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Handels-Konflikt: Montagfrüh wird im Gewerbepark Ansfelden gestreikt

Von Alexander Zens, 17. Dezember 2023, 13:22 Uhr
ABBRUCH KV-VERHANDLUNGEN IM HANDEL (6. RUNDE)
Die Gewerkschafts-Verhandler nach dem Abbruch der Gespräche Bild: MAX SLOVENCIK (APA)

WIEN/LINZ. Nach den gescheiterten Gehaltsverhandlungen im Handel werden am Montag die Beschäftigten in sieben Geschäften in Ansfelden die Arbeit niederlegen. In Graz könnte der Frühverkehr gestört werden.

Ab 7.30 Uhr kommt es im Gewerbepark Ansfelden zu Warnstreiks bei Hofer, Forstinger, dm, Lidl, Billa Plus, Adler und NKD. Zwei bis drei Stunden werde die Aktion dauern, teilte die Privatangestellten-Gewerkschaft GPA den OÖNachrichten am Sonntag mit. Es sei also möglich,  dass der Betrieb und damit das Einkaufen für Kunden beeinträchtigt werden,  je nachdem wie das Unternehmen reagiere und ob es etwa Ersatzarbeitskräfte gebe. 

Wie berichtet, war in der Nacht von Freitag auf Samstag auch die sechste Runde der Kollektivvertrags-Verhandlungen gescheitert. Nun will die Gewerkschaft den Druck wieder mit Warnstreiks und Kundgebungen erhöhen.  Gestreikt wird morgen früh auch im Einkaufszentrum Shopping Nord in Graz, und es soll in der steirischen Landeshauptstadt zu Aktionen auf der Wiener- und der Weinzöttlstraße kommen. Man agiere mit "konzentrierten Aktionen", erklärt die GPA, also nicht mit kleinen Ausständen in sehr vielen Betrieben, sondern mit wenigen größeren Aktionen, die auffallen sollen. Für Dienstag ist etwas in Wien und Sankt Pölten geplant, der Rest ist noch im Entstehen. Für Oberösterreich ist vorerst nichts anderes als morgen in Ansfelden geplant. 

In der Nacht auf Samstag war mehr als neun Stunden verhandelt worden. Es sei an den "wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" gescheitert, sagte Wirtschaftskammer-Handelsobmann Rainer Trefelik nach dem Abbruch der Gespräche. "Wir haben verschiedenste Varianten durchgerechnet", so Trefelik. Ein Gehaltsplus von 8,2 Prozent wäre "vorstellbar gewesen", mehr sei "nicht leistbar" für die Betriebe. Die rollierende Inflation von Oktober 2022 bis September 2023 lag bei 9,2 Prozent.

Die gewerkschaftliche Chefverhandlerin Helga Fichtinger kritisierte "die Hinhaltetaktik" der Arbeitgeber. "Das ist nicht fair." Die Gewerkschaft hat nach eigenen Angaben einen sozial gestaffelten Gehaltsabschluss zwischen 8,58 und 9,38 Prozent vorgeschlagen. Das wäre im Schnitt ein Gehaltsplus von 8,96 Prozent. Auch eine Öffnungsklausel für Betriebe in wirtschaftlichen Schwierigkeiten lag offenbar auf dem Tisch. Laut Gewerkschaft haben die Arbeitgeber nur ein Plus von acht Prozent plus zehn Euro angeboten.

Fichtinger drängt nun auf Gespräche auf "höherer Ebene", etwa zwischen ÖGB-Chef Wolfgang Katzian und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer. Eine weitere KV-Verhandlungsrunde ist für nächste Woche derzeit nicht geplant.

Aufgrund der gescheiterten Verhandlungen empfiehlt die Bundessparte Handel ihren Mitgliedsbetrieben nun eine freiwillige Erhöhung der kollektivvertraglichen Mindestgehälter um acht Prozent. Das unterstützt der Handelsverband. Eine Empfehlung biete "keine Rechtssicherheit", kritisierte Fichtinger.

