0:1 – Sturm war in Dortmund nahe an Sensation dran
DORTMUND. Champions League: In der 85. Minute kam der Favorit mit Mühe und Glück zum Sieg
85 Minuten lang durfte der SK Sturm Graz beim 0:1 (0:0) auswärts gegen Borussia Dortmund vom ersten Punktegewinn in dieser Champions-League-Saison träumen. Und es wäre zumindest aufgrund der kämpferischen Leistung ein verdienter Zähler für die Grazer gewesen, die es den Dortmundern in der zweiten Halbzeit so richtig schwer gemacht hatten.
Am Ende waren es wenige Zentimeter, die beim Dortmunder Siegestreffer entschieden. Es war ein bitterer Patzer von Aiwu im Spielaufbau der Grazer, die Dortmunder schalteten blitzschnell um. Malens Schuss aus zwölf Metern passte ins lange Eck. Allerdings mussten die Dortmunder danach lange warten, weil Assistgeber Guriassy vermeintlich aus einer Abseitsstellung gestartet war. Mit freiem Auge war es nicht ersichtlich – am Computer sah man, dass es sich um wenige Zentimeter handelte.
Dennoch war es ein ganz besonderes Erlebnis. Immer wieder waren sie laut zu hören – die 6000 Fans der Grazer, die das Team in dem mit 81.000 Zuschauern ausverkauften Signal-Iduna-Park in Dortmund begleitet hatten. 13:2 Torschüsse waren es vor der Pause, wobei Sturm Graz nach dem Sturmlauf der Dortmunder in der ersten Viertelstunde besser ins Spiel kamen. Trainer Christian Ilzer hatte mutig und offensiv aufgestellt. So kamen auch die Grazer vor der Pause zu zwei Chancen durch Kiteischwili (16.) und Gazibegovic (31.).
Sturm Graz immer stärker
Nach der Pause übernahmen zwar zuerst erneut die Dortmunder das Kommando. Nachdem Brandt aus kurzer Distanz vergab (64.) und Marcel Sabitzer etwas später ausgewechselt wurde, gingen im Dortmunder Spiel aber mehr und mehr Druck und Struktur verloren. Die beste Chance hatten die Grazer, als Biereth nach einer herrlichen Gazibegovic-Flanke den Ball am Fünfer nur knapp über das Tor setzte (75.). Die Grazer waren wirklich nahe dran an der Sensation, die Dortmunder schienen kein Rezept mehr zu finden, ehe Malen dann doch noch zum Sieg traf.