1:2 nach 1:0 – Blau-Weiß Linz verpasste den nächsten Entwicklungsschritt
LINZ. Fußball-Bundesliga: Der GAK kam dank blauweißer Unachtsamkeiten zurück ins Spiel.
„Es wartet ein Spiel, das nicht schön anzusehen sein wird“, sagte Blau-Weiß-Linz-Trainer Gerald Scheiblehner vor dem gestrigen Duell in der Fußball-Bundesliga gegen Schlusslicht GAK. Nach der 1:2-Niederlage musste man dem 47-Jährigen leider Recht geben: Die Linzer taten sich gegen einen tiefstehenden Gegner schwer, fanden offensiv kaum Lösungen und kassierten defensiv zu einfache Gegentore. „Am Ende war es einfach nicht gut genug“, sagt Scheiblehner nach dem Schlusspfiff.
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Was ihn besonderes ärgerte: Sein Team ging praktisch mit der ersten richtigen Torchance 1:0 in Führung, schenkte diese aber leichtfertig wieder her. Simon Seidl hatte Alexander Schmidt angespielt, der den Ball mit der Ferse auf Thomas Goiginger weiterleitete. Der 31-jährige Offensivspieler behielt aus spitzem Winkel die Nerven, traf ins lange Eck (30.). Scheiblehner: „Unsere Tagesverfassung war nicht gut, wir sind trotzdem in Führung gegangen. Am Ende sind wir daran gescheitert, weil wir unser Tor schlecht verteidigt haben. Wenn man 1:0 führt, darf man das Spiel nicht verlieren.“
Video: Blau-Weiß-Torschütze Thomas Goiginer nach dem Spiel im OÖN-Interview:
Vor allem ein Kicker zog die Missgunst des Blau-Weiß-Trainers auf sich: Alexander Schmidt. Beim Führungstor hatte er noch als eleganter Vorlagengeber geglänzt, gegen den Ball bot er aber nicht jene Leistung, die sich Scheiblehner erwartet hätte. Worauf ihn der BW-Coach auch lautstark hingewiesen hatte – Schmidt wandte sich jedoch praktisch regungslos ab.
Wenig später trat genau das ein, was Scheiblehner bekrittelte: Schmidt hatte nach einer Unachtsamkeit das Laufduell gegen GAK-Verteidiger Benjamin Rosenberger verloren, dessen Flanke von Christian Lichtenberger per Kopf verwertet wurde – 1:1 (41.). Die Folge: Schmidt musste nach dem Pausenpfiff in der Kabine bleiben. Sein Coach dazu: „Beim 1:1 waren wir unaufmerksam. Da kann man jemandem schon vorwerfen, dass man nicht 100 Prozent bei der Sache ist. Es geht um Körpersprache und um Leidenschaft. Darauf habe ich Alex schon zuvor mehrmals hingewiesen. Wenn man glaubt, dass man sich über die Mannschaft stellen kann, ist das nicht zu akzeptieren.“
GAK drehte das Spiel
Auch ohne Schmidt kam Blau-Weiß in der zweiten Hälfte nicht besser ins Spiel. In der 48. Minute drehten die Gäste aus der Steiermark sogar die Partie: Daniel Maderner hatte sich gegen Martin Moormann durchgesetzt, dessen Pass Tio Cipot nur mehr zum 1:2 über die Linie drücken musste.
Ein Spielstand, bei dem es trotz 30-minütiger Überzahl blieb: GAK-Verteidiger Milos Jovicic sah nach VAR-Check wegen eines Fouls an Blau-Weiß-Stürmer Ronivaldo die Rote Karte.
Die Hausherren kamen durch Soumaïla Diabaté (67.), Manuel Maranda (75.) und Ronivaldo (81.) nur zu Halb-Chancen, verpassten es, sich im Kampf um die Top Sechs eine noch bessere Ausgangsposition zu verschaffen. „Wenn wir viel am Ball sind, müssen wir mehr Lösungen finden. Das ist ein Entwicklungsschritt, den wir jetzt gehen müssen“, sagt Torschütze Thomas Goiginger.
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