Eferding: Sparstift regiert, um Spielraum zu gewinnen
EFERDING. Stadt strich Förderungen und sperrt Freibad erst ab Temperatur von 24 Grad auf.
Die finanzielle Lage der Stadtgemeinde bleibt angespannt. Eferding wendet seit heuer die Kriterien, die für Härteausgleichsgemeinden gelten, an, um finanziellen Spielraum für Investitionen zu gewinnen. Unter anderem wurde die Vereinsförderung von 220.000 auf 105.000 Euro gekürzt. Kritik von Bürgern gibt es auch an eingeschränkten Öffnungszeiten des Freibads, die die Personalkosten reduzieren sollen. Sind am Vortag für den nächsten Tag mindestens 24 Grad vorhergesagt, wird aufgesperrt, sonst bleibt das Bad zu. Auf der Website können sich die Bürger tagesaktuell informieren.
"Die Alternative, das Freibad zuzusperren, ist für mich undenkbar, in Eferding gibt es viele Familien in Mehrparteienhäusern ohne Pool vor der Haustüre, die das Freibad nutzen", sagt Bürgermeister Christian Penn (SP). Die Stadt müsse aber einen Deckungsbeitrag von 50 Prozent erwirtschaften. Heuer gehe sich das allerdings nicht aus, weil wieder größere technische Investitionen im Freibad notwendig gewesen seien.
Abgänge deckt Eferding allein
Penn betont einmal mehr, dass Eferding als Bezirkshauptstadt wichtige Infrastruktur zur Verfügung stelle, von der die ganze Region profitiere. "Den Abgang zahlt Eferding aber alleine." Neben dem Freibad wird auch das Kulturzentrum Bräuhaus und die Sportstätten wie die stark sanierungsbedürftige Sporthalle von Bewohnern, Gruppen und Vereinen der umliegenden Gemeinden genutzt.
Ein aktueller Wermutstropfen sei, dass Hinzenbach mit Ende des Jahres aus dem Vertrag für das gemeinsame Jugendzentrum im ehemaligen Postgebäude in Eferding aussteige. "Wir werden versuchen, gemeinsam mit Fraham den Jugendtreff zu erhalten. Das ist ein weiteres Beispiel für Infrastruktur, wo die einen mitzahlen und die anderen nicht. Wir werden aber nicht fragen, ob die Jugendlichen aus Hinzenbach, Pupping, Fraham oder Eferding ins Jugendzentrum kommen", sagt Penn.
Unter Dach und Fach ist nach längeren Verhandlungen nun der Kooperationsvertrag für den neuen Kindergarten Leumühle in Pupping, der ein gemeinsames Projekt von Pupping, Hinzenbach und Eferding ist. Die Stadt zahlt die Hälfte der Errichtungskosten.
Das Provisorium des Containerkindergartens am Bräuhausparkplatz bleibt noch länger. "Er wurde aus der Not heraus geboren, aber was wäre die Alternative? Kein Betreuungsangebot für Eltern, das kann es ja nicht sein", sagt Penn, der betont, dass in den klimatisierten kindgerecht ausgestalteten Containern qualitätsvolle Kinderbetreuung geleistet werde.
Kreuzungsumbau und Einbahn
Eine größere Investition ist der Umbau der Hali-Kreuzung, einer Unfallhäufungsstelle des Kreuzungsbereiches Karl-Schachinger-Straße, Welser Straße und Molkereistraße. Die Arbeiten beginnen voraussichtlich Mitte September, die Kosten von rund 100.000 Euro teilen sich Land OÖ, Fraham und Eferding. Bis zum Schulbeginn soll außerdem beim Schulzentrum Süd in der Postgütlstraße von der Linzer Straße kommend eine Einbahnregelung umgesetzt werden. "Wir wollen damit den Schulweg sicherer machen, dort herrscht in der Früh und Mittag an Schultagen ein Verkehrschaos", sagt Penn.
Außerdem laufen die Vorplanungen für den Eferdinger Bahnhof, der bis 2030 saniert wird. Geplant sind ein neues Bahnhofsgebäude, neue Gleisanlagen, Infrastruktur für E-Fahrzeuge, Radverkehr und eine Park-&-Ride-Anlage.
Die Initiative zur Zusammenlegung der Gemeinden, bei der jährlich rund eine Million Euro in die Kassen der vier Gemeinden gekommen wären, wurde von den Bürgermeistern mehrheitlich ohne sachliche Begründung abgelehnt. Die eindeutigen Argumente von Fachleuten für die Zusammenlegung oder zumindest für die Einleitung des nötigen Prozesses, wurden mit Aussagen wie ".... wir brauchen kein Geld..." usw. abgelehnt. Soweit ich mich erinnere auch von Christian Penn im damaligen Wahlkampf.
Vieleicht wäre es doch die beste Lösung für die bereits untrennbar verflochtenen Geldflüsse unter den vier Gemeinden. Lieber spät als gar nicht, den Prozess zur Zusammenführung starten.
Zum wiederholten Male:
ALLE Gemeinden auflösen.
Aus Bezirke Gemeinden machen
Aus Ländern Bezirke machen.
1 Regierung statt 10 Regierungen.
Mit dem eingesparten Geld von mehr als 10 Milliarden Euro jährlich könnte man viel für die Bevölkerung leisten -> aber das will kein(e) Politiker(in) - egal auf welcher Ebene.
wie marode sind die Länder schon❔ Eferding zählte doch mal zu den reichsten Gemeinden🤔
Das Bahnhofsprojekt kenn ich aus einer anderen SP Abgangsgemeinde (Mauthausen): Pläne und Neubau vor Jahren groß angekündigt, das alte Gebäude abgerissen und nun?: nicht mal eine überdachte Bushaltestelle, dreckiger Schottervorplatz….schuld sind die anderen - die ÖBB, die Nachbargemeinden,die nicht mitzahlen…. ein Trauerspiel! Liebe Eferdinger - so sieht eure Zukunft aus
ÖBB und Lilo sind verschieden. Außer Steinkellner pfuscht rein.
sehe ich genau so!
war auf das angesprochene Thema der Gemeindezusammenlegung bezogen
Sinnvoll sparen :
Zusammenfassen von Eferding , Hinzenbach , Fraham und Pupping zu einer Einheit !!!
Dann kann das Freibad auch bei 23 Grad offen bleiben !
Es wird ohne Gemeindezusammenlegungen in Zukunft nicht mehr gehen.
Die Gemeindefinanzierung NEU hat genau diesen Hintergrund? auch wenn es vehement von den politischen Entscheidungsträgern verneint wird. Außerdem ist in OÖ die Landesumlage (= Steuergeld aus dem Finanzausgleich, dass den Gemeinden gehört aber vom Land OÖ für Grmeindeinvestitionen einbehalten wird) von allen Bundesländern am höchsten. Wenn dort Geld übrigbleibt, bekommen das nicht die Gemeinden sondern das Geld bleibt beim Land OÖ.
ich finde auch dass das Sinn hat. Hingegen wäre ich dagegen kleine Landgemeinden zusammenzulegen aber im städtischen Umfeld bietet sich eine Erweiterung der Stadt einfach an auch aus historischen Gründen.