Neue Erkenntnisse über Steyrs "dunkle Jahrhunderte"
07. November 2024, 15:16 Uhr
STEYR. Barbara Hausmair, Assistenzprofessorin an der Uni Innsbruck, spricht über frühmittelalterliche Grabfunde.
Am Mittwoch, 13. November, um 19 Uhr kommt die Archäologin Barbara Hausmair ins Stadtmuseum Steyr. Sie spricht über die Grabfunde im Bereich der Mülldeponie aus dem Jahr 2022.
Das Frühmittelalter in Oberösterreich ist eine Zeit, die immer noch viele Fragen aufwirft, denn Schriftquellen gibt es kaum. Wie entwickelte sich das Land zwischen Inn und Enns nach dem Ende des römischen Reiches, welche Menschen lebten in der Region, welche kamen neu hinzu, und wo und wie lebten diese Leute?
Notgrabung bei der Mülldeponie
Die Archäologie liefert hier insbesondere durch Grabfunde immer wieder neue Puzzlesteine für die Beantwortung dieser Fragen. Die Entdeckung eines frühmittelalterlichen Bestattungsplatzes bei einer Notgrabung im Bereich der Mülldeponie Steyr ist so ein Puzzlestein.
Der Vortrag zeigt auf, welche neuen Informationen diese Gräber von vier Erwachsenen und zwei Kleinkindern und ihre Grabbeigaben – Messer, Perlen oder Gürtelzubehör – über die Besiedlung und die Lebensbedingungen im Raum Steyr vor rund 1300 Jahren liefern können. Durch einen Vergleich mit weiteren Grabfunden, die in jüngster Zeit im Voralpenland gemacht wurden, wird zudem ein größerer Blick auf die frühmittelalterliche Entwicklung Oberösterreichs geworfen. Im Anschluss findet eine Gesprächsrunde statt.
Barbara Hausmair ist Assistenzprofessorin für Frühgeschichte, Mittelalter- und Neuzeitarchäologie an der Universität Innsbruck. Sie forscht unter anderem zur Entwicklung der frühmittelalterlichen Gesellschaft und Bestattungskultur in Oberösterreich.
Eintritt zu diesem Vortrag sind freiwillige Spenden.