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Die Jugendlichen mit Zivilcourage impfen

23. April 2010, 00:04 Uhr
Die Jugendlichen mit Zivilcourage impfen
Mauthausenkomitee vergibt den ersten Le-Caer-Preis. Bild: gh

VÖCKLABRUCK. Das Mauthausenkomitee will nicht nur an die KZ-Opfer erinnern, sondern die Jugend mit Zivilcourage gegen Rassismus wappnen.

Seit 25 Jahren hält das Mauthausenkomitee Vöcklabruck die Erinnerung an die Gräuel in den KZ-Nebenlagern hoch: Neben den Gedenkfeiern in Attnang-Puchheim (5. Mai), Zipf (7. Mai) und Lenzing (10. Mai) gibt es daher in Vöcklabruck am 6. Mai einen Festakt mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer. Dabei wird Paul Le Caer, ein Überlebender des KZ-Nebenlagers Schlier, einen nach ihm benannten Preis an eine Person übergeben, die sich gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und für mehr Zivilcourage einsetzt. Wer das ist, wird erst beim Festakt bekanntgegeben.

Seit April bietet das Mauthausenkomitee Trainings in Zivilcourage an. Schüler der zehnten Schulstufe und Lehrlinge lernen dabei, Hindernisse zu überwinden, wenn ein couragiertes Eintreten für humanitäre und demokratische Werte erforderlich ist. Österreichweit haben sich 20 Schulklassen unter www.zivilcourage.at angemeldet, darunter ist keine aus dem Bezirk Vöcklabruck.

Zum 25-Jahr-Jubiläum des Mauthausenkomitees äußert Koordinator Frederik Schmidsberger einige Wünsche: Das Denkmal in Zipf, das in harmlosen Worten an das KZ-Nebenlager Schlier erinnert, sollte mit einem deutlicheren Text versehen werden. Und nach wie vor gibt es für durchreisende Roma- und Sinti-Gruppen keinen geeigneten Rastplatz im Bezirk. (gh)

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9  Kommentare
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metschertom (8.329 Kommentare)
am 23.04.2010 14:33

Ich bin absolut ein Gegner von NAZIS. Nur damit das einmal gesagt wird. Aber Österreich hat so viele Probleme die vorrangig gelöst werden müssen! Und man kann es sich nicht so leicht machen und alles auf die bösen Nazis schieben. Den Rechtsruck in unserer Gesellschaft haben wir unseren Politikern und deren Politik zu verdanken. Aber nicht jetzt mit dem Finger auf die FPÖ zeigen - die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP geben seit Jahren den Kurs dieses Landes vor! Und die Probleme mit Zuwanderern waren nur als Beispiel gedacht. Es bäbe noch genug andere Probleme aufzuzählen. Mich kotzt es nur an die Schuld immer bei den Anderen zu suchen anstatt in der eigenen Partei einmal reinen Tisch zu machen!

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stoeffoe (10.776 Kommentare)
am 23.04.2010 16:46

Ich hab das eh so verstanden gehabt.

Nur leider muss man das, was ich ergänzt habe, heutzutage immer explizit dazusagen - möglichst in jedem Nebensatz.
Zu eingefahren sind die Schwungbahnen der Nazikeule, zu eingebürgert hat sich, auf jeden draufzuhauen, der auch nur ansatzweise so etwas sagt wie du.

Dem ich vollinhaltlich zustimme.

Der Rechtsruck in unserer Gesellschaft hat mehr soziale als weltanschauliche Gründe.
Das war damals so, und es ist heute nicht anders.
Den einfachen Leuten ist doch im Prinzip wurscht, ob jemand Österreicher oder Ausländer ist.
Hauptsache man hat nicht das Gefühl, dass Probleme - wie es aktuell bestimmte Begleitumstände der Zuwanderung sind - ignoriert, und diejenigen, welche sie ansprechen, für dumm erklärt werden.

Ressentiments gegen Ausländer, Immigranten, Menschen aus anderen Kulturkreisen, gibt es auch in Österreich, keine Frage.
Aber nicht mehr als in anderen Ländern auch.

Nur bei uns soll alles Nazi sein ...

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( Kommentare)
am 26.04.2010 22:54

sehr großen betrieb in oö.

unter meinen arbeitskollegen (viele techniker und gut ausgebildet) ... finden sich eher keine nazis ...

aber wir haben alle von der politik die schnauze MEHR ALS VOLL ....

das sind alles leute mit hausverstand ...
aber jede noch so berechtigte kritik wird - wenn es nur irgendwie geht - in´s rechte eck ge(d)rückt ... das empfinden wir, wenn wir untereinander reden, schon so ... die gehirnwäsche der letzten 65 jahre hat gewirkt ...

es ist ja viel einfacher, einem einen stempel aufzudrücken, als die porbleme endlich anzugehen ...

