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Das größte Manöver seit Jahrzehnten: NATO probt den Krieg gegen Russland

Von Heidi Riepl, 20. Jänner 2024, 04:30 Uhr
Das größte Manöver seit Jahrzehnten: NATO probt den Krieg gegen Russland
Ab Mitte Februar übt die NATO für den Krieg gegen Russland. Bild: APA/AFP/WOJTEK RADWANSKI

BERLIN. Mit 90.000 Soldaten bereitet sich der Westen auf einen Einmarsch russischer Truppen vor.

Den Namen Russland spricht zwar offiziell niemand bei der NATO aus, doch genau dieses Land steht im Fokus des größten NATO-Manövers seit Jahrzehnten. 90.000 Soldaten, 50 Schiffe und mehr als 1000 Kampffahrzeuge sollen ab Mitte Februar die Verteidigung gegen russische Truppen proben.

"Steadfast Defender", übersetzt "standhafter Verteidiger", heißt das Großmanöver, mit dem die NATO den Fall der Fälle übt: einen Einmarsch Russlands in ein europäisches Land, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des NATO-Vertrags führt. Dieser regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Signal an Russland

90.000 Soldaten werden dafür ab Mitte Februar rund vier Monate lang mobilisiert. Es sei die größte Militärübung dieser Art seit Jahrzehnten, sagt der Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Christopher Cavoli. Und: "Die Allianz wird ihre Fähigkeit demonstrieren, den euro-atlantischen Raum durch eine Verlegung von US-Truppen zu verstärken."

Die Vorbereitungen für die Manöver sollen nach Angaben des US-Generals bereits in der kommenden Woche beginnen. Der eigentliche Start ist dann für Februar vorgesehen. Trainiert werden soll dann bis Mai insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften.

Die daran teilnehmenden Soldaten kommen aus NATO-Staaten und Schweden, das noch immer auf den Beitritt zum Bündnis wartet, den zurzeit noch Ungarn und die Türkei blockieren. Die Übungsschauplätze verstreuen sich über den halben Globus, von Virginia (USA) bis zur spanischen Atlantikküste und hinauf nach Norwegen. Steadfast 2024 besteht dabei aus vielen einzelnen Übungen wie "Nordic Response" im März oder "Saber Strike" (Deutschland, Polen, Litauen) im April. Geprobt werden explizit auch eine amphibische Landung gegen Widerstand sowie die Verlegung der schnellen Eingreiftruppe VJTF an die NATO-Ostflanke in Polen, die dann dort in die nationale Übung "Dragon 24" integriert werden soll.

"Wir müssen gerüstet sein"

Die Ankündigung kommt gut vier Wochen vor dem zweiten Jahrestag der russischen Invasion der Ukraine am 24. Februar. "Wir bereiten uns auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor", sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer, nach zweitägigen Beratungen im Brüsseler Hauptquartier des Verteidigungsbündnisses. "Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein."

Eines steht bereits fest: Moskau wird das NATO-Manöver als neue Provokation auffassen und vermutlich die Angriffe in der Ukraine verstärken.

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Autorin
Heidi Riepl
Redakteurin Außenpolitik, Weltspiegel
Heidi Riepl
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15  Kommentare
15  Kommentare
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pesentirollo (209 Kommentare)
am 21.01.2024 09:33

Si vis pacem para bellum

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Simplicius (2 Kommentare)
am 22.01.2024 13:24

Si vis pacem para pacem !

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haettiwari (128 Kommentare)
am 21.01.2024 09:29

Das wird für die Russen sicher sehr aufschlussreich werden. Die werden das sicher mit Argusaugen beobachten, bzw. ausspionieren.
Transportzeiten, Reaktionszeiten, Ressourcen, Depots, Kampfgeräte, ,Technik, Taktik, Funk, Radar,...

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pesentirollo (209 Kommentare)
am 21.01.2024 10:00

Wie schwach und dumm sie wären, würden sie das nicht alles schon lange kennen und ihre militärischen Planungen danach ausrichten.

Wandel durch Handel scheint ja nicht gerade den durchschlagenden Erfolgt gehabt zu haben den man sich erhofft hat.
Abschreckung und militärische Verbündete, das einzige Mittel das funktioniert. Daran hat sich nichts geändert, wir werden gerade daran erinnert.

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 20.01.2024 11:22

Und der UKR Schwafler kann nicht genug vom Krieg bekommen.
Am liebsten hätte er einen Weltkrieg, damit er sagen kann, dass nicht nur er seine Soldaten verheizt.

