Vier Schutzhütten in den Alpen werden modernisiert
WIEN. Die Bundesregierung stellt drei Millionen Euro Soforthilfe für die alpine Infrastruktur bereit. Mit dem Geld wird die Sanierung beziehungsweise der Ersatzbau von vier Schutzhütten in Tirol, Salzburg und der Steiermark unterstützt.
Das kündigten die Staatssekretärinnen Susanne Kraus-Winkler und Claudia Plakolm sowie drei Vertreter alpiner Vereine am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Wien an.
Finanziert wird die Aktion aus Tourismusförderungsmitteln des Ministeriums für Arbeit und Wirtschaft. Bei den vier Gebäuden handelt es sich um die Reichenstein-Hütte in den Ennstaler Alpen und die Hochmölbinghütte im Toten Gebirge - beide in der Steiermark -, die Bleckwandhütte in Strobl in Salzburg sowie die Peter-Anich-Hütte in den Stubaier Alpen in Tirol.
Die steirische Reichenstein-Hütte, 1898 errichtet, erhält einen Ersatzbau. "Die beschädigte Bausubstanz der Hütte macht den Ersatzbau unumgänglich", sagte Markus Welzl, Vizepräsident des Österreichischen Alpenvereins, der außerdem anmerkte: "Ein Bau auf einem Berg kostet circa das 2,5-Fache des Baus einer Hütte im Tal." Derzeit laufe der Architekturwettbewerb. Dieser habe den Grundsatz "so groß wie notwendig, so klein wie möglich" - das gelte bei allen Schutzhütten, erläuterte Welzl.
Die Peter-Anich-Hütte im Tiroler Oberland wird saniert. Im Herbst 2025 soll mit den Arbeiten begonnen werden.
Ebenfalls saniert werden die Bleckwandhütte in Salzburg und die 1924 erbaute und 1954 zum letzten Mal umfassend adaptierte Hochmölbinghütte in der Steiermark, wie Andreas Schieder, Vorsitzender der Naturfreunde Österreich, ausführte. Erstere soll noch heuer saniert werden, die Sanierung letzterer werde 2025 beginnen.
Weitere Hilfe möglich
Die aktuelle Förderung soll aber nicht die einzige Unterstützung sein. "Zusätzlich zum Sofortpaket, das bereits in diesem Jahr bereitgestellt wird, werden ab 2025 rund 92 Millionen Euro notwendig, um dringende Großinvestitionen zu tätigen", hielt Gerald Dunkel-Schwarzenberger, Präsident des Verbands der Alpinen Vereine Österreichs, fest. Tourismusstaatssekretärin Kraus-Winkler kündigte dementsprechend weitere Hilfe über die aktuelle Legislaturperiode hinaus an: "Es ist völlig klar, dass wir nach der Wahl das Thema intensiv weiterverfolgen werden."
Kaum eine Hütte kann die Instandhaltungskosten aus dem laufenden Hüttenbetrieb finanzieren. Mit dem Klimawandel kommen Zukunft weitere Herausforderungen auf die Betreiber der Hütte hinzu. "Der Klimawandel ist in den Alpen angekommen", sagte Dunkel-Schwarzenbacher. Die Trockenheit sei so dramatisch, dass immer wieder Hütten geschlossen werden müssten. Hinzu kommen strengere rechtliche Vorschriften, die "natürlich sinnvoll sind", wie Andreas Schieder betonte, und Modernisierungen genauso notwendig machen wie Abnutzungserscheinungen.
"Schutzhütten sind Zufluchtsorte"
Unabhängig von der aktuellen Aktion sind die Kriterien, damit eine Schutzhütte überhaupt gefördert werden kann, laut Kraus-Winkler so gestaltet, dass "keine Wettbewerbsverzerrung zulasten der regionalen Gastronomie" entsteht. Zu den Bedingungen zählt das Vorhandensein von mindestens zehn Schlafplätzen für Gäste, und die Gehzeit von der nächsten öffentlichen Fläche, die man mit Individual- oder öffentlichem Verkehr erreichen kann, muss mindestens halbe Stunde betragen. Ehrenamtlichen-Staatssekretärin Claudia Plakolm sagte dazu: "Schutzhütten sind Zufluchtsorte und schließen dort eine Lücke, wo der Tourismus die Infrastruktur nicht mehr bereitstellen kann."
In den österreichischen Alpen stehen 272 Schutzhütten. Die ehrenamtlichen alpinen Vereine betreuen ein Wegnetz von 50.000 Kilometern. Plakolm veranschaulichte diese Distanz: "Der Erdumfang beträgt 40.000 Kilometer."
Für jede Raucherinsel sollten öffentliche Gelder tabu sein. Das sollen gefälligst deren Betreiber und alle die daran verdienen zuzahlen.
Und Schutzhütten sind die allerwenigsten. Da genügt eine Wind-arme Überdachung auch.
Vollkasko jetzt, aber dalli ....
Womit das peinliche Getöse der Grün:In hinfällig ist.