Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Preise trotz Gas-Lieferstopps vorerst stabil - aber "Märkte sind nervös"

Von nachrichten.at/apa, 16. November 2024, 15:02 Uhr
Gasstation Baumgarten, Österreich
(Symbolbild) Bild: Lois Lammerhuber (MediaPortal OMV Solutions GmbH)

WIEN/MOSKAU. Die Folgen des russischen Gas-Lieferstopps an den Energiekonzern OMV dürften für die österreichischen Haushalte in naher Zukunft überschaubar bleiben.

An den Märkten sei die Entwicklung bereits erwartet worden, mit spürbaren Preissteigerungen sei in der anstehenden Heizsaison daher nicht zu rechnen, sagte E-Control-Ökonom Johannes Mayer am Samstag im Gespräch mit der APA. Nach Österreich floss indes weiter Gas aus Russland - wenn auch nicht an die OMV.

Für Kunden mit variablen Verträgen könnten sich laut Mayer minimale Steigerungen ergeben. "Wenn man einen solchen Vertrag abgeschlossen hat, wird man das geringfügig spüren. Die Auswirkung ist aber enden wollend." Konsumenten mit sogenannten Float-Tarifen stehe nach aktuellem Stand maximal eine Erhöhung von ein bis zwei Euro pro Monat ins Haus, schätzt der Experte.

Mehr zum Thema
Video
Wirtschaft

Russland stoppt Gaslieferungen - "Niemand in Österreich wird frieren"

MOSKAU/WIEN. Staatskonzern Gazprom stellt Lieferungen wie erwartet ab Samstag ein.

Im Großhandel hatte der Gaspreis am Freitag auf knapp 47 Euro pro Megawattstunde (MWh) zugelegt. Im Tagesverlauf beruhigte sich der Preis aber wieder auf das Niveau vor der Ankündigung des Lieferstopps an die OMV, der seit heute, 6 Uhr, in Kraft ist.

Höhere Gaskosten für Haushalte?

Anhaltspunkte für kräftige Preisausschläge nach oben und damit höhere Gaskosten für Haushalte und die Industrie sah mit "Stand heute" auch Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) nicht, wie sie am Samstag im Ö1-"Mittagsjournal" festhielt. Wichtig sei, dass die deutsche Gasspeicherumlage wie geplant abgeschafft werde. Dazu stehe man in laufendem Austausch mit den deutschen Partnern. "Wir tun alles dafür, dass dieses Ende der Umlage auch tatsächlich umgesetzt wird."

Längerfristig, also über den Winter 2024/2025 hinaus, sei die Entwicklung des Preisniveaus aktuell schwer abschätzbar, so Mayer. "Wir sehen schon, dass die Märkte nervös sind." Aus heutiger Sicht gehe der Markt allerdings davon aus, dass die Preise auch im vierten Quartal des kommenden Jahres stabil bleiben. "Das ist für die Haushalte eine gute Nachricht."

Weniger optimistisch ist der ehemalige OMV-Chef Gerhard Roiss. Seiner Einschätzung nach könnt es sehr wohl zu Anstiegen kommen. Im ORF-Radio plädierte er daher am Samstag für Gegenmaßnahmen durch die Regierung, etwa mittels der Freigabe von Teilmengen aus der Gasreserve, um das Angebot am Markt zu erhöhen und somit preisstabilisierend zu wirken. Gewessler äußerte sich dazu ablehnend. "Da würde ich zur Vorsicht raten, unseren Sicherheitspolster sollten wir ohne Not nicht aufgeben."

Kritik an türkis-grüner Regierung

Neben Roiss warnten auch die FPÖ und die NEOS am Samstag vor möglichen Preiserhöhungen. Die FPÖ nahm das Aussetzen der Lieferungen an die OMV auch zum Anlass, Kritik an der türkis-grünen Regierung zu üben, die den Lieferstopp mit ihrer Politik herbeigeführt habe. Die ÖVP reagierte ihrerseits mit Kritik an der Energiepolitik der Freiheitlichen, die im Parlament mehrfach gegen Maßnahmen zur Versorgungssicherheit gestimmt hätten.

