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Falsches Haus gestürmt? Wirbel um Cobra-Einsatz in Niederösterreich

Von nachrichten.at/apa, 28. April 2022, 14:34 Uhr
Cobra
   Bild: Volker Weihbold

GROß-ENZERSDORF. Nach einem Einsatz in Groß-Enzersdorf erhebt die Hausbesitzerin Vorwürfe gegen die Beamten der Sondereinheit Cobra.

Ein Cobra-Einsatz hat in Niederösterreich für Wirbel gesorgt. Das Kommando führte am Mittwoch mit dem Bundeskriminalamt eine Hausdurchsuchung in Groß-Enzersdorf (Bezirk Gänserndorf) durch. Diese war Teil einer in mehreren Bundesländern laufenden Aktion, bei der laut Innenministerium fünf Personen vorläufig festgenommen und Suchtmittel sowie Waffen sichergestellt wurden. Die Besitzerin des Hauses, Mutter zweier Töchter, erhob via ORF NÖ Vorwürfe, denen das Innenministerium entgegentrat.

O-Ton: Die Hausbesitzerin im Interview 

Tür aufgebrochen, ins Bad eingedrungen

Sieben schwerbewaffnete Polizisten hätten Mittwochfrüh an die Tür des Objekts gehämmert und diese danach aufgebrochen, sagte die Frau dem ORF. Die Beamten hätten ihr befohlen, sich auf den Boden zu legen, anschließend sei das Erdgeschoß durchsucht worden. Ins Badezimmer seien die Polizisten eingedrungen, obwohl sich eine 13-Jährige dort unter der Dusche befunden hatte, worauf die Hausbesitzerin hingewiesen haben will.

Einer 24-Jährigen, die noch im Bett gelegen sei, sei die Decke weggezogen worden. Erst nach der Hausdurchsuchung seien die Betroffenen informiert worden, worum es eigentlich ging. Vorwürfe in Richtung Suchtmittelkriminalität hätten sich nicht erhärtet. Offenbar habe sich in der Nähe des Hauses eine vom Landeskriminalamt Niederösterreich beschattete Person aus dem Drogenmilieu aufgehalten.

Außerdem sei im Durchsuchungsbefehl die Rede von abgedunkelten Fenstern und einem "szenetypischen Entlüftungsrohr für Cannabis-Indoorplantagen" im Dachbodenfenster gewesen, sagte die Mutter im ORF. "Beides stimmt nicht. Es gibt kein einziges abgeklebtes Fenster in meinem Haus und ich habe auch kein Entlüftungsrohr für Indoor-Plantagen", erklärt dazu die Hausbesitzerin. Sie vermutete außerdem einen rassistischen Hintergrund, da bei beide Töchter gebürtige Südafrikanerinnen sind. 

Innenministerium weist Vorwürfe zurück

In einer schriftlichen Stellungnahme betonte das Innenministerium auf Anfrage zum Aufbrechen der Eingangstür, dass diese zuvor "trotz mehrmaliger Aufforderung" verschlossen geblieben war. "Die Beamten mussten somit von einer möglichen Beweismittelvernichtung, Flucht oder strafbaren Handlung ausgehen und öffneten die Türe mit den entsprechenden Einsatzmitteln." Zur Situation im Badezimmer wurde festgehalten, dass es einen Versuch gegeben habe, die dortige Tür rasch zu schließen.

"Es war im ersten Moment nicht zu erkennen, wer sich im Badezimmer befand und ob sich Waffen, Beweismittel, eine oder mehrere Personen darin aufhielten. Sofort nach der Öffnung und der Feststellung, dass sich weder einer Gefährdungslage durch die junge Frau, noch offensichtliche Beweismittel im Badezimmer befinden, verließen die Beamten den Raum." Die Dauer der Situation wurde mit wenigen Sekunden angegeben.

Elf Aktionen in drei Bundesländern

Zurückgewiesen wurden auch erhobene Vorwürfe, dass der 24-Jährigen eine Waffe an den Kopf gehalten worden sei, sowie, dass das Vorgehen einen rassistischen Hintergrund gehabt habe. "Generell gilt festzuhalten, dass geäußerte Vorwürfe sehr ernst genommen werden und der Einsatz, die Einsatzörtlichkeit sowie der genaue Ablauf auch Teil einer Evaluierung dieser Ermittlungen sein werden."

Die Hausdurchsuchung war laut Innenministerium durch die Staatsanwaltschaft Wien angeordnet worden. In den vergangenen Tagen haben demnach insgesamt elf solche Aktionen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland stattgefunden. Beim Einsatz in Groß-Enzersdorf habe es sich um "einen kleinen Teil von groß angelegten, mehrmonatigen Ermittlungen des Bundeskriminalamtes mit den Landeskriminalämtern im Bereich des organisierten Suchtmittel-, Sprengstoff- und Waffenhandels gehandelt".

