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Satiriker Jura Soyfer kämpfte mit bissigem Humor gegen das Böse

27. November 2024, 17:11 Uhr
Satiriker Jura Soyfer kämpfte mit bissigem Humor gegen das Böse
TV-Liebling Ursula Strauss interpretiert mit Kollegen Stücke von J. Soyfer. (Matejschek)

STEYR. Der Titel "Weltuntergang" täuscht: Am 29. November um 19.30 Uhr erwartet die Gäste im Museum Arbeitswelt ein außergewöhnlicher und gar nicht pessimistischer Abend.

 Der große Autor der frühen 1930er-Jahre, Jura Soyfer, steht im Mittelpunkt einer besonderen Hommage, gestaltet von Schauspielstar Ursula Strauss, Wolf Bachofner ("Schnell ermittelt") und weiteren Künstlern. Im Kulturmonat November erhalten Mitglieder der AK-Leistungskarte 50 Prozent Ermäßigung auf den Ticketpreis.

Jura Soyfer zählt zu den wichtigsten Kabarett-Autoren der frühen 1930er-Jahre: Seine Werke strotzen vor bitterbösem Witz und haben bis heute nichts an Brisanz eingebüßt. Strauss, Bachofner und ihre Kollegen bringen die Relevanz und den bissigen Humor von Soyfers Schaffen auf die Bühne. Der Abend beginnt mit einer Lesung aus dessen politischen Gedichten und Prosatexten, die Soyfers feinsinniges Gespür für die Abgründe seiner Zeit eindrucksvoll offenbaren. Im Anschluss folgt das Kabarett-Kurzstück "Weltuntergang", das mit scharfem Humor die verheerenden Folgen von Faschismus und Nationalsozialismus thematisiert.

Soyfers unvergessliche Satire ist heute genauso relevant wie zu seinen Lebzeiten. Die Aufführung legt Zeugnis ab über jemanden, der den Humor als Waffe gegen Unterdrückung und Unrecht einsetzte.

Bereits 1937 begann für Soyfer der Weg in den Tod mit der Verhaftung am 17. November durch die austrofaschistische Polizei. Nachdem er die Rede von Kurt Schuschnigg am 11.3.1938 im Radio gehört hatte, versuchte Soyfer auf Skiern in die rettende Schweiz zu gelangen. Das misslang. Soyfer wurde nach seiner Verhaftung am 13.3.1938 ins KZ Dachau und von dort im September 1938 nach Buchenwald transportiert. Dort kam er am 16. Februar 1939 im Alter von 26 Jahren ums Leben.

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