EU-Vergleich: Nur in einem Land ist der Gender Pay Gap höher als in Österreich
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in der Privatwirtschaft haben sich in Österreich in den vergangenen Jahren zwar verringert - im EU-Vergleich ist Österreich aber laut Statistik Austria hinter Estland, das Land mit dem zweitgrößten Gender Pay Gap.
Für den Gender Pay Gap werden die durchschnittlichen Bruttostundenverdienste von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft verglichen. In Österreich ist dieser zwischen 2012 und 2022 von 22,9 Prozent auf 18,4 Prozent gesunken. Im EU-Durchschnitt ging er im gleichen Zeitraum von 16,4 auf 12,7 Prozent zurück. Zum Vergleich: Am höchsten ist der Gender Pay Gap in Estland, knapp hinter Österreich liegen Tschechien, Deutschland und die Slowakei mit Werten jeweils über 17 Prozent. Am anderen Ende verdienen in Luxemburg Männer und Frauen praktisch gleich viel - hier schlägt der Lohnunterschied mit 0,7 Prozent sogar minimal zugunsten der Frauen aus.
Gleichzeitig bedeutet aber ein geringer Gender Pay Gap nicht unbedingt eine bessere Einbindung von Frauen am Arbeitsmarkt. So gibt es etwa in Italien trotz geringem Lohnunterschieds die niedrigste Erwerbstätigenquote bei den Frauen mit 51,1 Prozent - die Statistik Austria erklärt dies damit, dass dort weniger gering qualifizierte Frauen im Erwerbsleben stehen. Dadurch falle dann auch der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern insgesamt kleiner aus. Allerdings gibt es auch durchaus Staaten mit hoher Frauen-Erwerbsquote und trotzdem unterdurchschnittlichem Gender Pay Gap wie etwa Schweden.
- Lesen Sie auch: Geschlechtergleichstellung: So säumig sind heimische Unternehmen
Nur teilweise erklärbar
Die hohe Lohndifferenz in Österreich kann laut Statistik Austria zu rund einem Drittel erklärt werden, der Rest bleibe unerklärt. Faktoren sind, dass Frauen öfter in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten. Unterschiede in der Arbeitszeit sind durch die Verwendung von Stundenverdiensten zwar grundsätzlich bereits berücksichtigt - Teilzeit wird im Schnitt aber auch pro Stunde geringer entlohnt, was Frauen stärker betrifft als Männer. Zudem sind Frauen durchschnittlich kürzer im Unternehmen beschäftigt. Keine Rolle spielt dagegen die Ausbildung - im Gegenteil: Ginge es nach dieser, müssten Frauen mehr verdienen als Männer.
- Das könnte Sie auch interessieren: Wie geht’s den Frauen in Oberösterreich?
Überdurchschnittliche Erwerbstätigkeit
Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-jährigen Frauen lag in Österreich 2022 mit 70 Prozent (Männer 78 Prozent) über dem EU Durchschnitt von 64,9 Prozent (Männer 74,7 Prozent). Bei der Teilzeitbeschäftigung der Frauen wies Österreich einen Anteil von 50,7 Prozent auf - das heißt, dass mehr als die Hälfte der Frauen Teilzeit arbeiten. Das ist der zweithöchste Wert nach den Niederlanden und deutlich über dem EU-Durchschnitt von 29,1 Prozent.
1. Es gibt keinen Gender Pay Gab, sondern einen Branchen Pay Gab.
2. Die Bruttolöhne zu vergleichen ist maximal unseriös, da niedrige Einkommen in Österreich massiv von der progressiven Lohnsteuer profitieren. Da bleibt Netto einfach deutlich mehr.
3. Wenn Frauen fünf Jahre früher in Pension dürfen fehlen ihnen fünf Jahre die den Durchschnitt heben würden. Denn in dem Alter verdient man im Schnitt deutlich mehr als ein Berufsanfänger.
4. Es wird völlig ignoriert was ein Mann tut um einen besser bezahlten Job zu bekommen. So sind die Arbeitswege von Männern im Schnitt länger. Auch erdulten Männer eher miese Arbeitsumstände wenn das Geld passt.
Also bitte nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen. Und vor allem bitte nicht nur das Endergebnis vergleichen ohne die Hintergründe zu checken.
Würden Frauen wirklich für so viel weniger Geld die selbe Arbeit machen wäre keine Frau arbeitslos.
Den Frauen wäre statt dem Genderschmarrn mehr geholfen, wenn sie endlich gleich viel verdienen würden wir die Männer.
Anscheinend ist aber vielen das Gendern wichtiger - selber Schuld.
Gibt es bei den Beamten zwei Gehaltstafeln? Eine niedrigere für Frauen und eine höhere für Männer, oder verdienen da alle laut Tarif?
Gibt es für alle anderen Staats- oder Landesbediensteten wie z.B. Lehrer, Straßenmeister, Gemeindemitarbeiter, etc. unterschiedliche Einkommen für Männer und Frauen, oder bekommen die das gleiche?
Gibt es in der freien Wirtschaft unterschiedliche Kollektivverträge für Frauen und Männer? Nicht das ich wüsste.
Dieser irrwitzige Unterschied von 18,4% kommt einfach dadurch zu Stande dass man Äpfeln mit Birnen vergleicht.
Und das sage nicht nur ich sondern zahlreiche Ökonomen.