Wie wir bekommen, was wir wert sind

Sei wie ein Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein, nicht wie die stolze Rose, die bewundert will sein. - Ein Sprüchlein, wie es nur allzu häufig in den Stammbüchern zu finden ist. Von weiblichen Besitzerinnen, wohlgemerkt.

Genügsam, unaufdringlich, anspruchslos: Ein Narrativ, das Frauen bis in ihre Gehaltsverhandlungen verfolgt. Mit ein Grund, warum sie oft finanziell schlechter dastehen als Männer. Das hat Auswirkungen auf ihre Selbstbestimmtheit und insbesondere auf ihre finanzielle Gesundheit. Umso entscheidender ist es für Frauen, schon beim Jobantritt ihren Wert selbstbewusst zu verhandeln. Aber wie? Der Sparkasse OÖ liegt die finanzielle Gesundheit der Menschen, insbesondere aber von Frauen, am Herzen.   

Vorbereitung, lautet das Zauberwort.

Das erste Mal über die eigenen Gehaltsvorstellungen zu sprechen, macht viele Bewerber:innen nervös. Dazu besteht kein Grund, hat man sich vor dem wichtigen Gespräch einen Überblick über die gängigen Gehälter der jeweiligen Branche verschafft bzw. wie viel Geld man im Monat zum Leben benötigt. Darauf aufbauend sollte man sich eine „Mindestgrenze“ setzen. Gemeint ist damit die geringste Brutto-Euro-Summe, der man gehaltstechnisch zustimmen würde. Das Unternehmen wird versuchen, die Position bestmöglich, aber zum geringsten Gehalt zu besetzen. Hier beginnen die Verhandlungen. 

Die Kunst beim Verhandeln ist es, die richtigen Argumente für das Wunschgehalt vorzubringen. „Ich will ein neues Auto kaufen“ oder „Mein Kind braucht ein Pferd“ sind damit nicht gemeint. Viel besser passen Argumente, die die ausgeschriebene Stelle betreffen, oder bei einer Gehaltserhöhung: wie hoch ist mein Beitrag für den Erfolg des Unternehmens?

Je selbstsicherer man diese Argumente vorbringt, desto besser. Um im Gespräch den Faden nicht zu verlieren, hilft es, die wichtigsten Punkte auszuformulieren und wenn nötig aufzuschreiben. Dann heißt es üben, üben, üben. Manche spielen die Gehaltsverhandlung mit Eltern oder Freund:innen durch, um sich an die neue Situation zu gewöhnen.