Die KV-Gespräche laufen seit Ende Oktober und waren von Betriebsversammlungen, öffentlichen Kundgebungen und Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft begleitet. Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einem Gehaltsplus von elf Prozent in die Verhandlungen gegangen. Die Arbeitgeber hatten ihr Eröffnungsangebot erst in der dritten Runde mit einem Plus von fünf Prozent und einer Einmalzahlung von 800 Euro gelegt.

Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und 15.000 Lehrlingen. Es ist der größte Branchen-Kollektivvertrag in Österreich. Knapp zwei Drittel der 430.000 Angestellten sind Frauen, im Einzelhandel liegt der Frauenanteil noch etwas höher. Knapp 60 Prozent der Frauen im Handel arbeiten Teilzeit, bei Männern liegt die Teilzeitquote bei rund 13 Prozent.

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Autor
Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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30  Kommentare
30  Kommentare
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Schlaubi01 (2.131 Kommentare)
am 18.12.2023 11:57

Die grossen wie Spar Rewe Hofer usw können sich das locker leisten .

Bei einen kleinen Buchgeschäft oder sonstigen Laden sollte man halt Abstufungen machen.

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felixh (5.134 Kommentare)
am 18.12.2023 06:47

welche Streiks? Warum bestreiken sie nicht alle zur gleicchen Zeit den Einkaufssamtag??

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (32.050 Kommentare)
am 17.12.2023 19:48

+10 Euro...
Da kann man sich vera... vorkommen.

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 17.12.2023 19:35

Ist ja wieder einmal voll schlau, wenn man Betriebe bestreikt, die faire und gute Gehälter weit über KV bezahlen und mit Sozialleistungen und Weiterbildung glänzen. Bravo Gewerkschaft!

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gaietano (339 Kommentare)
am 17.12.2023 19:03

Hört endlich auf von Gehaltsplus zu schreiben. Das ist eine Frechheit. Alles unterhalb der Inflationsabgteltung - nach euren Angaben 9,2% - ist ein Reallohnverlust und defintiv kein GEHALTSPLUS!!!!! Und warum wollen die AG die AN mit Lohnkürzungen bestrafen? Nicht leistbar - das ich nicht Lache. Das wird sowieso mit "Gewinnzuschlag" auf die Preise draufgerechnet :-o

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 17.12.2023 19:32

Gesetzlich gibt es keinen Anspruch auf Erhöhung.
Wenn nicht mehr geht, geht eben nicht mehr.

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westham18 (5.935 Kommentare)
am 17.12.2023 19:51

Hump — thats it! Wer zahlt, schafft an, und das ist NICHT die Gewerkschaft...💥

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2good4U (21.046 Kommentare)
am 18.12.2023 14:13

Und wenn man von einem Job nicht mehr leben kann, muss man eben die Branche wechseln.
Aber dann ist das Gejammere wieder groß (siehe Gastronomie).

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alteraloisl (2.688 Kommentare)
am 17.12.2023 17:29

Ich bin auch überzeugt, das die Regierung mit den übertriebenen Zusagen für die Beamten und Pensionisten die Latte zu hoch gelegt hat. Es kann doch nicht sein, dass die Menschen in den geschützten Bereichen eine größere Lohnerhöhung bekommen als jene die das System wirklich erhalten. Die Beamten haben vor 2 Jahren Covid Verordnungen erlassen, die dummen Politiker haben sie beschlossen und die Mitarbeiter insbesondere in der Nahversorgung haben das umsetzen müssen. Und jetzt sollen sie dafür bestraft werden? Den großen Fehler hat die Regierung mit ihren Beamten gemacht. Die sollten zur Verantwortung gezogen werden.

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gaietano (339 Kommentare)
am 17.12.2023 19:04

In dem Alter sollte man schon a bissi gescheiter sein ...

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Uther (2.438 Kommentare)
am 17.12.2023 20:51

Auch sicher ein Bereichsgeschützter Gel?

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HumpDump (5.050 Kommentare)
am 17.12.2023 19:33

Kogler und restliche Minister mit lebenslangen öffentlichen Einkommen sehen es umgekehrt: die Beamten sind die Götter und Erhalter des Systems.

