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Die Hinterlassenschaft von Solvay wird Ebensee noch lange beschäftigen

Von Edmund Brandner, 04. März 2019, 00:04 Uhr
Die Hinterlassenschaft von Solvay wird Ebensee noch lange beschäftigen
Der Solvay-Konzern beschäftigte in der Blütezeit mehr als 1000 Menschen. Jetzt muss das Areal für viel Geld saniert werden. Bild: Hörmandinger

EBENSEE. 134 Jahre lang hat der belgische Chemiekonzern Solvay Ebensee geprägt. Zur Blütezeit arbeiteten mehr als 1000 Menschen in der Fabrik. Doch in Etappen kam der Niedergang.

Als Solvay 2005 die Sodaproduktion einstellte, verloren 130 Menschen ihren Arbeitsplatz. 2015 übernahm der französische Bergbaukonzern Imerys den Standort mit 80 verbliebenen Mitarbeitern. Von denen sind mittlerweile nur noch 50 übrig. Und auch sie müssen sich neue Jobs suchen. Ende des Monats wird der Standort endgültig stillgelegt.

Aber nicht nur für die unmittelbar Betroffenen endet die Ära Solvay schmerzlich. Die Hinterlassenschaft des Konzerns belastet auch den Nachfolgekonzern Imerys. Dieser muss nach der Schließung den Standort sanieren. Was wegen des belasteten Erdreichs teuer wird. Insider rechnen mit Kosten von rund 50 Millionen Euro. Wohl auch deshalb dürfte Imerys den Standort nicht sofort "schließen", sondern vorerst nur "stilllegen". Der rechtliche Unterschied: Die Franzosen können mit der Sanierung dann noch fünf Jahre zuwarten.

Grundwasser nicht belastet

Diese Möglichkeit hat der Gewässerbezirk Gmunden nicht. Dieser will im Ortsgebiet von Ebensee das Flussbett der Traun vertiefen, um den Hochwasserschutz zu verbessern. Alleine im Ortszentrum müssen auf einer Länge von rund einem Kilometer 62.000 Tonnen Gestein ausgebaggert werden. Bei Probegrabungen stießen Arbeiter aber auf große Mengen von Solvay-Reststoffen. Eine Untersuchung kam zum Ergebnis, dass voraussichtlich 4500 Tonnen des Aushubs als "Gefährlicher Abfall" eingestuft werden müssen. Es handelt sich um Reststoffe aus der Nachkriegszeit mit hohen Sulfidwerten. Die Bezirksbehörde ließ sofort das Grundwasser überprüfen. Wie sich herausstellte, werden keine Grenzwerte überschritten.

"Die problematischen Stoffe bilden eigene Bodenschichten", sagt Bürgermeister Markus Siller (SPÖ). "Weil sich beim Ausbaggern das ganze Material vermischt, muss aber der komplette Aushub in speziellen Reststoffdeponien entsorgt werden." Das wird so teuer, dass sich die Landesbehörde mittlerweile an die Bundesregierung wandte und um finanzielle Unterstützung bat.

Jeder verwendete das Material

Doch die Solvay-Reststoffe liegen nicht nur in der Traun, sondern auch im Trauneck, unter Fußballplätzen und auf vielen Privatgrundstücken. Denn jahrzehntelang verwendeten viele Ebenseer und auch die Gemeinde selbst sie für Erdbaumaßnahmen. Das Material war billig und musste nicht weit transportiert werden. Laut Auskunft von Solvay war die Nachfrage stets größer als das Angebot.

"Diese Praxis war auch legal", sagt Bezirkshauptmann Alois Lanz. "Es gab zu dieser Zeit nicht die strengen Richtlinien, wie wir sie heute kennen. Nach damaliger Rechtslage handelten alle legal."

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Edmund Brandner
Lokalredakteur Salzkammergut
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19  Kommentare
19  Kommentare
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vinzenz2015 (50.431 Kommentare)
am 04.03.2019 16:08

Auch so kann man fprmulieren, dass der
GRUND DES TRAUNSEES
BIOLOGISCH TOT IST!!!

"Die von den Schlämmen bedeckten Sohlenbereiche
sind weitgehend frei von organischer Besiedelung."

"Der Chemismus des Wassers ist DEUTLICH gestört."

Seit 1928!!

"Die in Ebensee ansässigen Industriebetriebe
Salinen Austria GmbH und die Solvay Österreich AG
leiten seit 1928
den bei der Salz- bzw. Sodaproduktion
anfallenden Industrieschlamm
zusammen mit
Abwässern über ein Pumpenfloß
in den See.

