Fünf Jahre Brexit - die Stimmung in Großbritannien hat sich geändert
LONDON. Morgen, Freitag, ist es fünf Jahre her, dass Großbritannien die Europäische Union verlassen hat.
Beim EU-Referendum 2016, das den Austritt zur Folge hatte, stimmten 51,9 Prozent für den Brexit. Laut Umfragen hat sich die Stimmung im Land mittlerweile geändert: Im Schnitt wären demnach jetzt 56 Prozent dafür, der EU wieder beizutreten. Realistisch erscheint dieser Schritt, den auch die aktuelle Labour-Regierung ausgeschlossen hat, in näherer Zukunft freilich nicht.
"Die meisten Wähler sind zu dem Schluss gekommen, dass der Brexit der Wirtschaft geschadet hat und nicht das gebracht hat, was sich viele ‚Leave‘-Wähler vor allem erhofft hatten, nämlich eine Verringerung der Einwanderung", schrieb der Politikwissenschafter John Curtice von der Universität Strathclyde diese Woche in der Tageszeitung "The Telegraph".
Der Hauptgrund dafür, dass in den vergangenen drei Jahren fast alle Umfragen nahegelegt haben, dass eine Mehrheit dafür stimmen würde, wieder in die EU einzutreten, liegt laut dem renommierten Wahlforscher in den Ansichten derjenigen begründet, die im Juni 2016 nicht am Referendum teilgenommen haben.
"Sie sprechen sich mit einer Mehrheit von fast drei zu eins für einen Wiedereintritt in die EU aus." Nur 15 Prozent der 18- bis 24-Jährigen – die zum Zeitpunkt der Abstimmung zu jung zum Wählen waren – geben demnach an, außerhalb der EU bleiben zu wollen. Mehrheiten gegen einen Wiedereintritt seien hingegen vor allem auf die Gruppe der über 65-Jährigen beschränkt.
Neue Beziehung zur EU
Labour-Premierminister Keir Starmer, der im Sommer 14 Jahre konservative Regierungsführung mit einem fulminanten Wahlsieg beendet hat und selbst 2016 für einen Verbleib in der EU gestimmt hatte, wünscht sich einen "Neustart" in den Beziehungen. Einen Wiedereintritt in die Europäische Union hat er aber wiederholt ebenso ausgeschlossen wie eine Rückkehr in den Binnenmarkt und die Zollunion.
Netter Versuch der woken Einheitsmedien..........
Der BREXT war sicher nicht schlau und nicht zum Vorteil der Briten, aber der totale Zusammenbruch - wie ihn viele Kritiker erwartet haben - ist auch nicht gekommen.
Für die EU wird es unangenehmer, weil UK mit den USA immer mehr zusammen arbeiten wird.
Und nach 5% (absoluter) Änderung gleich von Stimmungsänderung zu schreiben, ist schon etwas eigenartig.
Meine persönliche Erfahrung ist: viele sind noch sauer, weil es wirtschaftlich bergab geht. Vorerst war vorwiegend der BREXIT schuld, jetzt eher die Weltwirtschaft. Die EU wird in GB immer mehr als eigenartige Organisation betrachtet, deren politische und ideologische Richtung immer weniger mit der Tradition und Einstellung des Empires zusammenpasst. In anderen Worten: mit fortschreitender Zeit steigt in GB die Skepsis gegenüber der EU eher, also anders als im Artikel berichtet.
Genau wie die Patientenmilliarde!
Die EU ist der Sündenbock aller nationalistischen Politiker. Bisher hat allerdings niemand bewiesen, dass sie es besser können. Rechtspopulismus ist mit viel heißer Luft die Wähler aufkochen und dann kalt abservieren.
Aber hey, der Golf von Mexiko heißt jetzt Golf von Amerika. Wow! So sieht rechtspopulistische Fortschritt aus. Das sind die echten Probleme!
Die aktuellen Probleme sind momentan die linken Bewahrer und Verteidiger der alten und ineffizienten Strukturen mit Versorgungspostenpriorität. Das öffnet nämlich die Türen für die Rechtspopulisten.
Die müssen also weiterzappeln.
Es soll uns eine Lehre sein, was Demagogik und Wahlmüdigkeit bewirken.