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Gelesen (780 Kommentare)
am 20.01.2024 10:33

Es ist zum schämen dass man so etwas lesen muss. Haben die Verantwortlichen wirklich nichts gelernt aus der Vergangenheit? Oder wollen sie durch Vernichtung und Zerstörung nur den Umsatz ankurbeln?

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EasyPeasy (173 Kommentare)
am 20.01.2024 12:28

Sie reagieren wohl eher auf die Gegenwart. Die baltischen Staaten sind in Sorge. Es ist wirklich traurig dass dieses Manöver einen realen Anlass hat und nicht nur einen fiktiven. Man könnte auch Fragen ob Russland nichts gelernt hat. Eine Armee die geführt wird wie vor 50 Jahren und eine Ideologie die vom Großreich träumt. Es ist beängstigend was in diesen Köpfen vorgeht. Und beruhigend dass man sich auf den Ernstfall vorbereitet.

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gabistaffel (133 Kommentare)
am 21.01.2024 09:53

Ist für Sie der Ernstfall, dass wir Menschen als "Kanonenfutter" vorbereiten?

Die Menschheit scheint immer noch dumm genug zu sein und hat NICHTS aus den hunderten, nein tausenden Kriegen und Konflikte seiner Vergangenheit gelernt!?

Und da wundern wir uns, dass die Erde "GENUG" von uns hat ... Langsam sind wir es nicht mehr WERT, uns die Erde Untertan zu machen?

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Simplicius (2 Kommentare)
am 22.01.2024 14:28

Der Frieden in Europa ist sicherlich nicht durch den medial geschaffenen Agressor Russland gefährdet. Die Unternehmen Tannenberg (1939) und Barbarossa (1941) sind schließlich nicht von der Sowjetunion inszeniert worden.
Was mir wirklich Angst bereitet ist ein säbelrasselndes, westliches Militärbündnis in Verbindung mit amerikanischen Armeekreisen, die nichts anderes im Sinn haben, als die Amerikanisierung der Welt um jeden Preis. America first, vor allem in Europa.
Ein Manöver dieser Größenordnung eskaliert sehr leicht zum Flächenbrand, der nur eines bewirkt, das sinnlose Sterben von tausenden Menschen.

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u25 (5.480 Kommentare)
am 20.01.2024 09:25

Schon bei der Headline wird einem schlecht

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hasta (3.012 Kommentare)
am 20.01.2024 09:09

Die NATO provoziert doch Russland dauernd und durch dieses unsinnige Manöver noch mehr. Die wahren Kriegshetzer sitzen daher in der NATO.
Bei einigermaßen realistischer Betrachtung wird Russland dzt. und künftig ein NATO-Land nicht angreifen, da dies ein Schrecken ohne Ende für beide Seiten bedeuten würde. Dies dürfte wohl beiden Seiten bewusst sein.

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EasyPeasy (173 Kommentare)
am 20.01.2024 12:35

Österreich ist ja nicht in der NATO, die könnte man angreifen. Oder nochmal Georgien, Finland geht ja nicht mehr und die Polen, Letten und Esten und Litauer haben sich ja hinterhältigerweise auch der Nato angeschlossen, ist halt jetzt echt komplizierter sie wieder heim ins Reich zu holen..Schwere Zeiten für große unschuldige Leader. Und bald gehen die Dagestaner aus, müssen doch die echten Russen reinen Blutes den Job machen...

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nichtschonwieder (8.990 Kommentare)
am 20.01.2024 14:48

EasyJet....
Schwafelns weiter.

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nodemo (2.514 Kommentare)
am 20.01.2024 08:21

Medialer Kriegszustand: Nato-Admiral Rob Bauer rief bei einem Treffen die Mitgliedsstaaten zu Vorbereitungen auf einen Krieg gegen Russland auf, wenn es durch unsere Nato-Drohmanöver mit 90.000 Soldaten an der russischen Grenze gelingt, Putin zu einem Angriff zu provozieren. . Wir müssen also einkalkulieren, dass Wladimir Putin eines Tages sogar ein Nato-Land angreift. Privatpersonen sollen sich weiters überlegen, "einer freiwilligen Verteidigungsorganisation beizutreten“.

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Dolce (96 Kommentare)
am 20.01.2024 07:46

Wie Russland einen konventionellen Krieg gegen die NATO gewinnen soll, möge man mir erklären, wenn es nicht einmal schafft, die vergleichsweise schwache Ukraine in die Knie zu zwingen, westliche Waffenlieferungen hin oder her. Das Manöver ist bloße Provokation ohne Nutzwert und bestätigt Putin in seiner Paranoia. Wer kann ernsthaft glauben, a) er greift ein NATO-Land an, b) er ließe sich, wenn er es vorhätte, von westlichem Säbelrasseln aufhalten?

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