JKU-Konsumanalyse: "In Freudentaumel darf niemand ausbrechen"
LINZ. Der seit 2022 halbjährlich von der Kepler-Universität Linz (JKU) erhobene Konsumklima-Index hat sich zwar verbessert, bleibt aber im negativen Bereich. Trotz "Silberstreifens am Konsumhorizont" sei das "kein Grund zur Euphorie", heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Analyse.
Die Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen und Konsumenten lasse zwar nach - aber nur langsam, heißt es in der Analyse des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der JKU.
Der Saldo aus positiven und negativen Bewertungen lag mit -13 Punkten weiter im roten Bereich. Weiter suchen fast zwei Drittel der Verbraucherinnen und Verbraucher - vor allem ältere Menschen - gezielt nach Aktionen. Knapp die Hälfte - vor allem junge Menschen - greift auf günstigere Produkte wie etwa Eigenmarken des Handels zurück und 22 Prozent - vor allem einkommensschwache Haushalte - schränken überhaupt ihre Einkäufe ein.
"Trotz vielfach steigender Realeinkommen überwiegen nach wie vor die Pessimist:innen unter den Konsument:innen", schreibt Ernst Gittenberger vom IHaM. "Nach der langen Durststrecke für den Einzelhandel mutet diese bescheidene Erholung des Konsumklimas fast wie ein Fata Morgana an", so Institutsvorstand Christoph Teller. Denn die Daten zeigten zwar nach oben, "aber eben von ganz weit unten". Teller: "In Freudentaumel darf niemand ausbrechen."
Die Ergebnisse basieren auf monatlichen Daten von Eurostat zum Konsumklima und auf fünf Online-Befragungen des Instituts für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) unter jeweils rund 1000 Erwachsenen repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren.