Katharina Liensberger nach Trainer-Abgang: "Es tut mir sehr leid"
Livio Magoni hat sich am Montag als Trainer von Ski-Weltmeisterin Katharina Liensberger zurückgezogen. Beide Seiten sprechen von Missverständnissen.
Ein Kapitel voller Missverständnisse ist am Montag offiziell beendet worden. "Star"-Trainer Livio Magoni und Österreichs Alpinski-Ass Katharina Liensberger gehen nach nur wenigen Monaten der Zusammenarbeit getrennte Wege. Nach offizieller Lesart warf Magoni selbst das Handtuch. Liensberger, die in den vergangenen Wochen offen über die schwierige Partnerschaft gesprochen hatte, sah die Trennung laut Eigenaussage nicht kommen.
"Es hat natürlich Missverständnisse, Unklarheiten, Schwierigkeiten in der Kommunikation gegeben. Aber Fakt war eigentlich, dass die gemeinsamen Ziele doch vorhanden waren", sagte Liensberger im Ö3-Interview. "Es tut mir sehr leid, dass wir die nicht gemeinsam verfolgen können. Es war auch für mich extrem überraschend und unerwartet."
Magoni, der schon Tina Maze und Petra Vlhova den Weg zu Weltcup-Gesamtsiegen bereitet hat, betreute Liensberger seit April. Doch die 25-jährige Vorarlbergerin konnte in der laufenden Saison bei Weitem nicht an zuvor gezeigte Leistungen anschließen. Nach 13 Rennen ist Liensberger heuer noch ohne Stockerlplatz, in den jüngsten zehn Rennen fuhr sie nur einmal in die Top Ten.
"Da ist zu wenig gekommen"
Die fehlenden Ergebnisse hätten Stress erzeugt, sagte Thomas Trinker, der Frauen-Rennsportleiter im ÖSV. "Wir sind eine Leistungsgesellschaft, vor allem im Sport geht es ums Abliefern. Da ist zu wenig gekommen. Das hat, glaube ich, den Livio frustriert und dazu getrieben." Neben Kommunikationsproblemen hakte es an unterschiedlichen Auffassungen in Bezug auf Skitechnik- und -Training. Magoni habe "sein Programm nicht ganz so durchziehen" können wie gewünscht, gab auch Trinker Einblick.
Schon als Alpinchef Herbert Mandl den Königstransfer präsentierte, fragten sich viele Beobachter: Fügen sich die bekannt raue Arbeitsweise des Italieners und Liensbergers sonniges Gemüt zu einer erfolgreichen Symbiose zusammen? Kann die Gefühlsskifahrerin mit einem Trainer, dem medial der Beiname "Felix Magath des Skisports" verpasst wurde? Liensberger beantworte die Frage, ob die beiden Zugänge zu unterschiedlich seien, am Montag mit einem knappen, aber vielsagenden: "Womöglich."
"Sie muss jetzt wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen"
Magoni selbst erklärte in einer Verbandsaussendung: "Es war nicht geplant, dass unser gemeinsamer Weg aufgrund von technischen, logistischen und organisatorischen Missverständnissen vorzeitig endet." Er bedankte sich für das von der sportlichen Leitung entgegengebrachte Vertrauen und bedaure es sehr, die Erwartungen in der Zusammenarbeit mit Liensberger nicht erfüllt zu haben.
Die Vorarlbergerin wird nun wieder voll ins Technikteam unter der Leitung von Gruppentrainer Georg Harzl integriert. Sie "vertraue darauf, dass ich in der ÖSV-Technik-Mannschaft gut trainieren kann. Ich nehme die neue Herausforderung des Trainerwechsels an", meinte Liensberger.
"Sie war immer nahe an den Kolleginnen, aber jetzt ein bisschen näher", ergänzte Trinker. Das ständige Begleiten durch Magoni falle nunmehr weg. "Sie muss jetzt wieder mehr Eigenverantwortung übernehmen und ich finde, dass das ganz gut ist." Die nächsten Weltcup-Rennen stehen schon am Dienstag und Mittwoch mit dem Riesentorlauf-Doppel am Kronplatz (ITA) auf dem Programm.
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Zei grausliche Pertien. Der ÖSV und der ORF!
Im Sport ist es doch einigermaßen gerechter als in der Welt der Beamten, der öffentlichen Verwaltung, im Schuldienst, etc.
Wenn die Leistung nicht passt - dann tschüss!
Ganz so einfach dürfte die Dame aber auch nicht sein, erinnere nur an den Streit um den Skiwechsel.
Die fehlende Harmonie zwischen den Verantwortlichen, Trainer und dem Schützling
war deutlich zu spüren. In diesem Sinne würde ich auch noch einen zusätzlichen Abgang
gerne sehen.