Ein doppelter Neuanfang im Gasthaus in der Kreh
EBENSEE. Günter Hausjell und Karin Braun, Wirte der Riederhütte, stiegen für neue Aufgabe ins Tal ab.
Für Günter Hausjell war es mehr als eine Hütte. Dort, in 1740 Metern Seehöhe, zwischen Latschen und Wettersteinkalk, lernte der Schörflinger seine Freundin Karin kennen. Im östlichen Höllengebirge, das schnell vom Arbeitsplatz zum Hauptwohnsitz der beiden avancierte, wurde Verlobung gefeiert. Gäste wurden zu Freunden, Gämsen zu Haustieren. Jetzt muss der 59-Jährige Abschied nehmen. Und der schmerzt doppelt.
Vor allem, weil er nicht ganz freiwillig war. Wie berichtet, hatte die Alpenvereinssektion Ried im Juli dieses Jahres den Pachtvertrag mit Hausjell gekündigt. Für ihn sei dieser Schritt noch immer unverständlich. „Aber ich möchte jetzt keine bösen Worte mehr verlieren. Die Riederhütte bleibt für mich als tolles Zuhause in Erinnerung“, sagt Hausjell. Rund 40.000 Gäste habe er seit seinem Antritt im Mai 2019 bewirtet. „Nur eine Handvoll hätte lieber in einem Hotel einchecken sollen. Die allermeisten waren dankbar für die Entschleunigung“, sagt er.
"Ein klassisches Wirtshaus"
Die Kisten sind längst gepackt, Fenster und Türen geschlossen, das Hab und Gut wurde ins Tal geflogen. Nur etwas ganz Wichtiges fehlt noch: Hündin Keesha. Vor mehr als 16 Wochen ist das Tier im Latschenmeer des Höllengebirges untergetaucht – und nicht wieder zurückgekommen. „Das macht uns den Abschied noch schwerer, als er ohnehin schon ist“, sagt Hausjell.
Auch wenn er seit Ende Oktober offiziell kein Hüttenpächter mehr ist, bleibt Hausjell Wirt. Der 59-Jährige küsst gemeinsam mit seiner Verlobten Karin das Landgasthaus in der Kreh wach. Seit Mai 2019 – just in dem Monat, in dem Hausjell die Riederhütte übernommen hatte – ist in der Langbathstraße in Ebensee Ruhe eingekehrt.
„Wir wollen wieder ein klassisches Wirtshaus daraus machen. Nicht überspitzt und hauptsächlich mit regionalen Produkten aus dem Salzkammergut“, sagt Hausjell. Der Vertrag ist unterschriftsreif, die Öffnungszeiten sind noch nicht fixiert. Ab April, spätestens aber ab Mai sollen sich die Türen öffnen. Dafür suchen Braun und Hausjell noch Personal, das vorrangig aus dem Bezirk Gmunden kommen soll. Im Gegensatz zur Arbeit auf dem Berg ist im Tal auch ein Sperrtag eingeplant, den Sommer über soll das Landgasthaus ganztags betrieben werden.
„Wir können uns auch vorstellen, dass wir im Winter an den schönen Wochenenden offen halten. Das lassen wir aber noch auf uns zukommen“, sagt der 59-Jährige. Hochzeiten und Weihnachtsfeiern gehören ebenso zum Plan, immerhin sei in den Innenräumen Platz für mehr als 80 und im Gastgarten für rund 100 Personen. Ein Neuanfang für Gasthaus und Wirt, der Hausjell positiv in die Zukunft blicken lässt. Und auch von seinem neuen Arbeitsplatz kann er zumindest noch hinauf in Richtung Höllengebirge blicken.
Die Bewertungen und vor allem die Antworten der Pächter lassen vermuten wo die Gründe liegen.
Alles Gute!!!
Uninteressant!
Kasperl!
Viel Erfolg.
Von der offenen hellen Anhöhe ins enge finstere Tal, hhmm
Muss eine vorläufige Notlösung gewesen sein.