Bruckners ganzer Stolz als Ticket in die jenseitige Welt
STEYR. Anton Bruckner verbrachte 20 Sommer in Steyr.
Ein Konsortium von reichen Steyrer Bürgern zahlten ihm eine Apanage, damit er sich nur mit der Musik und Kompositionen beschäftigen konnte. Bruckner wohnte im Pfarrhof und wirkte in der Stadtpfarrkirche auf der Chrisman-Orgel, die nach seinen Empfehlungen 1893 umgebaut wurde. Teile der 8. und 9. Symphonie entstanden in Steyr.
Im Jubiläumsjahr zum 200. Geburtstag des Komponisten zeigen in Steyr gleich zwei Ausstellungen Leben und musikalisches Schaffen des Ausnahmekomponisten.
Am Samstag, 16. November, findet um 19.30 Uhr im Stadttheater Steyr ein Festkonzert zu Ehren Bruckners statt. Den vielen mitwirkenden Steyrer Vereinen und Gruppen ist es ein Anliegen, den Meister zu ehren und seine Musik lebendig zu halten. 120 Sängerinnen und Sänger der Steyrer Chöre NowaCanto, women4voices und das Collegium Vocale Linz führen mit dem SinfonieOrchester Steyr unter Leitung von Wolfgang Nusko das Te Deum und die 4. Sinfonie, genannt "Die Romantische", des großen Sinfonikers Bruckner auf. Als Solisten sind Judith Graf, Sopran; Johanna Krokovay, Alt; Michael Nowak, Tenor; Manfred Mitterbauer, Bass zu hören.
Das Te Deum und die "romantische" 4. Sinfonie zählen zu den bekanntesten Chor- und Orchesterwerken Bruckners. Das "Te Deum" wurde durch den Wiener Singverein im Musikvereinssaal uraufgeführt. Mit seinem Meisterstück erntete Bruckner größeren Erfolg als mit den meisten seiner Symphonien. Selbst die Kritik äußerte sich lobend. Der stets mit sich unzufriedene und selbstkritische Komponist hielt sein "Te Deum" für würdig. Mehr noch, er glaubte sogar, dass es eine Art Eintrittskarte für die jenseitige Welt sein könnte. "Wenn mich der liebe Gott einst zu sich ruft und fragt: ,Wo hast du die Talente, die ich dir gegeben habe?’, dann halte ich ihm die Notenrolle mit meinem Te Deum hin, und er wird mir ein gnädiger Richter sein." Karten gibt es bei den VKB-Banken und unter Tel. 0676 3206018. (dunst)