Heute Nacht steigt die große Bitcoin-Halving-Party
LINZ/WIEN. Das Halbieren der Belohnung für die Erzeugung eines Bitcoins und die Anerkennung großer Geldgeber könnten Kurs steigen lassen.
"Wir werden heute Nacht gebannt auf unsere Handys und den Bitcoin-Countdown starren und auf das historische Ereignis anstoßen", sagte der Linzer Informatiker Max Grosser ein paar Stunden vor dem so genannten "Bitcoin-Halving", das alle vier Jahre stattfindet. Er wird sich heute Abend am Froschberg mit seinem Bitcoin-Stammtisch treffen und den Moment sicher nicht verpassen. Heuer war das Halving für Samstag, 20. April, circa zwei Uhr morgens berechnet, denn genau kann man das im Voraus nicht sagen.
Was ist Halving?
Dieses "Halving" (Halbieren) bei der meistverbreiteten Krypto-"Währung" ist ein wichtiger Termin, dem die Enthusiasten der Szene weltweit entgegenfiebern. Eigentlich ist es ein rein technisches und sogar "trauriges Ereignis für die Bitcoin-Schürfer", so Grosser. Denn die Belohnung für das "Schürfen" (Errechnen) neuer Bitcoins halbiert sich alle vier Jahre, diesmal von 6,25 auf 3,125 Bitcoin. Dennoch feiern die Krypto-Fans unzählige Halving-Partys rund um den Globus. Weil es weniger Belohnung für die Rechenleistung der Krypto-Schürfer gibt, werden – wie auch bei den vorigen solcher Halving-Ereignisse – viele aufhören, die jetzt "an der schwarzen Null operieren", sagt Johannes Grill, Präsident des Vereins Bitcoin Austria, zu den OÖNachrichten. Ältere Computer würden abgedreht, weil immer Stromkosten und Ertrag gegengerechnet werden. Erst nach ein paar Tagen werde der übliche Rhythmus von rund zehn Minuten Zeit zum Schürfen eines Bitcoin-Blocks wiederhergestellt. Zumindest war das bisher so.
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Das "Halving" ist fest im Code der Kryptowährung verankert und dient dem Zweck, die Produktion neuer Coins zu regulieren und über die Beschränkung des Angebots einer Inflation vorzubeugen – die Gesamtzahl darf laut Bitcoin-Algorithmus nämlich nicht mehr als 21 Millionen Stück betragen.
Das ist bei der zweitgrößten Kryptowährung anders, "hier wurden die Regeln immer wieder geändert, das ist praktisch die Erbsünde des Kryptogeldes", so Grill.
Das Spannende ist, wie sich nun der Kurs des Bitcoins weiter entwickeln wird. In der Vergangenheit sei rund um das Ereignis des Halving meisten nichts passiert, so der Bitcoin-Experte. Erst in ein paar Monaten rechnet er mit einem weiteren Preisanstieg.
Wie geht es weiter mit dem Bitcoin-Kurs?
Auch Lukas Enzersdorfer-Konrad, Chef des Wiener Kryptobrokers Bitpanda, sieht das ähnlich. Das Halving selbst sei im Kurs bereits weitgehend eingepreist. Aber: "Dieses Mal sind die Rahmenbedingungen anders als bei den Halvings davor." Die Branche habe sich weiterentwickelt, und die Akzeptanz auch von Geldgebern wie Pensionsfonds – dank der genehmigten ETFs in den USA – ist stark angewachsen. "Das macht dieses Halving besonders spannend." Wenn die Nachfrage von institutioneller Seite hoch bleibe und auch Privatinvestoren dazukommen, werde das den Kurs unterstützen.
Der Bitcoin-Kurs hatte nach einer längeren Durststrecke seit Oktober 2023 kontinuierlich zugelegt, ehe er Mitte März des heurigen Jahres mit einem neuen Allzeitrekord die Schwelle von 72.000 Dollar (ca. 67.000 Euro) durchbrach. Am Freitag notierte der Bitcoin mit rund 60.700 Euro am Nachmittag. Ethereum zog dank der starken Verflechtung der Krypto-Branche mit dem Bitcoin-Kurs des vergangenen Jahres mit.
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Ein riesengroßer Betrug auf lange Sicht!
Ich scheine als Nachteule auf die Welt gekommen zu sein und schleppte mich schon immer im (Arbeits)Leben durch den Tag. Ab 23 Uhr wäre ich sehr munter. Nur diese "Bitcoin Halving Party" werde ich auslassen. Das ist mir zu einfältig!