Mehr Englisch soll Oberösterreichs Schulen internationaler machen
LINZ. "Das wird eine spannende Herausforderung", sagt Andreas Hofinger, Direktor des BG Ried im Innkreis. Seine Schule soll eine "internationale Schule" nach Vorbild der "LISA" (Linz International School Auhof) werden, in der der Unterricht überwiegend auf Englisch stattfindet. Dafür wird das schon jetzt vorhandene zweisprachige Angebot Schritt für Schritt ausgebaut. Schon seit zwei Jahren gibt es am BG Ried eine bilinguale Schwerpunktklasse. Zuerst ist Englisch Unterrichtssprache in Mathematik, dann kommen weitere Fächer dazu. Der Andrang sei schon bisher groß gewesen, berichtet Hofinger. "Wir haben doppelt so viele Interessenten, wie wir nehmen können."
Maßnahmenpaket des Landes
Das Vorhaben in der starken Wirtschaftsregion Innviertel ist Teil eines Maßnahmenpakets, das Englisch in Oberösterreichs Bildungseinrichtungen fördern soll – einerseits, um für internationale Arbeitskräfte attraktiver zu werden, andererseits, um die Kinder besser auf die moderne Arbeitswelt vorzubereiten. Das Ziel ist, englischsprachige Angebote in allen Regionen und für alle Schulstufen zu etablieren. "Mit dem Ausbau des internationalen Bildungsangebotes schaffen wir neue Chancen für unsere Schülerinnen und Schüler, gleichzeitig aber auch Vorteile für Standort und Wirtschaft", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP).
Schon im Kindergarten sollen vermehrt Native Speaker eingesetzt werden – gefördert vom Land durch das Projekt "Englisch im Kindergarten". Für die Volksschulen gibt es drei unterschiedliche Modelle: Schulen mit zweisprachigen Angeboten und Schulen mit einem Englisch-Schwerpunkt, die auch als solche zertifiziert werden. Dritte Möglichkeit ist, dass eine Schule zu einer "internationalen Volksschule" wird und einen gesamten Klassenzug mit Englisch als Unterrichtssprache einführt.
Gespräche mit zwei Schulen
Mit der Linzer VS 26 Harbachschule und der VS 1 in Ried gibt es bereits zwei Interessenten.
Mittelschulen können analog zu den schon bisher vorhandenen Musik- und Sport-Schwerpunkten einen Englisch-Schwerpunkt einführen. Das Ziel ist, in zumindest jeder Bildungsregion eine derartige Schwerpunktschule zu haben. Landeshauptmann-Stv. Christine Haberlander (VP) rechnet mit zumindest zwei, drei Schulen im nächsten Jahr. Die Angebote sind freiwillig, "denn die Lehrer sollen das auch mit Begeisterung leben", sagt Haberlander.
Teil der Englisch-Offensive ist auch die Anton Bruckner International School Linz ("ABIS") in Urfahr. Ihr Angebot soll kräftig ausgebaut werden. Statt derzeit 16 Klassen wird es dann insgesamt 26 Klassen geben. In einem ersten Schritt werden die 5. und 6. Schulstufe, dann alle weiteren um je eine Klasse erweitert. Ganz neu wird eine 11. und 12. Schulstufe eingeführt. Derzeit müssen die "ABIS"-Schüler nach der 10. Schulstufe noch in die "LISA" wechseln.
Eines ist heute schon klar: Der Platz in den erst 2021 eröffneten Schulräumlichkeiten im Bruckner Tower wird angesichts der Ausbaupläne schon bald zu klein werden. Übergangsweise wird es ein Ausweichquartier in der Berufsschule 1 geben, bis die Standortfrage langfristig geklärt ist.