Einst schwarz, jetzt pink: Werner kandidiert am 15. Oktober für die Neos
TERNBERG, DIETACH, STEYR. Die Unternehmerin aus Ternberg will künftig auch in der Kommunalpolitik mitmischen
Nein, ihr Eis kaufe sie sich selber. Das sagt Katharina Werner auf die Frage, ob sie nun noch Bundeskanzler Christian Kern treffen wolle und dabei ein Gratis-Eis abstauben. Gestern war das. Kern machte auf dem Steyrer Stadtplatz Wahl-Werbung für sich und die SPÖ (siehe Bericht auf Seite 29). Werner, die für die Neos im Wahlkreis Traunviertel kandidiert, stellte sich nahezu zeitgleich den Zeitungsredaktionen in Steyr vor. Beim SPÖ-Eis handle es sich doch wieder nur um ein Wahl-Zuckerl, das letztlich von den Steuerzahlern finanziert wird, ergänzt sie.
Werner: Sie ist in Sachen Politik eine Neue – und doch nicht ganz. Auf der Homepage ihrer Heimatgemeinde wird die 32-Jährige noch als Ersatzgemeinderätin geführt, und zwar für die ÖVP. Ersatzgemeinderätin ist sie aber nicht mehr. Sie heißt auch nicht mehr Hollnbucher. Das ist ihr Ledigen-Name. Ihr Vater, Rudolf Hollnbuchner, übt sein VP-Gemeinderatsmandat weiterhin aus. "Ich habe aber nach wie vor seine volle Unterstützung", so Werner im Gespräch mit der Steyrer Zeitung.
Bei den Neos ist Werner zwar erst vor kurzem gelandet (auf der Wahlkreisliste dürfte sie Platz eins oder zwei einnehmen). Die Liebe währt aber schon länger. "Ich habe die Neos zuletzt schon gewählt", sagt sie. Über den Newsletter, den sie schon seit einiger Zeit betreibt, habe sie eine Einladung ins Büro nach Linz bekommen – und sich dort begeistern lassen.
Und der Entschluss, sich auf die Kandidatenliste für die bevorstehende Nationalratswahl setzen zu lassen (auch wenn sie keinerlei Chance hat, tatsächlich einen Sitz im Hohen Haus zu ergattern)? Der sei gekommen, als Reinhold Mitterlehner als VP-Chef und Vizekanzler abgedankt hat. "Da habe ich mir gesagt, jetzt reicht’s", erklärt sie. Mittlerlehner sei doch in Wahrheit hinausgemobbt worden aus der Partei, Kurz nicht anderes als ein Etikettenschwindel. Ändern werde sich auch unter ihm nichts. Der Stil in der ÖVP sei ihr viel zu autoritär. Auch der Rechtsruck, den die Partei zuletzt gemacht hat, gefalle ihr nicht.
Und dann in den Gemeinderat
Beruflich ist Werner als Unternehmerin aktiv. Sie betreibt in Dietach ein Geschäft, in dem es Reitsportartikel – vom Zaumzeug bis hin zur Reitbekleidung – zu kaufen gibt. Den Neos, für die sie derzeit auch Wahlwerbung "von Tür zu Tür" macht – bleibt sie auch nach der Wahl treu. Werners großes Ziel auf lokalpolitischer Ebene. 2020 möchte sie mit den Neos in den Ternbergr Gemeinderat einziehen.
Vorerst hofft Werner, dass die Neos auf Bundesebene stärker werden und ihre Ideen von einer neuen Politik umsetzen können – wenn möglich sogar in einer nächsten Regierung: "Matthias Strolz und Irmgard Griss haben auf alle Fälle das Zeug für ein Ministeramt."
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Hurra, eine noch "neo"liberalere SPÖ hat uns eh schon lang auf dem Land - und sei's noch so tief im Graben - gefehlt!
Es lebe die "Amazon-WhatsApp-Community"...
Aaaaber, wenn sich nicht vorher der Gemeinderat auflöst, wird sie sich meines Wissens wohl ohnehin bis Herbst 2021 gedulden müssen...