Stelzer über KTM: "Wir setzen alles daran, die Arbeitsplätze zu retten"
MATTIGHOFEN/LINZ. Das Land Oberösterreich hat am Donnerstag Bereitschaft signalisiert, die von der bevorstehenden Insolvenz der KTM AG betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen.
Haftungen seien allerdings rechtlich nicht möglich, betonte Landeshauptmann und Finanzreferent Tomas Stelzer (ÖVP). Die FPÖ sieht die Schuld für die Lage des Motorradherstellers bei der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung, die Grünen orten hingegen Managementfehler.
Kocher erwartet "klare Antworten"
Für Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) ist die wirtschaftliche Situation des Motorradherstellers jedenfalls nicht nachvollziehbar: "Ich erwarte mir von KTM klare Antworten, wie es passieren konnte, dass es von einer guten Ertragslage und guten Aussichten zu einem Sanierungsverfahren kommt", kritisierte Kocher in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB17".
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Auf Landesregierungsebene hieß es dazu weiters: "Natürlich wollen wir als Politik helfen und den Standort unterstützen. Wir setzen alles daran, das Werk und die Arbeitsplätze zu retten", so Stelzer in einer Stellungnahme. Aber: "Das EU-Beihilfenrecht und das Insolvenzrecht schließen Haftungen aktuell jedoch de facto aus." Das Land sei "jedenfalls zur Stelle, wenn es darum geht, den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu helfen - gemeinsam mit AMS und Sozialpartnern".
"Abwärtsspirale verhindern"
"Es ist wichtig, dass es weitergeht", Oberösterreich sei noch immer ein starker Wirtschaftsstandort, auch wenn die Situation schwierig sei. "Aber wir haben die Kraft, um da wieder rauszukommen und eine Abwärtsspirale zu verhindern", ist Stelzer überzeugt. Er hofft angesichts der wirtschaftlichen Lage, dass es rasch eine handlungsfähige Regierung gibt, und forderte Leistungsanreize und schnellere Verfahren zur Unterstützung der Wirtschaft.
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Sein Regierungspartner Landeshauptmann Manfred Haimbuchner (FPÖ) sieht KTM als Opfer der "schwarz-grünen Abrissbirne", "das wirtschaftsfeindliche Umfeld der letzten Jahre trägt jetzt faule Früchte". Er nutzte die Situation für einen Rundumschlag auf den politischen Mitbewerb. Bundeskanzler Karl Nehammer und seine ÖVP hätten den Standort "heruntergewirtschaftet" und würden nun auch noch "eine Koalition mit einem bekennenden Marxisten eingehen" wollen. Schwarz-Grün habe mit seinem 2040-Klimaneutralitätsziel teures "Goldplating" betrieben.
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Grüne sehen Managementfehler
Die Grünen orten hingegen Managementfehler: Es sei lange bekannt gewesen, dass sich die Abgasnormen für Motorräder verschärfen werden und ein Weiterproduzieren des Altbekannten daran vorbeilaufe. "Dass die Nettoschulden binnen zwei Jahren auf 1,5 Milliarden Euro gestiegen sind und trotzdem konsequent satte Dividenden ausgeschüttet wurden, macht aus derzeitiger Sicht auch keinen schlanken Fuß", findet Grüne-Wirtschaftssprecherin Dagmar Engl. Gemeinsam mit Arbeitsmarktsprecherin Ulrike Schwarz fordert sie eine "massive Beteiligung des Milliardärs Pierer (Stefan, Anm.) an der Sanierung von KTM".
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Wie viele Millionen STEUERGELD wurde in die Halle in Mattighofen gesteckt ?
WER war dafür verantwortlich dass so viel produziert wurde ? Nicht der Steuerzahler ! 🙈👎
Zuerst ruiniert die Türkis grüne Regierung mit einer total überzogenen Klimapolitik die Industrie und andere produzierende Betriebe und dann kommen die selben Politiker ( Türkise/ÖVP) daher und reden vom retten der Arbeitsplätze .
Das ist schon etwas schizofren, gelinde gesagt.
Das ist Politik der untersten Gürtellinie gegen die Wirtschaft und die tagtäglich arbeitenden Menschen.
Mich wundert das nicht mehr, das diese ehemalige (schwarze und nicht schlechte) Wirtschaftspartei ÖVP von immer mehr Wählern, nicht mehr gewählt wird.
Und das im „blauen“ Innviertel!?
Wenn das Privatvermögen abgesichert ist, ist so ein Konkurs betriebswirtschaftlich gesehen oft nicht das Schlechteste. "Ehrbarer Unternehmer" ist was für Loser. Die Arbeiter sind eh vom bösen Sozialstaat abgesichert, die Banken tun ja eh niemand leid, und die Lieferanten werden ja wohl eine Kreditversicherung haben. Aber trotzdem sind die Lohnnebenkosten und die Grünen schuld.
<<<<<Aber trotzdem sind die Lohnnebenkosten und die Grünen schuld>>>>>
Ah verstehe, die produzierten zu viel > die Parteien und die Nebenkosten? 🙈🙈
Wer bei KTM die offensichtlichen Fehler im Management nicht sieht, der sollte sich nach einem Erwachsenenvertreter umsehen.
Wenn man schon die Frage nach der politischen Verantwortung stellen will: wieso soll der Bund Schuld haben, das Land aber überhaupt gar nicht, gerade im föderalistischen Österreich? Oder sieht hier jemand durch seine blaue Parteibrille nur das, was er sehen möchte?
"Natürlich wollen wir als Politik helfen und den Standort unterstützen. Wir setzen alles daran, das Werk und die Arbeitsplätze zu retten"
Wer tritt denn zurück?
was KTM mittelfristig jedenfalls benötigt ist die Beseitigung der in den sozialen Netzwerken diskutierten Qualitätsproblemen.
auf so etwas reagieren potenzielle Kunden sehr sensibel und auch zu Recht.
KTM ist kein Billigmotorrad und da muss man sich verlassen können, auch mal ein paar tausend Kilometer fahren zu können ohne Probleme wie mit einer Honda, Yamaha, Suzuki etz
auch das Design ist bei manch auch neuen Modellen eine Zumutung, da sieht die Frontpartie aus als wennst schon gegen eine Mauer gefahren wärst
Mit einer Honda, Suzuki oder Yamaha hast aber auch nach x tausend Kilometer keine Probleme!!
Das ist halt der Unterschied.
Etwas spät, Herr Stelzer.
Zu spät, Hr. Stelzer!
Natürlich sind im Fall KTM erhebliche Managementfehler passiert.
Das Hauptproblem für den Schließungs- und Insolvenztsunami in Österreich ist aber die katastrophale Teuerungspolitik von der ÖVP und den GRÜNEN.
Kein Tag ohne Horrornachricht - heute: Siemens schließt Wiener Werk - knapp 200 Mitarbeiter werden gekündigt.
Ihre ÖVP ist maßgeblicher Treiber für diese Entwicklung!
Wo sind für dich die Grünen eigentlich mal NICHT Schuld?
oooh - da gibt es viele Themen.
z. B. nicht am Sonnenschein.
und auch nicht an der Dunkelheit in der Nacht.
Die deutschen Rot-Grünlinge sind an vielem schuld, denn die Krise in der deutschen Wirtschaft und Automobilindustrie trifft auch Österreich sehr hart.
Na ja, wen wundert das, bei einem FPÖ-Landeshauptmann.