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32  Kommentare
32  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 28.04.2022 21:46

Das mit den Rassismusvorwürfen kommt mir unglaubwürdig vor...

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jack_candy (8.863 Kommentare)
am 29.04.2022 15:40

Das meinen Sie ironisch, oder?

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jack_candy (8.863 Kommentare)
am 29.04.2022 20:32

Das meinen Sie ironisch, oder?

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greenmantle (76 Kommentare)
am 28.04.2022 21:39

Kottan ermittelt...
Wo wird das noch hinführen?

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kirchham (2.575 Kommentare)
am 28.04.2022 20:10

Innenministerium weist Vorwürfe zurück - jo glaubt ihr wirklich das unsere Regierung Fehler eingesteht. Zum weinen in Österreich.

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Lerchenfeld (5.195 Kommentare)
am 28.04.2022 20:01

An alle Polizei - inklusive Cobra, und Wegaeinheiten: Bevor ihr einen möglichen Einsatz plant, und sei er noch so dringend, bitte vergewissert euch, ob nicht doch ein "Nichtösterreicher" involviert ist, denn die Rassismuskeule haben die Bullenfeinde gleich parat. 👮‍♂️👮‍♀️

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oblio (25.183 Kommentare)
am 28.04.2022 20:08

Auch die von ihnen genannten Gruppen sind nur Menschen und keine Heiligen, sie haben genauso vielfältige Meinungen wie sie in der Gesellschaft vorkommen. Man kann daher annehmen, dass auch Rassisten darunter sind.

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azways (6.254 Kommentare)
am 28.04.2022 19:16

Wenn man bedenkt, dass die ÖVP immer noch dem Ständestaatmodell von Dr. Engelbert Dollfuss frönt, scheint der Rassismusvorwurf nicht mehr ganz so abwegig.

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pprader (1.661 Kommentare)
am 28.04.2022 19:13

Die waren sicher vorher Flexhammer schützen.

Da sieht man nachher eventuell nicht mehr ganz so klar

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2good4U (19.956 Kommentare)
am 28.04.2022 18:32

Meine Fresse.

Ja, da wurde womöglich das falsche Haus erwischt. Aber sofort wieder die Rassismuskarte zu ziehen weil die zwei Frauen schwarz sind ist einfach nur mehr lächerlich und eigentlich selbst rassistisch.
Denn man unterstellt weißen Polizisten pauschal Rassismus. Das ist ebenfalls rassistisch.

Das Cobra-Beamte im Einsatz sich nicht um Hinweise von Tatverdächtige scherren (13 jährige unter der Dusche) ist eigentlich selbstverständlich.

Wenn Fehler gemacht werden sollen sich die Verantwortlichen entschuldigen und ggf. Wiedergutmachung leisten.

Aber aus einem Versehen gleich wieder einen Rassismusfall basteln zu wollen zeigt sehr deutlich welchen Geistes Kind man selbst ist.

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rmach (16.622 Kommentare)
am 28.04.2022 19:20

Die Polizei und um Entschuldigung bitten? Da rinnt vorher die Donau bergauf!

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 28.04.2022 17:32

weil unten jmd schreibt "stinknormale bürger...."
genau DIE sind es sehr oft, die die größten gaunereien am kerbholz haben,
hama am amt immer wieder erlebt...

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rmach (16.622 Kommentare)
am 28.04.2022 19:22

Auf dem Salzamt waren Sie?

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rmach (16.622 Kommentare)
am 28.04.2022 19:42

Und erst Polizisten! Was die zum Teil alles schon verbrochen haben.
Von der Alkofahrt bis zu ganz schweren Delikten soll da alles schon dabei gewesen sein, oder?

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kave84 (3.047 Kommentare)
am 28.04.2022 17:29

Ohne erhärteten Verdacht wird die Polizei kaum eine Tür aufbrechen. Gehe davon aus, dass sich die Polizei die Familie noch genauer anschauen wird und vielleicht auch fündig wird.

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rmach (16.622 Kommentare)
am 28.04.2022 19:25

Wer suchet, der findet. Irgendwas kann man in Ö jedem anhängen.

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linz2050 (7.244 Kommentare)
am 28.04.2022 17:22

Wahrscheinlich ah B'soffene Gschicht.

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schneit (204 Kommentare)
am 28.04.2022 17:52

Hobn si halt bei da Hausnumma giert. Sowas kimmt efta fir. Nehmts es net ztragisch !

