Logistiker warnen vor einem Baustellenchaos
WIEN. Teilsperren von Verbindungen ab 2025 – Branche fordert Koordinierung und Aus für Nachtfahrverbot
Ab Jänner wird die Luegbrücke auf der Brennerautobahn in beide Richtungen nur noch einspurig befahrbar sein, die Bauarbeiten auf einer der wichtigsten Transitstrecken Europas werden zumindest drei Jahre dauern und gravierende Verkehrsbehinderungen verursachen. Ab 2027 werden Sanierungsarbeiten im Tauerntunnel durchgeführt. Im gleichen Zeitraum werden entlang der A8 München–Salzburg 23 Brückensanierungen und der Ausbau von sechs auf acht Spuren zu Belastungen führen. Eine mehrmonatige Totalsperre von Schlüsselstrecken der Deutschen Bahn im gleichen Zeitraum in Bayern macht eine Verlagerung auf die Schiene illusorisch.
Aufgrund dieser Großbaustellen und fehlender Kapazitäten auf Alternativrouten warnt der Zentralverband Spedition & Logistik vor einem "Baustellenchaos". Die Infrastruktur-Engpässe könnten die Versorgungssicherheit in Österreich gefährden. Die Planung der Baustellen sei unzureichend abgestimmt, massive Staus seien vorhersehbar. Diese würden nicht nur die Transport- und Logistikbranche, Handel und Industrie, sondern auch den Tourismus und die Bevölkerung in den betroffenen Regionen stark beeinträchtigen.
Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands, forderte am Donnerstag in einer Aussendung eine sofortige Koordination der Baustellenplanung zwischen der Asfinag, den ÖBB sowie den Nachbarländern Deutschland und Italien: "Wir begrüßen den Einsatz für die Erhaltung der Verkehrsinfrastruktur. Aber wir appellieren an die Verantwortlichen, das Ergebnis dieses Einsatzes nicht durch die mangelnde Koordination von Baustellen zunichtezumachen." Während der Bauphase solle das Nachtfahrverbot für Lkw aufgehoben werden. Das würde den Verkehr besser verteilen und Staus reduzieren.