Verteidiger Wöber über den Unmut im ÖFB-Team
WIEN. Die bevorstehende Trennung von ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold lässt Österreichs Fußball-Nationalmannschaft nicht zur Ruhe kommen.
Maximilian Wöber machte vor den abschließenden Nations-League-Spielen am Donnerstag in Kasachstan und am Sonntag in Wien gegen Slowenien dem teaminternen Ärger Luft. Teamchef Ralf Rangnick und der Spielerrat hatten sich vor der jüngsten Präsidiumssitzung in einem Brief für den Verbleib Neuholds ausgesprochen, ihrem Wunsch wurde jedoch nicht entsprochen. Das rief Unmut hervor. „Bernhard war für uns ein wichtiger Ansprechpartner, der arbeitstechnisch immer höchst professionell war, immer dafür gesorgt hat, dass es uns Spielern so gut wie möglich geht, und noch dazu als Typ super in das große Ganze hineingepasst hat. Deswegen wollen wir mit ihm weiterarbeiten“, sagte der Leeds-Profi.
Der Brief von Rangnick und David Alaba, Marko Arnautovic, Marcel Sabitzer und Konrad Laimer kam bei großen Teilen des Präsidiums nicht gut an. Wöber hat dafür wenig Verständnis. „Wir sind alle einer Meinung, die kann man auch schon mal akzeptieren, auch wenn sie von einem Fußballer kommt.“ Die Nationalmannschaft bestehe aus erfahrenen und mündigen Spielern, führte der Innenverteidiger aus. „Teilweise gibt es vielleicht immer noch das Bild des Fußballers, der 90 Minuten laufen und ein bisschen kicken kann, doch ich glaube, das hat sich mittlerweile geändert. Gerade bei uns im Team gibt es viele eloquente Spieler, die neben dem Fußball noch einige andere Dinge machen. Ich glaube, da können wir uns schon die eine oder andere Einmischung leisten“, sagte Wöber. „Wir sind alle ein paar Jahre dabei und können uns eine Meinung bilden. Die kann man dann einfach auch in Betracht ziehen und offen annehmen. Was sie damit machen, müssen sie dann eh schauen.“
Alaba reiste zu Gesprächen an
Nach der Teamzusammenkunft stand in dieser Angelegenheit ein Gespräch mit ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer auf dem Programm, für das auch der im Aufbautraining befindliche David Alaba aus Madrid anreiste. „Er ist in wichtigen Dingen unser Sprachrohr, kennt die handelnden Personen im ÖFB ewig und am besten und kann unsere Meinung am besten vertreten“, sagte Wöber über den Real-Madrid-Profi.
Wöber selbst hat nach einer Knieoperation sechs Wochen Aufbautraining und zwei Wochen auf dem Platz hinter sich. „Es war ein richtiger Scheißstart für das Comeback bei Leeds“, sagte der 26-Jährige, der vergangene Saison an Mönchengladbach verliehen gewesen war. Deswegen absolvierte er in der laufenden Saison nur zwei Pflichtspiele: für Leeds im Ligacup gegen Middlesbrough (0:3) und für Österreich in der Nations League in Slowenien (1:1). Weil Leeds aktuell in der zweiten englischen Liga dank eines Erfolgslaufs auf den dritten Platz kletterte, muss Wöber auf Einsätze warten. „Es gibt keinen Grund, etwas zu ändern. Ich muss geduldig sein und hart arbeiten.“ Den Aufstieg hat er auch mit dem ÖFB-Team im Visier. Wöber: „Wir haben uns eine super Ausgangsposition geschaffen. Jetzt ist es das klare Ziel, beide Spiele zu gewinnen und in die A-Liga aufzusteigen.“
Chance auf Topf 1 in der WM-Qualifikation
Die Rechnung ist für Österreichs Nationalteam vor den letzten beiden Nations-League-Spielen klar: Gewinnt man am Donnerstag in Kasachstan und am Sonntag in Wien gegen Slowenien, ist Gruppen-Endrang eins und damit der Aufstieg in die höchste Liga fix. Auf eine Entscheidung hat der Ausgang dieser Partien allerdings keinen Einfluss: Um bei der Auslosung der WM-Qualifikation aus Topf eins gezogen zu werden, benötigt Österreich Schützenhilfe.
Im ersten Topf landen die acht Nations-League-Viertelfinalisten sowie die vier im FIFA-Ranking am besten platzierten europäischen Mannschaften, die nicht zu den Nations-League-Top-8 zählen. Österreich wird in der für die Auslosung maßgeblichen Weltrangliste, die am 28. November veröffentlicht wird, Europas zwölftbestes Team sein. Daher wird das ÖFB-Team aus Topf eins gezogen, sofern kein in der Weltrangliste dahinter platziertes Team eine Liga-A-Gruppe unter den Top Zwei abschließt und damit ins Nations-League-Viertelfinale kommt. Hier droht zwei Runden vor Schluss in drei der vier Pools Gefahr: Sollte Polen mehr als drei Punkte auf Kroatien gutmachen (Gruppe A1), Ungarn mehr Zähler als die Niederlande holen (A3) oder Serbien die drei Punkte voranliegenden Dänen überholen (A4), wäre Topf eins für Österreich verloren.
Am 13. Dezember werden in Zürich die insgesamt zwölf Gruppen ausgelost. Nur die jeweiligen Ersten haben ihr Ticket für die Endrunde 2026 in den USA, Kanada und Mexiko sicher.
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Der ÖFB hatte keine Wahl. Wenn zwei Mitarbeiter partout nicht miteinander (arbeiten) können, muss man sich von beiden trennen. Was der ÖFB aber versäumte: Der von der Entscheidung betroffenen Nationalmannschaft die Entscheidung zeitgerecht zu erklären.
"Gerade bei uns im Team gibt es viele eloquente Spieler, die neben dem Fußball noch einige andere Dinge machen. .."
Kann man da auch konkrete Beispiele aufzeigen, oder ist das eine "Vermutung "
Irgendwie klingt das, als hältst du unsere Kicker für dumm. Wie kommst du darauf, dass die Aussage nicht richtig ist oder ist das eine Vermutung?
11 Beispiele in jeder Anfangsformation.
Sorry, man kann von einem nicht auf andre schließen....😉
Plumpe Pauschalisierung. Spricht nicht für dich.