Die von den Schlämmen bedeckten Sohlenbereiche
sind weitgehend frei von organischer Besiedelung. (Anm. = TOT!!)

Der erhöhte Chloridgehalt des Wassers
wird ersichtlich am Auftreten salztoleranter
Algen und Uferpflanzen.

Der Chemismus des Wassers ist deutlich gestört.

Anders als vergleichbare Seen
fungiert der Traunsee nicht als Kohlendioxidquelle,
sondern als Senke.

Zit aus:
https://www.land-oberoesterreich.gv.at/Mediendateien/Formulare/DokumenteAbt_N/Salzkammergut-Talungen.pdf

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BekurzterBuerger (374 Kommentare)
am 04.03.2019 18:57

Seit 1885

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 19:08

Schimpfm wia Rohrspatz, des kinnz grinsen

Ees.

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 22:30

Der "Industrieschlamm" ist 99% Gips.

Weißt du auch die Produktpalette vom Werk Ebensee?
Ist dir die Historie vom Skgt - im Speziellen die von Ebensee - bekannt?
Und weißt du den Stellenwert solcher Werke für die Bevölkerung?
Was wäre wenn das nicht in den See geleitet worden wäre? Ist es hochgiftig oder so gefährlich wie die Berge bzw. deren Bestandteile rundum?
Und welche "Besiedelung" ist in Gebirgsseen auf 60 - 190 Meter?
Chloridgehalt in einem See des SALZkammergutes... Was fällt uns da ein?

Ich bin mit Sicherheit kein Werkssprecher - im Gegenteil.
Aber ich durfte dort meinen ersten Beruf erlernen, kenne dadurch das ganze frühere Werk von den Katakomben bis zur Schornsteinspitze inkl. Steinbruch. Ich war nie der Liebling - ganz im Gegenteil.

Ich weiß aber Geschichten von längst vergangenen Betrieben, die den Boden um ein Vielfaches mehr verseucht haben als diese beiden Fabriken. Diese Gründe werden noch viel Arbeit bereiten...

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vinzenz2015 (50.431 Kommentare)
am 04.03.2019 15:48

Schriftliche Anfrage betreffend
Einleitung von Schadstoffen in den Traunsee (durch die Firma "Solvay Österreich GmbH")

https://offenesparlament.at/gesetze/XXI/J_02876/

Seit Jahrzehnten verfügt die Österreich-Dependance des belgischen Chemie-Konzerns über die behördlichen Genehmigung,
feste und gelöste Stoffe,
die bei der Sodaproduktion anfallen,
in den Traunsee einzuleiten.

Im oberen Ende des Sees, ... hat sich inzwischen ein Schlammkegel von 47 Meter Höhe und
4,7 Millionen Kubikmeter Volumen gebildet.
Dies entspricht etwa 117.000 Waggons
beziehungsweise einem Lastzug von 1.400 Kilometer Länge.

Darüber hinaus hat sich von Ebensee abwärts ein Schlammteppich ausgebreitet,
der über Traunkirchen hinausreicht und nur durch eine natürliche Schwelle gestoppt wird. -

derstandard.at/964634/Umweltschuetzer-Traunsee-wird-als-Muelldeponie-verwendet

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vinzenz2015 (50.431 Kommentare)
am 04.03.2019 16:40

FAKTEN:

19 % der Seefläche sind mit Industrieschlamm bedeckt.
Auch SCHWERMETALLE,
für die Solvay erstmals 1996 um GENEHMIGUNG ansuchte,
befinden sich in den Abfällen.
Der Sodaproduzent hatte damals die Einleitung von
ZWEI TONNEN BLEI PRO JAHR,
131 Kilogramm CADMIUM,
zwei Tonnen CHROM,
1.640 Kilogramm KUPFER,
1.640 Kilogramm NICKEL und
16 Kilogramm QUECKSILBER beantragt.

Weiters wurden angeführt:
zwischen 131 und 262 Tonnen AMMONIUM,
180 Tonnen CHKLORID und
32 Tonnen PHOSPHOR.

"Man hat den See seit Urzeiten als Deponie verwendet.
Das Ökosystem des Traunsees ist schwerstens geschädigt.
Der See leidet", -

derstandard.at/964634/Umweltschuetzer-Traunsee-wird-als-Muelldeponie-verwendet

Wer räumt den Dreck weg,
das Gift, das am Seeboden
- weil spez.schwerer - lagert???