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rmach (16.622 Kommentare)
am 28.04.2022 19:18

Die haben der Polizei wieder alle Ehre gemacht. Die Imagepflege ist eine wichtige Angelegenheit. Wenn sich die Polizisten eine Leberkäsesemmel kaufen, gehe ich vorsichtshalber aus dem Geschäft.

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hasch1 (1.740 Kommentare)
am 28.04.2022 17:11

Die Klärung ist ganz einfach! In einem Hausdurchsuchungsbefehl ist die Adresse anzuführen und zu dieser Adresse muss es auch die entsprechenden Begründungen für die Hausdurchsuchung geben. Stimmt dies nicht überein, ist etwas schief gelaufen.

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Caesar-in (4.545 Kommentare)
am 28.04.2022 16:56

Solange das Innenministerium ÖVP geführt ist, habe auch ich Sorge, dass mal zu Unrecht bei mir oder meinen Nachbarn oder bei wem auch immer, die Polizei/Cobra Sturm läuten wird. Man denke an die großen Worte zu den Muslim-Aktionen und nachher ist nix rausgekommen. Oder die Warnungen vor dem Wien-Attentäter durch befreundete, ausländische Dienste, die etwas locker gelesen wurden oder wie man das so nennen sollte. Vor den unteren "Rängen" habe ich weniger Sorge. Große Sorgen machen mir die Lehrlinge vom Sobotka & Co.

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simi47777 (2.033 Kommentare)
am 28.04.2022 16:17

Gustav1 an Gustav2
wir machen heit a Razzia!

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zivi111 (604 Kommentare)
am 28.04.2022 16:05

So schnell als möglich Beschwerde (§ 88 StPO) erheben und im Falle des Erfolgs umgehend Schadenersatzansprüche bei der Finanzprokuratur geltend machen, falls das nicht erfolgreich ist, fristgerecht Amtshaftungsklage einbringen.

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danube (9.663 Kommentare)
am 28.04.2022 15:39

Jo mei, die führen ja nur Befehle aus...

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HugoBoss12 (1.672 Kommentare)
am 28.04.2022 15:30

Ich glaube zwar nicht dass die Österreichische Polizei rassistische Hintergründe für so einen dämlichen Einsatz hatte, denn dazu sind sie zu professionell ausgebildet….aber sie sind wie man sieht trotzdem zu wenig professionell wenn es darum geht, stink normale Bürger von den Verbrechern zu unterscheiden… oder sie haben alle zu viele Krimis geguckt.. und vermuten jetzt hinter jeden verdunkelten Fenster und verschlossener Tür, Drogen und Kriminelle…. Meine Fenster sind auch oft abgedunkelt… ich hoffe es kommt jetzt auch nicht noch die Cobra vorbei… denn in letzter Zeit kommt man immer mehr drauf dass es unter ihnen sehr viele lächerliche gibt!

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Peter1983 (2.524 Kommentare)
am 28.04.2022 14:48

Bei der Cobra handelt es sich um eine Spezialeinheit, welche auch entsprechende Einsätze durchzuführen hat.

Sorry - ich verstehe den Unmut der BewohnerInnen, aber wenn mehrmals aufgefordert wird dass die Tür geöffnet werden muss, sollte man dem auch Folge leisten.

Davon abgesehen - die Rassismuskeule ist mehr als entbehrlich...

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Fanthomas (860 Kommentare)
am 28.04.2022 15:32

"Entsprechende Einsätze" in Häusern und Wohnungen wo nix ist? Geht's noch? Sollen jetzt Wohnungen wegen nichts aufgebrochen gestürmt werden?

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HugoBoss12 (1.672 Kommentare)
am 28.04.2022 15:35

Die fordern niemand auf irgendetwas zu öffnen, dass ist nur eine Lüge, denn warum haben sie dann diese Tür in Bad aufgebrochen, spätestens da hätten sie anklopfen können und abwarten ob wer aufmacht! Haben sie aber nicht! Darum kann man ihnen den Rest auch nicht glauben!

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kave84 (3.047 Kommentare)
am 28.04.2022 17:32

In Wien kannst bald jede zweite Wohnung aufbrechen und du wirst fündig. So schaut’s aus im Getto von Österreich.

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ruhigblut (1.391 Kommentare)
am 28.04.2022 22:00

Aufbrechen der Badetür ist notwendig, da über das Klo Beweismittel entsorgt werden!

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hasch1 (1.740 Kommentare)
am 28.04.2022 17:06

Waren Sie dabei? Wieso wissen Sie von der Aufforderung, die Türe zu öffnen.

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oblio (25.183 Kommentare)
am 28.04.2022 20:03

Steht im Artikel, dass die Cobra-Leute das behaupieten.

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