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Signa: Nachfolger für Gusenbauer, Konkurs als Option

Von Alexander Zens, 09. April 2024, 17:48 Uhr
Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SP)
Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SP) Bild: APA/ROLAND SCHLAGER

WIEN. Die Aktionäre der Signa Prime und Development stimmen am Mittwoch bei den Hauptversammlungen ab

Wichtige Entscheidungen in der insolventen Signa-Gruppe fallen am Mittwoch im Wiener Hotel Park Hyatt. Um 9 Uhr ist die außerordentliche Hauptversammlung der Signa Development (Bauprojekte), um 11 Uhr jene der Signa Prime (Nobelimmobilien). Die Aktionäre entscheiden über die Führungsgremien.

Der ehemalige Bundeskanzler Alfred Gusenbauer tritt als Aufsichtsratsvorsitzender der Gesellschaften zurück, ebenso die Aufsichtsratsmitglieder Wüstenrot-Chefin Susanne Riess-Hahn, Ex-Raiffeisen-Bank-International-Chef Karl Sevelda und Ex-Bank-Austria-Generaldirektor Karl Samstag. Sanierungsmanager Erhard Grossnigg, seit Dezember für Signa als Vorstand tätig, geht auch. Also werden neue Aufsichtsräte gewählt und ein neuer Vorstand ernannt. In Letzteren solle ein Immobilienmanager mit langjähriger Erfahrung einziehen, wie es heißt.

Aktionäre stimmen über Sanierungsverfahren ab

Die Aktionäre stimmen auch über die Sanierungsverfahren mit den Treuhandlösungen ab. Diesen haben die Gläubiger im März, wie berichtet, mehrheitlich das Okay gegeben. Die Sanierungspläne sehen eine Mindestquote von 30 Prozent vor. Das Vermögen wird an die Sanierungsverwalter Norbert Abel (Prime) und Andrea Fruhstorfer (Development) übertragen, die es binnen fünf Jahren verwerten, die Erlöse gehen an die Gläubiger.

Grossnigg hält Widerstand unter den Aktionären für möglich. Sollte die Treuhandlösung abgelehnt werden, würden die Sanierungsverfahren doch zu Konkursen.

Das sei die entscheidende Frage, sagt Karl-Heinz Götze vom Gläubigerschutzverband KSV1870. Er hätte wie Finanzprokuratur-Präsident Wolfgang Peschorn Konkurse bevorzugt. "Die Verfahren, vor allem jene zu Schadenersatzansprüchen, werden vermutlich länger als fünf Jahre brauchen", sagt Götze. Es gebe rechtliche Unsicherheit.

Gerhard Weinhofer vom Gläubigerschutzverband Creditreform ist für die Treuhandlösung. Für die Verwertung brauche es ein Management. "Und laut Gutachten wird sich der Immobilienmarkt erholen, was gegen eine rasche Abwicklung spricht." Es würde ihn wundern, würde die akkordierte Treuhandlösung abgelehnt.

Die Aktionärsstruktur von Prime und Development ist komplex. Beteiligt sind etwa die Haselsteiner Privatstiftung, die deutsche RAG-Stiftung und Peugeot Invest. Signa-Gründer Rene Benko hält formal nicht die Mehrheit – hinter seinen Gesellschaften steht eine Privatstiftung, deren Begünstigter er offiziell nicht ist. 

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Alexander Zens
Redakteur Wirtschaft
Alexander Zens
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11  Kommentare
11  Kommentare
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sagenhaft (2.418 Kommentare)
am 10.04.2024 09:09

nicht Konkurs, Zerschlagung ist das Wichtigste sondt zocken wieder die "Investoren" ab

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Fafnir (576 Kommentare)
am 10.04.2024 08:38

Wird sicher bald der nächste Netflix Film, Der Immo Swindler

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 10.04.2024 08:10

Mit dem Rücktritt der parteipolitisch vernetzten Aufsichtsräte
endet auch der strafrechtliche Schutzschirm.

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felixh (5.134 Kommentare)
am 10.04.2024 07:41

Es wurgen ganz einfach die Aufsichtsratpflichten verletzt. Somit ebenfalls haftbar und strafbar!!

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 10.04.2024 08:08

Nach dem österreichischen Gesetz ist es sehr schwer, einen Aufsichtsrat in die Haftung zu nehmen.

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sagenhaft (2.418 Kommentare)
am 10.04.2024 09:10

nicht ueberall in einer Gesmbh haftet der Geschaeftsfuehrer

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Klettermaxe (10.765 Kommentare)
am 10.04.2024 10:28

Bei der SIGNA Prime Selection AG und der SIGNA Development Selection AG gilt das Aktiengesetz.

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angerba (2.614 Kommentare)
am 09.04.2024 22:19

Konkurs jetzt!

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Alfred_E_Neumann (7.341 Kommentare)
am 09.04.2024 20:51

Ohne Gusi wird des nix mehr!

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nichtschonwieder (8.988 Kommentare)
am 09.04.2024 19:12

Wieviel "Taschengeld" werden Grusel & Co. wohl für ihren Rücktritt einstreifen?

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Strobl-Mairhofer (136 Kommentare)
am 09.04.2024 18:51

Es bleibt nur zu hoffen, dass die Vernunft siegt und alles im KONKURS ordentlich auf- / abgearbeitet wird.

Es kann nicht sein, dass Aufsichtsräte sich für ihre erkaufte (gut bezahlte) "Blindheit" ohne Konsequenzen (und das wäre im Sanierungsverfahren vmtl. möglich) verabschieden können.

Dies ist für die "Volksgesundheit" nicht gerade förderlich!

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