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FPÖ-Haimbuchner: "Es ist mehr Kapitalismus notwendig"

Von Verena Mitterlechner, 26. November 2024, 13:42 Uhr
Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (links) mit Barbara Kolm Bild: FPÖ Oberösterreich

LINZ. Der Landeshauptmann-Stellvertreter und die Nationalratsabgeordnete Barbara Kolm präsentierten die wirtschaftspolitischen Positionen der Freiheitlichen.

"In dem derzeitigen Zustand könnten wir der Europäischen Union nicht beitreten", sagte Manfred Haimbuchner mit Verweis auf das Haushaltsdefizit bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Mit einem Defizit von 15,4 Milliarden Euro - 7,9 Milliarden mehr als im Vorjahreszeitraum - und einer Quote von mehr als vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) werden die Maastricht-Kriterien der Union nicht erfüllt. Demnach dürfte die Staatsverschuldung maximal drei  Prozent des BIP betragen.

Die Bundesregierung habe vor der Wahl die "Unwahrheit" gesagt, was die tatsächliche Budget-Situation betrifft, kritisierte der Chef der oberösterreichischen Freiheitlichen.

Ausgaben mit der "Gießkanne" - wie etwa der Klimabonus - sind Haimbuchner und der Nationalratsabgeordneten Barbara Kolm ein besonderer Dorn im Auge. "Auch wir beide bekommen den Klimabonus, darüber freue ich mich aber nicht", sagt Haimbuchner. "In Wien wird das Geld zum Fenster hinausgeschmissen." Der Klimabonus solle abgeschafft werden, ebenso wie die CO2-Steuer, forderte der Landespolitiker. 

Kritik an "Teilzeit-Republik"

Die Produktivität sei eine der größten Baustellen: "Wir sind zu einer Teilzeit-Republik geworden", sagte Haimbuchner. Die Entscheidungsfreiheit müsse gewahrt bleiben, allerdings sollte das Steuersystem verändert werden. Wenn man sich am jeweiligen Stundenlohn und nicht an der Höhe des Jahreseinkommens orientiere, könnte eine Teilzeitkraft höhere Steuersätze zahlen, als eine Vollzeitkraft mit gleichem Monatseinkommen.

Verständlicherweise seien viele Frauen aufgrund von Betreuungspflichten in Teilzeit tätig, räumte der stellvertretende Landeshauptmann ein. Auch gebe es Fälle, wo Unternehmen ihre Mitarbeiter nicht in Vollzeit beschäftigen möchten. Das sei aber nicht die Mehrheit. Teilzeitarbeitende sollten sich außerdem den Folgen für ihren Pensionsanspruch bewusst werden, Vollzeit zu arbeiten müsse sich wieder rechnen.

Bei einer Staatsausgabenquote von 52,7 Prozent - das Verhältnis zwischen dem Geld, das der Staat zur Erfüllung seiner Aufgaben ausgibt und dem BIP - sei man dem Sozialismus näher als dem Kapitalismus, kritisierte der Freiheitliche. "Es ist aber mehr Marktwirtschaft und Kapitalismus notwendig", sagte Haimbuchner. 

Musk: Vorbild im Kampf gegen Überregulierung

"Strukturelle Reformen tun weh, aber sie müssen gemacht werden", sagte Kolm. Die Ökonomin war Nationalbank-Vizepräsidentin und zog bei den Nationalratswahlen für die Freiheitlichen ins Parlament ein. Sie erwähnte auch die neue von Elon Musk geleitete US-Behörde, die Deregulierung vorantreiben und Staatsausgaben senken soll. Dieses Thema sei "durchaus auch bei uns in Angriff zu nehmen".

Die Kosten für den öffentlichen Sektor würden hierzulande 11,3 Prozent des BIP ausmachen, ein Höchstwert im internationalen Vergleich. Die Schweiz liege hier nur bei 7,4 Prozent. Bürokratie-, Lohnnebenkosten und die Körperschaftssteuer müssten gesenkt werden, sagte Kolm.  "Die Unternehmen brauchen mehr Gewinne, die sie dann in den Standort investieren können."

