Burgenland-Wahlen: SPÖ baut Vorsprung in Gemeinden aus
EISENSTADT. Das Burgenland hat am Sonntag Gemeinderäte und Bürgermeister der 171 Gemeinden gewählt. Bis zum frühen Abend, als 164 Kommunen ausgezählt waren, baute die SPÖ ihren Vorsprung gegenüber der ÖVP aus. In der SPÖ-Landesparteizentrale jubelte die Parteispitze. In der Landeshauptstadt Eisenstadt wurde Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP) bestätigt.
SPÖ-Landesparteichef Hans Peter Doskozil zeigte sich mit den bisherigen Ergebnissen äußerst zufrieden: "Ich hätte das in dieser Dimension gar nicht erwartet. Der Abstand an Mandaten wird 200 betragen." Auch die Zahl der roten Bürgermeister sei gestiegen. "Es könnte nicht besser laufen", meinte Doskozil im ORF. Die Ergebnisse seien ein Erfolg der burgenländischen Sozialdemokraten und die "Bestätigung unseres Weges", es sei "ein besonderer Tag und ein besonderes Ergebnis". Dass man etwa auf die Themen Mindestlohn und Pflege gesetzt habe, sei von der Bevölkerung goutiert worden. Aus seiner Sicht habe sich einmal mehr bezahlt gemacht, die Probleme und Meinungen der Menschen zu hören.
ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz betonte im Gespräch mit der APA, dass die Volkspartei trotz schwieriger Ausgangslage mit der SPÖ-Alleinregierung im Land und globalen Krisen weiter "auf Augenhöhe mit der SPÖ" sei. "Dass wir da dagegenhalten können, ist eine Wahnsinnsleistung", sagte er.
Gegen 19.30 Uhr, als 164 von 171 Gemeinden ausgezählt waren, kam die SPÖ auf 49,0 Prozent der Stimmen (2017: 44,5 Prozent), die ÖVP auf 40,3 Prozent (2017: 42,0 Prozent). Die Freiheitlichen verzeichneten 3,2 Prozent (2017: 6,2 Prozent), die Grünen 1,4 Prozent (2017: 1,6 Prozent) und die NEOS sowie Klartext je 0,2 Prozent. Die MFG erreichte 0,5 Prozent und sonstige Listen 5,2 Prozent. In Eisenstadt gab es für die ÖVP ein leichtes Minus, sie kam auf 53,4 Prozent (2017: 55,3 Prozent) und für die SPÖ ein Plus auf 26 Prozent (2017: 22,1 Prozent). Bürgermeister Steiner verteidigte in der Landeshauptstadt das Bürgermeisteramt und baute sein Ergebnis leicht aus auf 61,64 Prozent.
FPÖ-Chef Alexander Petschnig sprach in einer ersten Reaktion von einem "nicht optimalen" Ergebnis im Vergleich zu den Gemeinderatswahlen 2017. Damals seien die Freiheitlichen sowohl im Bund als auch im Land in der Regierung gewesen, was Auftrieb gegeben habe. Die Grünen freuten sich über 10,81 Prozent in Zillingtal (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), verpassten in anderen Gemeinden aber auch den Einzug. "Wir merken an den Ergebnissen, dass die Wahl wirklich in jeder Gemeinde einzeln entschieden wird", sagte Klubobfrau Regina Petrik zur APA.
NEOS-Landessprecher Christoph Schneider war mit dem Abschneiden seiner Partei durchaus zufrieden. In Pinkafeld (Bezirk Oberwart) habe man das bisher einzige Mandat gehalten, in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), wo Schneider selbst antrat, drei dazugewonnen. Enttäuscht war hingegen MFG-Landessprecher Helmut Eller. Die, nach derzeitigem Stand, vier Mandate seien wesentlich weniger als erhofft. Als Ursache dafür sieht Eller die Turbulenzen im Bund rund um den Austritt von Geschäftsführer Gerhard Pöttler. "Das ist politischer Selbstmord", betonte er.
277.473 Personen waren wahlberechtigt. 520 Ortsgruppen mit über 12.000 Kandidaten traten an, 420 von ihnen strebten das Amt des Bürgermeisters an. Kurz vor Mittag lag bereits das erste Ergebnis aus der kleinsten Gemeinde, Tschanigraben (Bezirk Güssing), vor. Die SPÖ kam dort als einzige antretende Partei erneut auf 100 Prozent der Stimmen. Bei der Bürgermeisterwahl wurde Ernst Simitz (SPÖ), der ohne Gegenkandidat antrat, mit 93,59 Prozent in seinem Amt bestätigt.
Wer am Wahlsonntag verhindert war, konnte seine Stimme bereits am vorgezogenen Wahltag, den 23. September, abgeben. 13,84 Prozent der Wahlberechtigten nutzten diese Gelegenheit. Außerdem wurden laut Landeswahlbehörde 26.637 Wahlkarten beantragt, dies sind 9,6 Prozent der Wahlberechtigten.
In 16 Kommunen kam es zu einem Bürgermeisterwechsel. Zehn neue Bürgermeister zählte die SPÖ, sechs die ÖVP. Die Roten verloren fünf Ortschefs, die Türkisen zehn.
Im Burgenland dürfte der Wein ein guter Wahlhelfer sein!
Immer wieder wichtig zu sehen, dass es nicht gottgegeben sein muss, dass Landtags- und Gemeinderatswahlen zeitgleich statttffinden. In OÖ ist das nur der Fall weil, weil es die ÖVP so will. Weil es der ÖVP nützt.
ÖVP und GRÜNE haben verloren !
Die Richtung stimmt in Österreich !!!!
Ja, aba sicher nicht wegen PRW, wenn dann wegen Dosko.
Wqs verstehen Sie am Wort Gemeinderatswahlen nicht?
@Soling:
Die FPÖ ist bei 3,2 %.
Das ist ein Minus von knapp 50 %!
Die Richtung stimmt für die FPÖ!