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laskpedro (4.164 Kommentare)
am 18.12.2023 14:37

völlig richtig

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19josef66 (460 Kommentare)
am 17.12.2023 17:29

Mir geht das Geplärre:"wir wollen mehr(...)" auch (schon)ziemlich auf die Nerven!
Das ist ziemlich niveaulos, um ans Ziel zu kommen.
Ich gönne wirklich jedem mehr,aber mit der Brechstange(vor allem SPÖ-gesteuert!!!) wird's halt nicht gehen.
Wo fängt es an(+9%) und wo hört es auf(32Stunden bei vollem Lohnausgleich?)
Also bitte zumindest ein bissal aufwachen....

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Zeitungstudierer (6.721 Kommentare)
am 17.12.2023 16:30

Man merkt schon die letzten Monate, das im Frühjahr 2024 AK Wahlen angesagt sind.
Ist ein wirklich interessanter Ansatz, den die Gewerkschaften haben.
Sie verletzen die Kuh, die sie melken möchten, wen sie Pech haben zu schwer und dann gibt diese Kuh leider keine Milch mehr!
Bin gespannt, welcher Arzt diese Kuh wieder gesund pflegen soll?
Womöglich alle Steuerzahler?

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Uther (2.438 Kommentare)
am 17.12.2023 15:24

Jetzt streikt doch endlich!
Die Lebensmittelpreise sind explodiert um das fast doppelte und bei den Mitarbeitern jammern die Handelsvertretung das es einen Graust!!!
Die Bereichsgeschützten haben in Rekordzeit 9,2% Istlohnerhöhung bekommen!
Und die es sich am meisten verdienen werden gefrotzelt?!

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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 17.12.2023 15:35

Diese allgemeinen Explosionen hast nur du entdeckt.

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rmach (17.287 Kommentare)
am 17.12.2023 15:48

Ich auch.

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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 17.12.2023 16:30

"um fast das Doppelte"? Echt jetzt....

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hepra66 (3.948 Kommentare)
am 17.12.2023 16:56

Er hat eh geschrieben: „um das fast doppelte“, dass ist gaaaanz was anderes 😂

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capsaicin (4.237 Kommentare)
am 17.12.2023 13:53

egal, amazon hat alles

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glingo (5.453 Kommentare)
am 17.12.2023 14:43

CAPSAICIN (4.167 Kommentare)

ich hoffe du kaufst dann deine Lebensmittel auch bei amazon

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moarli35 (2.671 Kommentare)
am 17.12.2023 13:36

Die ersten Betriebe haben schon angekündigt ins Auland auszulagern bzw leute entlassen. Hoffentlich verlieren nicht zuviel menschen ihre arbeit

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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 17.12.2023 14:33

Eine Handelsfiliale ins Ausland verlagern. Wie geht das??

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moarli35 (2.671 Kommentare)
am 17.12.2023 16:19

Ich spreche von ktm voest Engel usw

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nixnutz (4.747 Kommentare)
am 17.12.2023 16:31

Moarli, du solltest genauer schauen, auf welchen Artikel du antwortest. Auch das Lesen des Inhalts statt nur der Überschrift kann gute Erkenntnisse bringen.

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moarli35 (2.671 Kommentare)
am 17.12.2023 17:36

Ihr nickname passt perfekt

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2good4U (21.046 Kommentare)
am 17.12.2023 14:42

Sollen sie ruhig machen.
Zum Glück achten die Österreicher eh vermehrt auf Regionalität.

Ich finde man sollte viel transparenter damit umgehen welche Firme wo produziert und Steuern zahlt. Dann haben die Kunden mehr Möglichkeiten Produkte von Konzernen zu meiden die billig in China produzieren und dann bei uns teuer verkaufen.

Wir leben in einem der reichsten Länder der Erde und es gibt Job bei uns von denen man nicht wirklich leben kann. Das ist eine Schande.

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rmach (17.287 Kommentare)
am 17.12.2023 15:23

REWE , ALDI oder LIDL wollen Ö verlassen ? Oder schreiben Sie über Obi, Bauhaus und Hornbach?
Tell me more!

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moarli35 (2.671 Kommentare)
am 17.12.2023 13:33

Die ersten betri

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