Steuerautonomie für die Länder

Nach dem Konzept der oberösterreichischen Freiheitlichen sollen die Bundesländer mehr Kompetenzen erhalten - der Föderalismus genieße zu Unrecht einen schlechten Ruf. Von Lohnsteuer, Einkommenssteuer und Körperschaftssteuer sollte der Bund nur noch einen niedrigeren Teil erhalten. Ausgehend von einem Sockelbetrag soll es für die Bundesländer die Möglichkeit geben, eine eigene Landesabgabe zu bestimmen. Damit würde unter den Ländern ein Wettbewerb entstehen, der die Abgabenquote hinunter drücke.

Auch in Oberösterreich rechne man aufgrund der Rezession mit geringeren Budgeteinnahmen gerechnet, sagte Haimbuchner. Er sprach von etwa 100 Millionen Euro weniger pro Jahr: "Das Loch wird immer größer".

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Autorin
Verena Mitterlechner
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11  Kommentare
11  Kommentare
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Bergbauer (1.981 Kommentare)
gerade eben

Mir kannst recht sein. Aber der Großteil der Fpö Wähler sollte nervös werden bei den Vorstellungen der Frau Kolm.

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vahida_maglajlic (810 Kommentare)
vor einer Stunde

Ja, für die Großindustrielle ist Kapitalismus natürlich super. Das sind auch die Finanziers und Profiteure dieser Effen-Vereinigung, nicht die Wappler im Bierzelt.

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LiBerta1 (4.168 Kommentare)
vor einer Stunde

Wappler sagt man nicht!

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almbewohner (213 Kommentare)
vor einer Stunde

Dieser Herr LHstv passt gut zu den Menschen deren Bildungshorizont durch Krone und Servus TVerweitert wird😉

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Nursogsogt (1.236 Kommentare)
vor einer Stunde

Mittlerweile wissenschaftlich erwiesen: Je größer die wirtschaftliche Freiheit desto mehr Wohlstand für alle (inkl. Bekämpfung extremer Armut). Je mehr eine Wirtschaft reguliert wird desto weniger Wohlstand. Sozialismus hat nie und nirgends funktioniert und wird es nie. Sozialistische Kampfposter in diesem und anderen Foren werden das aber nie begreifen.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.144 Kommentare)
vor einer Stunde

Amerikanischer Turbokapitalismus ist ja so erstrebenswert.
Mit sozialer Marktwirtschaft sind wir bislang gut gefahren.
Nur: Geht es dem Ösel zu gut, geht er aufs Glatteis.

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vahida_maglajlic (810 Kommentare)
vor einer Stunde

Kapitalismus ist die höchste Form des Nationalsozialismus. Nein Scherz: Nationalsozialismus ist die höchste Form des Kapitalismus.

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Duc (1.653 Kommentare)
vor einer Stunde

Die FPÖ hat nicht nein gesagt bei der Lohnerhöhung in Oberösterreich, Salzburg , Niederösterreich. Natürlich nehmen diese Herren sicher die Kohle für Parteienförderungen wie auch die anderen Parteien, sparen ein Fremdwort auch bei den Blauen.

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TheLegend4221 (4 Kommentare)
vor einer Stunde

Aha, mehr Kapitalismus braucht es also. Wenn man sich in der Welt umschaut heißt das hauptslich weniger Rechte für Arbeitnehmer und mehr Profite für Arbeitgeber. In den letzten Jahren hat man super gesehen wie viel dann wirklich in den Standort von den Unternehmen investiert wird, oder ob doch nur die Managerboni steigen?

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (30.144 Kommentare)
vor einer Stunde

Warum kriegt der schon wieder Bühne?

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madmetz (586 Kommentare)
vor einer Stunde

in unserem Riesenland sollte man wirklich alles noch mehr dezentralisieren, ich finde jeder Bezirk wenn nicht gar jede Gemeinde sollte eigene Regeln aufstellen können, das erscheint mir durchaus sinnvoll wenn ich über weniger Bürokratie nachdenke. nicht nur hier hat man den Eindruck das die Blaunen einfach keine Ahnung haben was Sie tun. Und oje, die Betriebe werden gestärkt und Sozialausgaben sollen runtergefahren werden, das wird aber 90% der eigenen Wähler treffen. ich für meinen Teil gönns denen die die Blaunen gewählt und dann weniger im Börserl haben

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