Ein Fall für die Favoritinnen: Im Linz-Finale trifft die Nummer 1 auf die 2
33. Upper Austria Ladies: Am Sonntag (14 Uhr) spielen Jelena Ostapenko und Ekaterina Alexandrowa im Design Center um den Tennis-Titel
In der Liste der Siegerinnen des zweitältesten Tennis-Frauen-Hallenturniers der Welt wird ein neuer Name auftauchen. Die Entscheidung um den den nagelneuen Swarovski-Pokal bei der 33. Auflage des Upper Austria Ladies, das erstmals in der Kategorie 500 über die Bühne geht, garantiert am Sonntag (14 Uhr) eine Premiere im Design Center. Jelena Ostapenko oder Ekaterina Alexandrowa - es kann nur eine geben im Finale, in dem die Nummer 1 auf die 2 treffen wird. Alexandrowa steht zum zweiten Mal im Endspiel, detto Ostapenko.
"Ich habe noch eine Rechnung offen", sagte die Lettin, die vor fünf Jahren gegen Coco Gauff verloren hatte. "Ich bin glücklich, dass ich so schnell durchgekommen bin", erläuterte die 26-Jährige nach ihrem glatten Semifinalerfolg über die Linz-Triumphatorin von 2015, Anastassija Pawljurtschenkowa, die beim 2:6, 3:6 letztlich keine Chance hatte. Ostapenko glänzte mit druckvollem Tennis und hievt sich damit in die Favoritenrolle. "Danke an das Super-Publikum. Schön, dass ihr gekommen seid. Es war ein Genuss, vor euch zu spielen", ließ die French-Open-Siegerin von 2017 die rund 2500 Fans im vollen Haus wissen.
Ostapenko ist nach anfänglichen Schwierigkeiten im Turnier richtig ins Rollen gekommen. Zur Erinnerung: Im Achtelfinale gegen Clara Tauson (Den) hatte die Weltranglistenzwölfte einen Matchball abwehren müssen. Es war nicht nur ein Kampf gegen die Kontrahentin gewesen, sondern auch gegen die Müdigkeit, die dem Jetlag nach dem Trip aus Australien geschuldet war. Jetzt ist alles im Lot. "Ich habe die Trophäe schon gesehen. Mir gefällt alles, was glitzert. Sie würde sich sehr gut in meinem Wohnzimmer machen. Ich werde alles geben, damit ich es diesmal schaffe", sagte Ostapenko.
Konditionell sollte sie im Vorteil sein. Denn Alexandrowa musste sich enorm quälen, um das Endspiel zu erreichen. Die Kroatin Donna Vekic verlangte der in Prag lebenden Russin alles ab. 3:10 Stunden duellierten sich die beiden auf dem Centre Court, Alexandrowa behielt mit 5:7, 7:6 (4), 7:6 (6) die Oberhand. Und das, obwohl sie im entscheidenden Tiebreak mit dem Rücken zur Wand gestanden war. Vekic hatte 5:1 geführt und wie die Siegerin ausgesehen.
"Ich weiß gar nicht, wie das zum Schluss gelaufen ist. Ich war so müde, habe eigentlich nur noch wie in Trance gespielt", erzählte Alexandrowa und begab sich in den Ruhemodus, um mit Blickrichtung Finale wieder zu Kräften zu kommen. Es sieht nach einer offenen Angelegenheit aus. Die Endspielteilnehmerinnen trafen bereits neun Mal auf der WTA Tour aufeinander. Im Head-to-head führt Alexandrowa gegen Ostapenko 5:4.
Vekic bedauerte ihr Ausscheiden. "Ich habe mein Herz auf dem Platz gelassen und auf hohem Niveau gespielt. Ich konnte nicht mehr rausholen. Natürlich bin ich enttäuscht, weil ich dieses Turnier liebe. Die Unterstützung der Zuschauer war großartig, ich habe diese Woche genossen", sagte sie.