Kevin Spacey wegen sexueller Übergriffe vor Gericht
LONDON. Im Strafprozess gegen US-Hollywood-Star Kevin Spacey hat am Mittwoch die öffentliche Verhandlung vor einem Gericht in London begonnen.
Dem 63-Jährigen werden zwölf Sexualdelikte gegen vier verschiedene Männer vorgeworfen. Spacey hatte in allen Fällen auf unschuldig plädiert. Sollte er für schuldig befunden werden, könnte ihm jedoch eine Gefängnisstrafe drohen.
Der zweifache Oscar-Preisträger ("American Beauty", "Die üblichen Verdächtigen") lächelte, als er am Southwark Crown Court eintraf. Iem schmucklosen Gerichtssaal 1 nahm er im Glaskasten für den Angeklagten Platz, bevor der Richter die Verhandlung eröffnete. Spacey, der u.a. einen dunklen Anzug und eine rosafarbene Krawatte trug, wirkte selbstbewusst.
Von Belästigung bis Nötigung
Die ihm zur Last gelegten Sexualdelikte reichen von Belästigung bis hin zu Nötigung zum Geschlechtsverkehr und sollen sich zwischen 2001 und 2013 in London sowie in der Grafschaft Gloucestershire ereignet haben. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am renommierten Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweise in der britischen Hauptstadt.
Spaceys bis dahin erfolgreiche Karriere kam 2017 ins Wanken, als im Zuge der #MeToo-Debatte etliche Vorwürfe wegen angeblichen sexuellen Fehlverhaltens gegen ihn erhoben wurden. Er verlor seine Rolle in der erfolgreichen Netflix-Serie "House of Cards" und konnte seitdem keine Engagements in Hollywood mehr bekommen. Vor Gericht bewiesen wurden bisher keine der Vorwürfe. In mehreren Interviews mit dem "Zeit"-Magazin hatte er sich zuletzt zuversichtlich gezeigt, dass er die Anschuldigungen entkräften und wieder an seine Karriere anknüpfen kann.