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Gleichberechtigung im Sport? Der Weg dorthin ist steinig

Von Alexander Zambarloukos, 29. Jänner 2025, 15:59 Uhr
V. li.: David Pfarrhofer, Martin Ohneberg, Sandra Reichel, Magdalena Lobnig, Hans Niessl  Bild: alex

Ursachenforschung: Dem Linzer Turnier fehlt ein Titelsponsor, obwohl Tennis die Frauen-Weltsportart Nummer 1 ist

Gemessen an der internationalen Reichweite des 34. Upper Austria Ladies, das in 150 Nationen ausgestrahlt wird, ist es verwunderlich, dass dieses Tennisevent, das nach einem Upgrade 2024 in der Kategorie WTA 500 mit einem Preisgeldvolumen von mehr als einer Million US-Dollar angekommen ist, keinen Titelsponsor hat.

Turnierdirektorin Sandra Reichel und ihr Team kurbelten unermüdlich – ohne Erfolg. "Leichter wird gar nichts. Ich merke schon, dass wir medial eine Bedeutung haben, Tennis ist die Frauen-Weltsportart Nummer 1, es hat definitiv eine Vorreiterrolle. Wir brauchen diese Spitzensportveranstaltungen, diese Idole", erklärte die Welserin: "Mir geht aktuell noch ab, dass Unternehmen und Sponsoren in Frauensport investieren."

Dass dieser noch (bei Weitem) nicht jene Sichtbarkeit und Gleichberechtigung genießt, die er sich verdienen würde, war bestimmendes Thema bei der 3. "Fe&Male Sports Conference – Advantage Ladies" im Design Center.

"Die Tradition ist männlich"

David Pfarrhofer, Institutsvorstand bei "Market", präsentierte eine Studie ("Hürdenlauf oder Höhenflug?"), die die Diskrepanz untermauert. "Wir sehen, dass die Tradition des Sports in vielen Bereichen männlich ist. Aber es gibt keinen Grund dafür. Frauen und Männer (repräsentative Umfrage unter 2000 Personen, dazu 200 Vereine, Anm.) geben zu Protokoll, im Durchschnitt 1,4 Sportarten auszuüben", erklärte Pfarrhofer. Unterschiede bestehen beim passiven Sportkonsum – 5:2,7 Stunden pro Männer.

Die Conclusio? "Wenn es uns nicht gelingt, einen Drive hineinzubringen, wenn wir uns darauf verlassen, dass alles schon werden wird, dann werden wir erst im 22. Jahrhundert Gleichberechtigung haben", sagte Pfarrhofer.

Barbara Haas, Moderatorin und einst Nummer 133 der Welt Bild: WTA/Scheuber

Vielleicht würde "eine neutrale Sportministerin" helfen, sinnierte Sandra Reichel: "Das wäre nicht schlecht, denn für mich muss der Sport unpolitisch sein."

Ruder-Weltmeisterin Magdalena Lobnig, Botschafterin von "Advantage Ladies", äußerte den tiefen Wunsch, dass "wir Vorbilder schaffen für unsere Kinder, dass wir Heldinnengeschichten erzählen".

"Es gibt unglaublich viele aufwändige Sportdokumentationen von männlichen Sportlern, mir fällt keine weibliche ein. Das Bewusstsein muss geschärft werden, meine Schwester und ich gehen in Schulen, wir haben zehn Klassen besucht und strahlende, funkelnde Augen gesehen", betonte die 34-jährige Kärntnerin.

Das Objekt der Begierde beim Upper Austria Ladies Bild: WTA/Scheuber

Es brauche Entwicklungsarbeit: "Ich sage immer, Österreich ist keine Sportnation. Bis auf Fußball und Skifahren kennt da fast keiner was. In anderen Ländern hat Sport einen ganz anderen Stellenwert."

"Da müssen wir uns verstecken"

Martin Ohneberg, Präsident des Österreichischen Tennisverbandes, sieht es als selbstverständlich an, "dass wir das Preisgeld bei Staatsmeisterschaften für Frauen und Männer angeglichen haben".

Der Weg zum Spitzensport ist aber in jeder Hinsicht komplex, das liegt auch an Defiziten in der Infrastruktur: "Da müssen wir uns hinter den Nachbarländern verstecken", berichtete Hans Niessl, Präsident von Sport Austria. Die Zahl der Baustellen ist nicht zu knapp.

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Autor
Alexander Zambarloukos
Redakteur Sport
Alexander Zambarloukos
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1  Kommentar
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betterthantherest (39.868 Kommentare)
am 29.01.2025 16:22

Aha - ein Gleichberechtigungsthema wird daraus gemacht.

Vielleicht ist Damentennis einfach weniger attraktiv und spektakulär wie Herrentennis?
Genauso wie Damenfussball nur ein Schatten des Herrenfußballs ist?

lädt ...
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