Mehr zum Thema
FILES-UKRAINE-RUSSIA-CONFLICT-ENERGY-GAS-EU
Wirtschaft

Österreich bezog seit 1968 Erdgas aus der UdSSR - eine Chronologie

MOSKAU/WIEN. Russland stoppt seine Gaslieferungen nach Österreich.

Vom Lieferstopp durch Gazprom betroffen ist nur die OMV. Über die Ukraine fließe weiterhin russisches Gas zum Knotenpunkt Baumgarten nach Österreich, wenn auch in etwas geringerem Ausmaß, teilte die Regulierungsbehörde E-Control mit. Wem dieses Gas gehört, wisse man nicht, "aber es kommt Gas rein", erklärte Mayer. Das hereinkommende Gas könnte nun direkt an der Börse gehandelt werden, hieß es aus der E-Control zur APA.

Offen blieb zunächst, ob die OMV in Zukunft russisches Gas über alternative Quellen beziehen wird, etwa aus der Slowakei oder von anderen Marktteilnehmern. "Wir haben in den letzten 3 Jahren große Bemühungen unternommen, unsere Lieferquellen und Transportkapazitäten mit nicht-russischem Gas zu diversifizieren. Bei einer Lieferunterbrechung von Gazprom werden wir primär auf unsere alternativen Lieferquellen zurückgreifen und unsere Kunden zuverlässig und ohne Unterbrechungen beliefern", hieß es dazu auf APA-Anfrage.

Hintergrund des Gaslieferstopps an die OMV ist das Urteil eines Schiedsgerichts, mit dem der OMV 230 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen wurden. Die OMV kündigte daraufhin an, die Zahlungen an die Gazprom einzustellen, um sich die zugesprochene Millionensumme zurückzuholen.

"Können keine Stellungnahme nehmen"

Zum aufrechten Gasliefervertrag mit der Gazprom bis 2040, und der Frage, ob der Konzern den Vertrag nun möglicherweise beenden will, äußerte sich die OMV gegenüber der APA nicht näher. "Zu unserer Rechtsstrategie und laufenden Gerichtsverfahren können wir keine Stellung nehmen", sagte eine Sprecherin.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte am Freitagabend betont, dass der Lieferstopp angesichts gefüllter Gasspeicher für Österreich verkraftbar und die Versorgung längerfristig gesichert sei. Ihm pflichteten am Samstag sowohl Gewessler als auch Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) bei. OMV und E-Control waren diesbezüglich ebenso um Beruhigung bemüht.

mehr aus Wirtschaft

Landesrat Achleitner: "Europa muss sich emanzipieren und auf eigenen Füßen stehen"

Futtermittel aus Holz und ein "Cabrio" für den Silo

Schönste Küchen Oberösterreichs prämiert

Sanierungsfall BayWa: Unruhe im Raiffeisensektor

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
fragesteller (261 Kommentare)
gerade eben

Wenn man sich der Ast auf dem man sitzt absägt dann kommt wieder die Hektik.

lädt ...
melden
antworten
her (7.706 Kommentare)
vor 5 Minuten

Hatte einen Floater Tarif

bin aber schon nach den Kindermorden (vor Beginn des Krieges in Israel) ausgestiegen.

lädt ...
melden
antworten
Zeitungstudierer (6.261 Kommentare)
vor einer Stunde

Diese Aussichten auf die Zukunft macht nicht nur die Märkte nervös sondern auch die Menschen.
5 Jahre Türkise ÖVP Grüne Regierung und fast alles ist kaputt, was in Generationen aufgebaut wurde.

lädt ...
melden
antworten
silver (280 Kommentare)
vor einer Stunde

Also sorry die Gasspeicher zb in Kronstorf hat sicher nicht Türkis Grün geschlossen . ...das war schon früher weil zu was Speichern die Russen liefern ja eh so sicher ...soviel ich gehört hab wurde da aber jetzt die Notbremse gezogen und sie pumpen wieder Gas rein ehe der Speicher durchs Grundwasser nicht mehr zu gebrauchen gewesen wäre also vermutlich im letzten Moment ...

lädt ...
melden
antworten
her (7.706 Kommentare)
vor 2 Minuten

<Sicher nicht Türkis-Grün>

Und jetzt kein Sparpaket?

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen