LIVA-Affäre: Kerschbaum-Prozess gegen Stadt Linz gestartet
LINZ. Gerade einmal sechs Minuten hat am Donnerstag der erste Termin im Prozess des entlassenen künstlerischen Geschäftsführers der städtischen Veranstaltungsgesellschaft LIVA, Dietmar Kerschbaum, gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber gedauert.
Frühestens in sechs Wochen wird fortgesetzt. Kerschbaum war wegen des Verdachts von Compliance-Verstößen und In-Sich-Geschäften erst freigestellt und im Juli des Vorjahres entlassen worden. Dagegen zog er nun vor Gericht.
Da Kerschbaums Vertrag noch bis Mitte 2027 gelaufen wäre, entgeht ihm zum einen die Bezahlung für diesen Zeitraum, zum anderen fürchtet er aufgrund der Causa keine weiteren Engagements als Sänger oder Kunstmanager zu bekommen. Neben der finanziellen Entschädigung will Kerschbaum auch seinen Namen wiederherstellen. Dazu dient ein Feststellungsbegehren: Das Gericht soll feststellen, dass die Stadt für alle Schäden, die aus dieser Situation resultieren, aufkommt. Das könnte im Bereich von drei Millionen Euro liegen.
Kerschbaum will "Vorwürfe entkräften"
Zur Verhandlung, die in einem Saal mit gerade einmal zehn Plätzen für Zuschauer stattfand, erschien Kerschbaum persönlich. Er sei gekommen, "weil ich diese Vorwürfe entkräften wollte", sagte der stimmlich angeschlagene Ex-Brucknerhaus-Intendant vor den wartenden Journalisten. Er vertraue auf die Justiz, "und irgendwann wird die Wahrheit ans Licht kommen", gab er sich zuversichtlich.
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Sein Mandant sei vor seiner Tätigkeit ein international gefragter Opernsänger gewesen und habe "um Einiges mehr verdient als bei der LIVA", sagte Kerschbaums Anwalt Bernhard Steinbüchler. "Er hat diese Jobs aufgegeben, um das Linzer Brucknerhaus wieder in die Höhe zu bringen. Und jetzt lässt man ihn am politischen Parkett ausrutschen." Das wolle er nun entschädigt haben.
Keine Angebote mehr für Kerschbaum
Einer außergerichtlichen Einigung, zu der es bisher nicht kam, ist Kerschbaum nicht abgeneigt. "Für eine vernünftige Lösung sind wir immer offen", betonte Steinbüchler. Aber die LIVA müsse erklären, dass sich Kerschbaum nichts habe zuschulden kommen lassen und ihm seine Ansprüche bis Vertragsende zeitnah zu bezahlen seien. Kerschbaum habe seit seiner Entlassung keine Engagements mehr angenommen, weil er in psychotherapeutische Behandlung sei und könne nicht mehr auf demselben Niveau singen, zum anderen bekomme er gar keine Angebote mehr, weil sich alle fragen "Hat er jetzt was angestellt oder nicht?", meinte der Anwalt.
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Die städtische LIVA bestreitet die Forderungen Kerschbaums. Man sehe sehr wohl das Vorliegen von Entlassungsgründen wie unentschuldigtes Fernbleiben vom Dienst, Verletzung von Berichtspflichten gegenüber dem Aufsichtsrat, Untreue im Zusammenhang mit dem Lido-Sounds-Festival, Verwendung von betrieblichen Ressourcen für private Zwecke, Spesenabrechnungen in unzulässiger Höhe und problematisches Führungsverhalten.
