Amnesty: Taliban begehen schwerste Menschenrechtsverletzungen
BERLIN/KABUL. Die Taliban haben laut einem Amnesty-Bericht entgegen ihrer Ankündigungen nach ihrer Machtübernahme vor einem Jahr schwerste Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan begangen.
Die radikalislamische Regierung verfolge Minderheiten, schlage friedliche Proteste gewaltsam nieder und unterdrücke Frauen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation. Zudem gebe es außergerichtliche Hinrichtungen und Fälle des Verschwindenlassens von Menschen.
Verbrechen wie Folter, Morde aus Rache und Vertreibungen von Minderheiten blieben oftmals straflos, heißt es in dem Bericht "Die Herrschaft der Taliban: Ein Jahr voller Gewalt, Straflosigkeit und falscher Versprechen".
"Vor einem Jahr haben sich die Taliban öffentlich dazu verpflichtet, die Menschenrechte zu schützen und zu fördern", erklärte Theresa Bergmann, Asien-Expertin bei Amnesty International in Deutschland. "Ein Jahr später ist die menschenrechtliche Bilanz jedoch katastrophal." Willkürliche Inhaftierungen, Folter, Verschwindenlassen oder Hinrichtungen im Schnellverfahren seien an der Tagesordnung.
Auch wichtige Errungenschaften der vergangenen 20 Jahre, insbesondere bei den Rechten von Mädchen und Frauen, würden zunichte gemacht, erklärte Bergmann. Ausbildung und Teilhabe am öffentlichen Leben würden ihnen verwehrt. "Sie erfahren in nahezu jedem Lebensbereich systematisch Diskriminierung."
Exzessive Gewaltanwendungen
Recherchen von Amnesty zeigen laut dem Bericht, dass die Sicherheitskräfte der Taliban exzessiv Gewalt anwenden, um das Verbot friedlicher Proteste durchzusetzen. Menschenrechtsverteidiger und Aktivisten würden schikaniert, bedroht, inhaftiert und getötet, heißt es in dem Bericht weiter. Im vergangenen Jahr seien zudem mehr als 80 Journalistinnen und Journalisten festgenommen und gefoltert worden, weil sie über friedliche Proteste berichteten.
Es gebe zahlreiche Berichte über Taliban-Soldaten, die Afghaninnen und Afghanen verprügelten und folterten, die gegen Erlasse der Taliban verstoßen haben sollen oder der Zusammenarbeit mit der früheren Regierung beschuldigt werden, erklärte die Menschenrechtsorganisation.
Auch Fälle von Rachemorden und Hinrichtungen von mutmaßlichen Widerstandskämpfern seien bekannt geworden, heißt es in dem Bericht. So seien hunderte Leichen mit Schusswunden oder Folterspuren gefunden worden, die auf außergerichtliche Hinrichtungen hindeuten.
Dutzende Menschen seien verschwunden, weil sie unter der vorherigen Regierung gearbeitet haben oder weil sie verdächtigt werden, am Widerstand gegen die Taliban beteiligt gewesen zu sein. Zudem habe es rechtswidrige Vertreibungen von nicht-paschtunischen Minderheiten aus ihren Häusern und von ihren Höfen gegeben.
Amnesty forderte die Taliban zur Achtung der Menschenrechte und des Völkerrechts auf. Zudem müsse die internationale Gemeinschaft wirksame Maßnahmen ergreifen, um die Taliban für die begangenen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
an
Ach war wohl nicht vorherzusehen - Zuerst die Russen - dann die Amis mit Anhang haben dort Chaos anrichtet - abziehen und jetzt wieder das gleiche Chaos wie vorm Chaos. Einfach nur gaga das Ganze.
Komisch, wo sie doch den USA und der EU versprochen haben, ganz brav zu sein und die westlichen Waffen nicht gegen das eigene Volk zu richten.
Ich vermisse sofortige Sanktionen der EU!
Weitere Sanktionen gegen die EU-Bürger?
Peter Scholl Latour beschrieb in seinem Buch "Den Gottlosen die Hölle" Nach dem Abzug der Russen die Situation in Afghanistan. Die Amis haben die Terroristen mit den besten Waffen unterstützt. Über den Erfolg konnten sie sich nicht freuen. Unter dem Vorwand, der Menschenrechte, wollten sie Unterstützung von Europa Unterstützung gegen Assad. In Wirklichkeit wollten sie sich nur bei den Saudis einschleimen. Wäre auch in Syrien ein Problem gewesen, wenn die Gotteskrieger an die Macht gekommen wären.
Ich denke die Chefin der österreichischen Frauenhäuser hätte in Kabul mehr Aufgaben, als hier!
Warum sind die Amis vor einem Jahr so plötzlich abgezogen? Was wurde aus Afghanistan hauptsächlich exportiert, vor allem unter Us-Besetzung?
Die Zustände durch die Taliban-Herrschaft mögen stimmen. War auch nicht anders zu erwarten, dass die Afghanen, die mit den Amis zusammengearbeitet haben, als Kolaborateure betrachtet werden und es entsprechende Racheakte geben wird.
Die Taliban verachten es, wenn der Opium-Anbau gefördert wird. Aus religiösen Gründen und sie sehen auch, wie die Afghanen vom Jugendlichen bis zur Uroma an der Pfeiffe hängen. Die Taliban sorgen dafür, dass statt Opium wieder Getreide angebaut wird und das wirkt sich auch auf den Export aus. Über 80% des weltweit gehandelten Opiums stammt aus Afghanistan. Seit dem Abzug der Us-Soldaten ist dieser Export wieder extrem gesunken.
Das wirkt sich zum einen auf den Heroinhandel aus, aber auch auf die Herstellung von Schmerzmittel. Das passt auch zu aktuellen Meldungen, dass Schmerzmittel knapp werden.
Irrtum, trotz gegenteiligen Behauptungen seitens der Taliban wurde der opiumexport während ihrer ersten Tyrannei extrem ausgebaut um an Devisen zu kommen. Kennt man ja wasser predigen und wein saufen..
Warum werden jetzt trotzdem Schmerzmittel knapp?
Hat irgendjemand etwas anders erwartet?
Die Taliban stehen nur eine sehr kleine Stufe über den Nazis. Nur das industrielle Abschlachten ganzer Bevölkerungsgruppen fehlt.
So eine Überraschung
Die Engländer, Amis, Deutsche usw. sind ja still und heimlich geflohen. Sie haben in diesen Land auch nichts verloren. Die Waffen haben sie ja grossteils zurückgelassen.
Warum wohl wurden die Waffen zurückgelassen? Das Pendant findet man auch in der Ukraine, dort "verschwinden" Waffen, wozu?
es wusste jeder was passiert, wenn die Taliban an die Macht kommen, Zustände wie im tiefsten Mittelalter und der Albtraum an Gewalt und Unterdrückung für Frauen und Mädchen.
Aber nicht doch!
Schlapfenterroristen tun, was Schlapfenterroristen tun?!
Wundert mich jetzt aufrichtig...
Kostengünstig und bewährt ist "aushungern lassen". Unschuldige wirds immer treffen, aber sicher auch das Geschwür.
schreibt jemand, der in einem sicheren Wohlstandsland lebt