Den dreck schmeiss ma hintat hittn! Warum?
Weu s durt neamt siagt!

Aber die hoamat liabn!!?
Die Umweltbehörd ist NICHT zuständig!
Die GERWERBEBEHÖRDE ist zuständig!

Das haben sie sich gut gerichtet!!

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BekurzterBuerger (374 Kommentare)
am 04.03.2019 19:08

Fakt ist dass die aufgezählten Schwermetalle aus zahlreichen natürlichen Lagerstätten auch weiter in den See gelangen .Komisch ist dass niemand auch nur eine Silbe über die radioaktive Belastung der Gegend verliert. Warum wohl

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voecklamalus (1.503 Kommentare)
am 04.03.2019 12:45

Sulfit und sonst nichts? Ich werde mir abends beim Tarock einige Achtel sulfithaltige Getränke gönnen. Xyladekorreste, Öle und Chemikalien wären eventuell ein Problem.

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 14:06

Das Xyla wurde nicht in Ebensee produziert.

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vinzenz2015 (50.431 Kommentare)
am 04.03.2019 12:41

Solvay hat jahrzehntelang Abwasser in den Traunsee “entsorgt“.
Der seegrund ist bis in den Bereich Gmunden biologisch tot!

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 14:21

Vinz, mein linker Freund, das ist nicht alles Solvay. Da ist auch viel Salome dabei.
Alles aber nicht so schlimm. In Gmunden haben's mal behauptet, wenn der Gipsberg beim ehemaligen Pumpenflos abrutscht versinkt Gmunden unter einer Welle. War alles ein Schmarrn.
(Und als gebürtiger Emsea mua i hiazt frågn: Wem gängelt den Gmundn mit seine üwaspanntn Schwanibussi wirkli å?)

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 14:24

Saline nicht Salome.

Die teilte sich die Rohrleitung mit der Solvay.

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BekurzterBuerger (374 Kommentare)
am 04.03.2019 18:57

Bitte ned schmäführn . Erst wenn Sie mir bestätigen dass sie in all den Jahren ihre Kleidung nicht gewaschen haben dürfen Sie weitermeckern. Solvay hat einen Bedarf nach Grundstoffen gedeckt . Das Verfahren ist das einzig relevante .Die Produktion ist halt jetzt in Rumänien der Bedarf trotzdem in Österreich . Das Salz und die Schwebstoffe werden halt weiter von der Traun eingetragen .Die Natur schert sich nämlich nicht um Genehmigungen !

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.03.2019 19:13

Das ist doch egal!

Die Jungen wollen protestieren und die alten Kunstjungen blödeln ihren Schmonzes hinterher: I WÜÜ AAA MID grinsen

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Federspiel (3.631 Kommentare)
am 04.03.2019 12:09

Die Frage sei mir erlaubt: Das Fluss bett muss plötzlich eingetieft werden.
Das geschieht mit Baggern. Dabei wird der Dreck aufgegraben, aufgewühlt und fortgeschwemmt. Der Eintrag findet also nicht schleichend, sondern hochdosiert statt.
Wenn man es richtig machen würde - was technisch zwar möglich, aber unbezahlbar wäre, müsste der Flusslauf umgeleitet oder mit Spundplatten "teilgesperrt" werden. Bei Kraftwerks - Naubauten ist das kein Problem.
Aber hier darf mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass sich niemand was drum sch...

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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 04.03.2019 14:13

Nicht plötzlich sondern seit Jahren überfällig.
Wohin leitest in Ebensee die Traun um?
Egal die Kosten. Zeig es diesen Stümpern wie man das macht. in einem starken Fließgewässer mit ständig wechselnden Wassermengen, in einer Flußlänge von 3 km.
Mir scheint du bist ein Hochwasseringenieur - wenn vorher keins war, nachher hat man's.

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observer (22.833 Kommentare)
am 04.03.2019 10:53

Ich schätze mal, dass sich im Traunsee selbst auch einiges an Grund findet, was Hinterlassenschaft von Solvay ist. Das wird wohl fast ewig dort unten bleiben. Einleitungsgenhmigungen gab es ja wohl. Früher war man da nicht so pingelig wie heute.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 04.03.2019 08:26

Im Ortszentrum standen die Salinensudhäuser. und nicht die Solvay.

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netmitmir (12.413 Kommentare)
am 04.03.2019 08:21

"Weil sich beim Ausbaggern das ganze Material vermischt ".

Falsche Abtragstechnik.

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