Das schwere Los der Rieder Hütte
EBENSEE. Nach nur sechs Monaten muss der Alpenverein Ried schon wieder einen neuen Pächter für seine Hütte im Höllengebirge suchen – es ist bereits der vierte innerhalb von acht Jahren.
Sie hatten einen Traum. Jochen Holtmann aus dem deutschen Wiesbaden und Susanne Geier aus Gmunden. Er gelernter Maschinenschlosser, sie Verkäuferin und Köchin. Sie wollten den Alltag hinter sich lassen, zurückgezogen im Höllengebirge ein neues Kapitel in ihrem (Arbeits-)Leben aufschlagen.
Am 19. Mai dieses Jahres eröffneten sie als neue Pächter die Sommersaison auf der Rieder Hütte in 1765 Meter Seehöhe – und beendeten sie frühzeitig wieder. So früh, dass Wanderer statt nach dem Nationalfeiertag bereits am 14. Oktober vor verschlossenen Türen und Fenstern standen. Nach nur sechs Monaten lösten Holtmann und Geier das Pachtverhältnis auf eigenen Wunsch auf. Damit steht die Rieder Hütte einmal mehr ohne Chef da. Es ist bereits der vierte Pächterwechsel innerhalb von acht Jahren.
Viel Kritik an Pächterpaar
Im Oktober vergangenen Jahres hatte Hüttenwirt Daniel Weber nach fünf Jahren im östlichen Höllengebirge das Handtuch geworfen und sich dabei von den Hüttengästen in Zukunft "mehr Demut und Verständnis" gewünscht.
Die Hütte sei abgelegen und werde unter schwierigen Bedingungen bewirtschaftet. Es gebe halt "das, was es gibt, und nicht mehr." Betrachtet man die Kommentare und Bewertungen, die Gäste im Internet hinterlassen, dürfte Webers Wunsch vorerst nicht in Erfüllung gegangen sein. Neben der Kritik an "fehlendem Wasser fürs Händewaschen " und "überteuerten Preisen bei Miniportionen" werden dort Geier und Holtmann auch persönlich angegriffen. "Rüpelhaft und unfreundlich, ja sogar unterirdisch" seien sie gewesen, zudem hätten sie "klar den Beruf verfehlt".
Für Helmut Fuchs, Tourenführer und Alpinreferent beim Alpenverein Ried im Innkreis, gehen diese Kommentare zu weit. "Es war ihre erste Saison. Dass sie mit manchen Situationen überfordert waren, möchte ich nicht abstreiten. Aber sie wurden von den Gästen auch oft herausgefordert", sagt er.
Besonders in der heurigen Saison habe die Versorgung unter der Trockenheit gelitten, denn Wasser sei im Höllengebirge ohnehin ein Luxusgut. Getränke und Speisen werden entweder vom Hubschrauber gebracht oder von den Wirtsleuten zur Hütte getragen. Ob kommendes Jahr ein neuer Pächter die Saison auf der Rieder Hütte eröffnen wird, ist noch nicht sicher. Auch ein Jahr Pause sei denkbar. "Wir werden uns jetzt auf jeden Fall mit Renovierungsarbeiten beschäftigen", sagt Fuchs.
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Die Unfreundlichkeit der Hüttenwirtin war wirklich nicht zu überbieten. Bei der Ankunft ein Aufzählen sämtlicher Verbote im Befehlston, z.B. "Fenster (in der eiskalten zugigen Gaststube) werden nur von MIR geschlossen."
Zum Abendessen einzig Grammelknödel, nicht einmal Suppe war möglich. "Letztes Getränk um 21 Uhr, dann ist Ruh". Und das alles in einem Ton, der einem jede Lust auf einen Abend in der ungemütlichen Hütte vergehen lässt. "Könnt's eh wieder gehen, wenns euch nicht passt!" Das haben wir auch gemacht und die Flucht ergriffen, trotz Reservierung von 5 Lagerplätzen und herannahender Dunkelheit.
Wir sind viel in den Bergen unterwegs und stellen keine unverschämten Forderungen. Das war uns aber einfach zu viel!
Bergwanderer ( auch solche zur Rieder Hütte ) sind letztlich nur Umweltfrevler, sie stören doch nur die Gamserln beim Eierlegen !
....ich bin in den letzten Jahren oft mit den Skiern zur Rieder-Hütte gewandert. Dabei habe ich die jeweiligen Pächter als angenehm und kompetent empfunden. Man kann es halt nicht jedem recht machen. Wer hohe Ansprüche stellt soll sich eher nach Kitzbühel, Ischgl,etc... begeben!
die im Artikel genannten Pächter waren aber noch gar keinen Winter auf der Hütte.. nur von Mai bis Oktober 2018... das feedback bezieht sich daher offenbar auf frühere Pächter.
Das möchte ich sofort machen!
Bewerber dringend gesucht
5-Tage Woche hast aber keine
Eine Hütte mit wenig Panorama von der Veranda aus, hat`s heutzutage wahrscheinlich schwer.
Umso wichtiger ist dann das Holz vor der Hütte.
War immer gerne auf der Rieder Hütte. Besonders beim Daniel. Über die neuen Pächter kann ich nichts sagen, da ich heuer leider nicht oben war. Wäre schade drum, da die Hütte durch ihre ruhige Lage und als Ausgangspunkt für einsame Touren im Höllengebirge ein toller Standort ist.