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gmundner76 (80 Kommentare)
am 23.04.2010 18:05

... kein Thema. Ich finde es nur unfair die beschriebene Arbeit des Mauthausenkomitees als lächerlich zu bezeichnen und mit "wichtigeren Problemen" aufzuwiegen. Das könnte man nämlich dann bei fast jedem Verein oder gemeinnütziger Organisation tun. Zivilcourage ist sehr wichtig für eine Gesellschaft. Und das hat rein gar nix damit zu tun ob man, rechts, links, oben, unten, rot, grün, blau oder schwarz oder gelb ist, sondern damit, dass man Ungerechtigkeiten einfach nicht tatenlos und gleichgültig hinnehmen darf. Vielleicht bin ich in der Hinsicht ja etwas naiv, aber ich glaube schon, dass JEDER Mensch in seinem Inneren einen starken Gerechtigkeitssinn auch für andere hat, der heutzutage leider wieder viel zu sehr von Angst und Faulheit verdrängt wird.

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metschertom (8.329 Kommentare)
am 23.04.2010 07:11

Ich werde einen Verein zur Unterstützung des Morgenlandes gegen die damaligen Übergriffe der Kreuzritter ins leben rufen. Solche Dinge dürfen nie wieder passieren! Scherz beiseite, aber ich finde eine Verschärfung der Gedenksprüche als reine Effekthascherei um in die Medien zu kommen. Liebes Mauthausenkomitee - kümmert euch um aktuelle Probleme wie die Unterdrückung in China oder die immer größer werdende soziale Schere von Zuwanderern und Einheimischen! Es ist löblich die NS-Zeit nicht ins dunkel abgleiten zu lassen, aber irgendwo sind Grenzen zu setzen. Es ist wie beim Auto fahren - wenn man ewig zurückschaut geht dies sicher in die Hose.

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stoeffoe (10.776 Kommentare)
am 23.04.2010 09:37

... womöglich hätte das jemand ernst genommen.

Wobei der Vergleich schon sinnvoll ist:

Gäbe es nämlich heute noch Menschen, die dem Kreuzrittertum huldigen, und zu neuen Kreuzzügen aufrufen, dann müsste man denen auch helfen, ihren Irrtum zu erkennen.

So wie es u.a. dieses Mauthausenkomittee versucht bei denen, die heute noch die NS-Zeit und ihre Gräuel schönzureden versuchen.

Von da her hat dein scherzhafter Einwand im Sinn von "was denn noch alles?" eine Aussagekraft.
Aber in die Richtung "Kreuzzüge: nein wozu - Mauthausen: ja unbedingt" ...

---

Wobei es ja primär nicht um 'damals' geht, sondern um das, was wir daraus für heute lernen können.
Das von dir als Alternative vorgeschlagene Problem "die immer größer werdende soziale Schere von Zuwanderern und Einheimischen" hängt ja nach Meinung vieler unmittelbar mit NS-Gedankengut zusammen.
Ich bejahe das zwar nicht, nicht uneingeschränkt jedenfalls, aber man soll ja die Meinung anderer anerkennen...

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stoeffoe (10.776 Kommentare)
am 23.04.2010 09:48

... wäre eine Trennung zwischen dem, was wirklich 'nazi' ist, und dem, was der Einfachkeit halber so genannt wird.
Weil es sich eingebürgert hat, dass unliebsame Meinungen, die auch nur irgendwie in Richtung konservativ oder gar national gehen, mit der Nazikeule unterdrückt werden.
Das ist ja so einfach...

Was natürlich automatisch eine Trotzreaktion auslöst, und mehr Schaden als Nutzen hervorruft.

Würde diese Trennung endlich vollzogen, dann könnten die einen ihre Meinung frei äußern - was einen Zustand beendete, der arg nach 'damals' riecht.

Und die anderen könnten sich inhaltlich mit diesen Argumenten auseinandersetzen, eigene (echte!) Argumente vorbringen.
Man könnte darüber reden, und vielleicht sogar endlich einmal sinnvolle Lösungen finden...

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gmundner76 (80 Kommentare)
am 23.04.2010 12:26

... bitte. Dann wirst Du nämlich feststellen, dass es genau darum geht, sich nicht nur zu erinnern, sondern auch um aktuelle Probleme zu kümmern. Nämlich die ständig sinkene Zivilcourage in unsere Gesellschaft zurück zu bringen. Dann würde es nämlich weder möglich sein, dass eine dunkelhäutige Österreicherin von einer alten Dame im Bus unwidersprochen als "scheiß Neger" und Schlimmeres beflegelt wird, noch dass Jugendliche einen Schüler vor aller Augen in der Strassenbahn ungehindert niederprügeln können. Lächerlich finde ich deshalb an solchem Engagement rein gar nix. Und dein Vergleich mit dem Auto hinkt gewaltig, denn niemand schaut sondern man DENKT zurück. Zieht also Schlüsse und Lehren aus vergangenen Erfahrungen. Ohne dem bleibt man sein Leben lang auf dem Niveau der ersten Fahrstunde, wenn man nicht vorher schon gegen einen Baum fährt, weil man sich nicht mehr erinnern kann was Brems- und was Gaspedal ist.

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stoeffoe (10.776 Kommentare)
am 23.04.2010 13:15

... und doch trifft er irgendwie immer zu zwinkern

Hier muss man ihn so ziehen:

Beim Autofahren sollte man auch zurückdenken.
An die eigene Jugend, an die Zeit, wo man selbst noch unerfahren war, an die Fehler, die man gemacht hat.
Dann kann man daraus lernen...

Oft hülfe es schon, wenn einer an das letzte Mal zurückdächte, wo er als Fußgänger oder Radfahrer unterwegs war...

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