Fortsetzung frühestens im März
Nach dem kurzen Verhandlungstermin am Donnerstag hat Kerschbaum bzw. sein Anwalt nun sechs Wochen Zeit den Schriftsatz der Stadt zu beantworten. Dann habe die andere Seite Zeit zur Replik und dann werde wohl eine Verhandlung ausgeschrieben, erklärte der Anwalt das weitere Prozedere. Als Zeuge möchte er jedenfalls den früheren kaufmännischen Geschäftsführer Rainer Stadler hören. Eventuell könnte auch der Linzer Ex-Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) geladen werden. Gegen ihn ermittelt in der Brucknerhaus-Causa die Staatsanwaltschaft und er musste infolge der Geschichte zurücktreten.
Sollte sich hier die Chuzpe von Kerschbaum auch nur teilweise durchsetzen, dann muss sich Linz alles vom Lüger zurück holen.
Er hat das Chaos ganz alleine verursacht.
Auch wenn unser Rathaus Troll das anders sieht.
Dieses Beispiel zeigt, wie rücksichtslos die Politik über Privatpersonen und deren Reputation drüberfahren kann und es auch macht. Meistens ungeahndet. Und normalerweise hat das dann keine Konsequenzen und Schadensersatz findet - wenn überhaupt - im Hintergrund statt. Auf Kosten der Steuerzahler natürlich.
LIVA-Affäre: Ein Gerichts-Prozess innerhalb der Roten Vorteilnehmern in Linz gestartet ! Ein Kompromissurteil unter Freunden wird angestrebt und folgen.
Der Kerschbaum sieht am Foto nicht gut aus.
Ich hoffe für ihn, dass er seine Ansprüche durchsetzen kann. Dass ihm der Ex BGM Luger die Hearing Fragen übergab, ist ihm nicht vorzuhalten. Er hätte das vermutlich auch gar nicht gebraucht, weil er der bestqualifizierteste Kandidat war. Auch die ehemalige Weltklassesängerin Brigitte Fassbaender (Karajan Sängerin!!!), Opernregisseurin und Theaterdirektorin stimmte in der Kommission für ihn.
Bei einem Match Institution versus Individuum muss man immer auf der Seite des Individuums stehen.
Er hätte aber schon NEIN sagen können oder? zuesrt wissentlich Mist bauen und dann auf 3 Mio klagen. Ich kann nur hoffen, das er mit seiner Klage Chancenlos ist.
"wissentlich Mist bauen"
Was genau?
1. Geschobenes Hearing, oder glaubt Herr Kerschbaum, die Fragen kommen vom Osterhasen?
2. Fragwürdige Geschäfte mit seiner eigenen Agentur und Person.
1. Aus der Sicht des Kandidaten ist es in Ordnung, wenn der BGM/Eigentümervertreter bei der Vorbereitung hilft. Für den BGM oist es problematisch.
2. Um die angeblich fragwürdigen Geschäfte geht es doch: laut Kerschbaums Darstellung waren diese im definierten Rahmen im Vertrag vorgesehen. Und hauptsächlich weil die Stadt Linz anderes behauptete und niemals entgegnete, gibt es jetzt diesen Prozess.
Anders gesagt: Kerschbaum behauptet, vertragskonform gehandelt zu haben. Und die Linz stellte es anders dar. Das Gericht soll nun klären, wer im Recht ist und ob es sich seitens der Stadt Linz um Rufschädigung handelt.
Wie bereits geschrieben, bei Match / Prozess Individuum vs Institution hat für mich das Individuum Vorrang. Die Kultur LIVA = Brucknerhaus ist ein Intriganten- und- Dilletanten Stadl, die regierende SP Clique selbstherrliche Ignoranten.
Die von Kerschbaum geforderten Summen sind für die Stadt nur ein paar Netsch.
Dann auf wehleidig und ach so arm argumentieren ist echt ein starkes Stück, milde ausgedrückt!
Wer es glaubt. Natürlich hat er gewusst, das die Übermittlung der Fragen illegal ist, aber den Mund gehalten, weil es sein Vorteil war.
Noch dazu hat der dann ein Druckmittel gegen den Bürgermeister gehabt. Also gut, dass er weg ist!