Oleg Blochin war gerührt: "Vielen Dank für diesen Empfang in Steyr"
STEYR. Besuch bei Vorwärts Steyr war für Ex-Weltfußballer Höhepunkt seines Gastaufenthaltes
Glücklich und zufrieden hob Oleg Blochin mit seiner Familie gestern Vormittag nach seinem von den OÖNachrichten anlässlich der Gala-Nacht des Sports organisierten Kurzbesuch in Oberösterreich wieder in Richtung Kiew ab. "Es waren drei unvergessliche Tage. Ich freue mich sehr, dass ich diesen Teil meines Lebens auch meiner Familie zeigen konnte." Emotionaler Höhepunkt war auf jeden Fall der Besuch in Steyr.
Die Organisation und Moderation des SK Vorwärts Steyr unter der Leitung von Sabrina Waldbauer und Peter Drabek war trotz des so kurzfristig angesetzten Termins perfekt. Auch das Rieseninteresse ehrte ihn. "Ich habe es gehört, dass der Klub die Karten verlost hat, weil die Nachfrage so groß war, und dass am Nachmittag wahrscheinlich noch viel mehr gekommen wären. Das ist ein besonderes Zeichen der Wertschätzung."
Es waren zahlreiche Weggefährten von damals dabei. Etwa Hermann Reichl vom ehemaligen Präsidium, Masseurlegende Karl Kötterl, den Blochin herzlich umarmte, oder auch Langzeitzeugwart Helmut Brandner. Ebenso die Ex-Kollegen und "Schmähbrüder" Michael Novak, Kurt Hochedlinger und Günter Stöffelbauer. Dazu Vorwärts-Aushängeschilder aus vergangenen Zeiten wie Otto Eigenstiller, Helmut Medizevic und Manfred Neugschwandtner.
Weiters durfte Vizepräsident Michael Obermair Bürgermeister Gerald Hackl, Vizebürgermeister und Vorwärts-Langzeitfunktionär Willi Hauser, Sportbereichsfachleiter Christian Baumgarten sowie einen großen Teil der aktuellen Mannschaft mit Trainer Willi Wahlmüller an der Spitze begrüßen.
Auch das gemeinsame Mittagessen danach im Hotel Mader weckte alte Erinnerungen. "Ich habe hier gewohnt, bevor ich in Münichholz eingezogen bin", sagte Blochin und überraschte alle damit, dass er sich sogar noch an den Namen des Stadtteils erinnern konnte, in dem er gewohnt hatte.
Autogramm statt Strafzettel
Besonders nett ist auch der allerletzte Eindruck bei Blochins Abfahrt aus Steyr, den Blochins Gastgeber, der Bad Ischler Bauunternehmer Josef Zeppetzauer, mit auf die Reise nahm. "Beim Einsteigen ins Auto hat der Parkraumbewacher seinen Zettel und Stift herausgenommen und kam zum Auto. Ich dachte schon, dass unser Parkticket abgelaufen war. Stattdessen meinte er nur: ,Herr Blochin, sind Sie es wirklich? Ich bin ein riesiger Vorwärts-Fan.‘"
Natürlich gab es am Ende das gewünschte Autogramm und ein Foto dazu.
Weltfußballer in der Jahrhundertelf des SK Vorwärts
Der Mitautor von "Zebizeba", Christian Kreil, überreichte Oleg Blochin ein Exemplar der zum 100-jährigen Jubiläum des SK Vorwärts Steyr im Vorjahr aufgelegten Vereinschronik. Darin kann Blochin nachlesen, dass er so tiefe Spuren in Steyr hinterlassen hat, dass er von einer Jury auch in die Jahrhundertelf des Traditions-Fußballklubs gewählt wurde.
Auch bei seinen damaligen Mannschaftskameraden hat der Legionär aus der Ukraine einen bleibenden Eindruck hinterlassen: "Er war ein Weltstar und neben dir in der Kabine ein echter Kumpel und Freund, ganz ohne Allüren", sagte Kurt Hochedlinger, der sich genauso wie Günther Stöffelbauer und andere Ex-Spieler der Kampfmannschaft über das Wiedersehen freute. Dass seine Verdienste nicht vergessen sind, bekam Blochin indes auch auf einer Urkunde bestätigt, die Bürgermeister Gerald Hackl überreichte.
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Für mich war bei der ganzen Blochin-Euphorie der Satz "das Vorwärts-Stadion schaut aus wie vor 30 Jahren" entscheidend. DAS sollte eigentlich ALLEN Verantwortlichen vom Verein sowie der Stadt zu denken geben. Immer nur argumentieren, wir haben kein Geld, zählt nicht. Dann muss man halt schauen, wie man zu Geld über potente Sponsoren kommt. Der Verein und vor allem die Besucher hätten sich eine zeitgemäße Fußball-Arena längst schon verdient!
Ich liebe den Platz wie er ist! <3