Der jüngste US-Senator seit Joe Biden
ATLANTA/WASHINGTON. Jüdischer Investigativjournalist Jon Ossoff (33) gewann Sitz in Georgia.
Mit 33 Jahren ist Jon Ossoff der jüngste US-Senator seit dem Jahr 1973, als Joe Biden – nun gewählter US-Präsident – in dieses Amt gelangt war. Mit seinem Sieg bei den Senats-Stichwahlen im Bundesstaat Georgia gegen den republikanischen Amtsinhaber David Perdue sichert Ossoff Biden auch in der zweiten Kammer des Kongresses eine Mehrheit der Demokraten.
Die Urgroßeltern des 33-Jährigen waren jüdische Einwanderer, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus Russland und Litauen in die USA kamen. Seine Mutter ist Australierin. Ossoff wurde in Atlanta geboren, ging dort auf eine Privatschule, studierte Politikwissenschaften an der renommierten Georgetown University in Washington sowie an der London School of Economics.
Noch in der Schulzeit machte er ein Praktikum bei dem im Juli 2020 verstorbenen Kongressabgeordneten John Lewis, einem Weggefährten von Martin Luther King, arbeitete später im Büro des demokratischen Abgeordneten Hank Johnson in der Hauptstadt Washington und gründete die Medienproduktionsfirma Insight TWI, die für internationale Sender investigative Dokumentarfilme über Korruption, Betrug und Menschenhandel produziert.
Alicia Kramer, jüdische Frau des jungen Senators, arbeitet als Gynäkologin am Emory-Universitätskrankenhaus in Atlanta und engagiert sich im Kampf gegen das Coronavirus. Im Dankesvideo an seine Wähler nimmt Jon Ossoff darauf Bezug: "Wir sollten uns jetzt vereinigen und gemeinsam gegen das Virus kämpfen." Man müsse den Ärzten und Wissenschaftern vertrauen.
Immer wieder warnt der Investigativjournalist vor zunehmendem Antisemitismus. Verstörend sei nicht nur die neue Welle judenfeindlicher Attacken, "sondern das Zaudern einiger politischer Führer, diese zur Kenntnis zu nehmen und zu verurteilen".
Ansteigender Antisemitismus
Im Wahlkampf wurde der Neo-Parlamentarier selbst Zielscheibe antisemitischer Propaganda. In einer Anzeige des Perdue-Teams war unter der Schlagzeile "Die Demokraten wollen Georgia kaufen" sein Bild mit digital verlängerter Nase zu sehen.
Der zunehmende Antisemitismus sei eine Mahnung, wachsam zu sein und, wenn nötig, zurückzuschlagen, sagte Ossoff. Und tat Letzteres in einer TV-Debatte gegen Kontrahent Perdue: "Zuerst haben Sie meine Nase verlängert, um jeden daran zu erinnern, dass ich Jude bin. Als das keine Wirkung zeigte, haben Sie mich als eine Art islamistischen Terroristen dargestellt. Und als auch das nicht funktionierte, haben Sie mich als chinesischen Kommunisten bezeichnet."
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Wenn man alles glauben will, was der so von sich gibt .....
Wer sich täuschen lassen will...