Flughafen Linz kämpft mit sinkender Nachfrage
HÖRSCHING. Sowohl Linienpassagiere als auch Frachtmengen waren 2019 rückläufig – Dividende bleibt aber stabil.
Der Flughafen Linz hat im Vorjahr weiter verloren, und zwar im Linienflugverkehr und im Frachtgeschäft. Mit 436.000 Passagieren oder einem neuerlichen Minus von 6,4 Prozent wurde die Abwärtsbewegung der vergangenen Jahre fortgeschrieben.
Im Linienverkehr sind die Strecken nach Düsseldorf und Frankfurt verblieben. Die Tagesrandverbindung nach Wien gibt es ebenso nicht mehr wie den Ryanair-Flug nach London. "Uns war früh klar, dass es zu massiven Verschiebungen kommen wird", sagt Norbert Draskovits, Chef des Flughafens Linz. Der Flughafen hat erneut fast ein Fünftel der Linienflugpassagiere eingebüßt – 255.565 Kunden sind Linie geflogen.
Draskovits sagt, dass er die Lufthansa überzeugen konnte, Richtung Frankfurt zweimal am Tag größere Flugzeuge einzusetzen. Richtung Düsseldorf kommt eine Nachmittagsverbindung dazu. Mittwoch und Donnerstag ist diese bereits verfügbar, am Freitag kommt sie ab dem Sommerflugplan. Das sollte im Liniengeschäft zusätzliche Passagiere bedeuten.
Turkish-Stopp brachte wenig
Eine Konkurrenzlinie zum einzigen Anbieter, dem Lufthansa-Konzern, nach Linz zu bekommen, bleibt schwierig. So habe der Ausweichverkehr für die Turkish – als im Mai die Piste in Salzburg neu asphaltiert wurde – nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
"Die Geschäftsreisenden haben Richtung Asien zu wenig die Variante über Istanbul gewählt. Wir verhandeln weiter, aber es wird länger dauern", sagt Draskovits. Als erfolgreich habe sich die Stationierung einer Maschine der Bulgarian Air im Charter-Verkehr erwiesen. Die Zahl der Urlauber, die ab Linz geflogen sind, stieg um 16 Prozent auf 174.000. Mit dem Vorarlberger Reiseveranstalter Rhomberg biete zudem ein weiterer Anbieter ab Linz Reisen an. Davon verspricht sich Draskovits mehr Passagiere.
Vor allem die Nachfragedelle in der Automotive-Industrie sei für den Rückgang im Frachtgeschäft von zehn Prozent auf unter 47.000 Tonnen verantwortlich, erklärt Draskovits. Dieses Minus wolle der Flughafen heuer ausmerzen.
Trotz der seit Jahren rückläufigen Passagierzahlen werde der Flughafen eine stabile Dividende an die Eigentümer Land Oberösterreich und Stadt Linz bezahlen. (sib)
Ryan-Air fliegt ab Wien
Ryanair wird ab Sommer erstmals unter eigener Flugnummer in Wien präsent sein. Die polnische Tochter Buzz führt die Flüge durch. Zu einer Umstellung kommt es auch bei Flugzeugen, die Ryanair für Lauda betreibt. Statt vier stationiert Ryanair drei Boeing 737-800 für Lauda, weil die Airbus-A320-Flotte der Österreich-Tochter aufgestockt wird.