Beim heuer einmaligen Besuch lernte ichW die beiden als freundliche Bewirter kennen.
Diese Hütte wird wohl nie ein Geschäft für die Pächter werden.
Wär grad recht für eine Selbstversorger-Hütte. Die Besucher von der Seilbahn werden wohl die Raunzer sein.
Mit den Nobelwirtshäusern vom Feuerkogel kann sie nie mithalten.
Noch besser wäre, wenn der AV diese Hütte abschreibt.
Stimmt ein bisserl mehr Höhenmeter von der Seilbahnstation täten gut. Würde die Besucher ein bisserl mehr selektieren und schon würden die neg. Bewertungen deutlich weniger werden.
Lästige Leute gibt es überall - unter den Bergwanderern mit Kondition und unter jenen ohne eine solche.
@il capone
ich bin ganz deiner meinung: das wasser ist im Karst immer ein Problem; ich kenne die R.Hütte seit den 1970iger Jahren: zu nahe am feuerkogel, zu weit weg vom <hochlecken und Attersee; eine Selbstversorger H. meiner Meinung nach.
die Bergsteiger beschäftigen sich mit den 3,4 oder 5 tauseender Gipfeln, das Hollengebirge ist den meisten viel zu niedrig.
Sie hätte nach dem Abbrennen völlig woanders hingehört.
Von den paar Plateau-Querern u. den Hirschlucken/Totengrabengehern könnens aber auch nicht leben.
Hätte mMn an den Südrand u. eher zum Höllkogel hingehört.
Es gibt durchaus nicht wenige Hütten, die aber das Wasserproblem sehr wohl gelöst haben.
Was zusätzlich fehlt ist die Materialseilbahn.
Schönes Panorama gibts am ganzen Plateau aber nur am Nordost- u- Nordwestrand. Nähe Brennerin zum Beispiel, u. da wär sie wirklich eine Konkurrenz zum Hochleckenhaus. Schöne Steige gibts da auch.
Die Liberalisierung im Gewerberecht bringt es dann halt mit sich, dass ein Schlosser und eine Verkäuferin einen Gastronomie- und Beherbergungsbetrieb führen. Sich wie die ärgsten Proleten mit quasi mit einem Satz wie "ich kündige fristlos" aus einem Pachtverhältnis zu stehlen, ist halt ganz schlechter Ton.
Ihre Behauptung ist mal wieder absoluter Blödsinn: Gastwirt war schon immer ein Beruf für Quereinsteiger...
Ich machte mir jetzt die Mühe, bloß die Bewertungen auf Google zu lesen. Wohlgemerkt von registrierten Benutzern mit Klarnamen. Unpackbar was dieses Ding von "Wirtin" dort oben offenbar hat abgehen lassen.
btw eine Richtigstellung für den Stänkerer Lentio: Gastwirt war immer schon ein konzessioniertes Gewerbe!
eine Konzession verdirbt die Berufung. ist es nicht so?
kleinEmil, ich will und kann nicht beurteilen, wie gerechtfertigt die negativen Kommentare über die Hütte sind, aber wer so leichtfertig wie Du mit Phrasen wie "Ding von Wirtin" umherschmeißt, sollte sich nicht allzu sehr über das schlechte Verhalten anderer ereifern. Kehr besser mal vor der eigenen Tür und arbeite an Deiner Wortwahl.
Hüttenwirt zu sein hat nichts mit einer Liberalisierung im Gastgewerbe zu tun! Das ist eine Berufung und Herausforderung zumal die "Gäste" immer unverschämter werden. Und leben sollen die Wirtsleute auch noch von was.
Mir ist durchaus bewusst, wie manche "Gäste" sich aufführen. Doch bitte nicht pauschalieren, sondern besonders in diesem Fall die online-Bewertungen ansehen.
btw - nur Berufene können die Berufung auch leben, nicht irgendwelche romantischen Träumer!
Wenn was " ganz schlechter Ton " ist, dann sind das deine schwachsinnigen Postings!
@ Magd Typ: die Förderungen kassiert der Alpenverein, nicht der Verpächter. Der muss im Normalfall an den Alpenverein die Übernachtungsgelder und eine Pacht abliefern. Die Erlöse aus den Speisen und Getränke verbleiben beim Pächter.
Kein Wunder dass die wieder aufhören, die Gäste werden immer unverschämter und verlangen Dinge auf einer Schutzhütte, wo sich Gasthäuser im Tal schon schwer tun. Ich bin selber viel auf den Bergen unterwegs, aber die "mir gehört die Welt" und "ich will es jetzt und sofort" Mentalität nimmt leider immer mehr zu.
Du triffst voll ins Schwarze!! Es wird mittlerweile ein 5 Sterne Luxus erwartet. Früher war man mit einer warmen Suppe zufrieden und die war auch teurer als im Tal. Die Suderer sollten selbet mal bewirtschaften, des war a Gaudi!
und a Schiewossa hots a gem, woar gonz einfoch und sauguat.
ja leider ist das so, bei manchen "Gästen" macht sich der Sauerstoffmangel und somit die Unterversorgung fürs Gehirn schon ab 1600m stark bemerkbar
Danke für die Info! Sehe ich leider genauso diese Entwicklung!
Mich würde interessieren welche Förderungen für diese Berghütten existieren?
Hast Interesse? Hättest Interesse?