Ein Pinguin in Australien
In Australien herrscht große Aufregung: Vor ein paar Tagen ist dort ein Pinguin aufgetaucht – 3400 Kilometer entfernt vom Südpol, wo Pinguine normalerweise leben.
In Australien leben Kängurus, Koalas, Wombats und viele andere Tiere. Sie alle sind die Hitze gewöhnt. Für Pinguine ist das kein Lebensraum. Sie mögen es kalt und leben deshalb am Südpol. Der Südpol liegt in der Antarktis und ist einer der kältesten Orte der Erde. Im Winter kann es dort bis zu minus 60 Grad Celsius kalt werden.
Doch nun ist an einem Strand in Westen von Australien tatsächlich ein Kaiserpinguin aufgetaucht. Eine Gruppe, die dort Vögel beobachtete, entdeckte ihn. „Der Pinguin kam direkt auf uns zu“, berichtete ein Mitglied der Gruppe einer australischen Zeitung. „Er versuchte, auf seinem Bauch zu rutschen und dachte wohl, es sei Schnee. Dabei landete er mit dem Gesicht im Sand, stand auf und schüttelte den ganzen Sand ab.“
Immer dem Futter nach
Seitdem rätseln Forscher, wie der Pinguin dorthin gekommen ist. Der Südpol ist schließlich 3500 Kilometer entfernt. Die Forscher vermuten, dass der Pinguin auf der Suche nach Nahrung war und einer Strömung folgte. Eine Strömung ist eine Bewegung von Wasser oder Luft in eine bestimmte Richtung, fast wie ein unsichtbares Fließband.
Pinguine schwimmen oft in solche Strömungen, weil es dort viele kleine Fische oder Krill gibt. Manchmal bringt sie die Strömung weit weg von ihrem Zuhause – so wie diesen Pinguin, der plötzlich in Australien gelandet ist.
Viele Fische und eiskalter Wassernebel
Besonders viel gefressen hat der Pinguin wohl nicht. Als die Leute ihn fanden, war er ziemlich abgemagert und wog nur 23 Kilogramm. Ein erwachsener Kaiserpinguin kann bis zu 40 Kilogramm wiegen. Mittlerweile geht es ihm aber besser. Er wird gerade in einer Wildtierstation aufgepäppelt. Damit er sich an das Klima in Australien gewöhnt, wird er dort mit eiskaltem Wassernebel besprüht. Sogar einen Namen hat er schon bekommen: Gus.
Nur eines macht den Tierexperten noch Sorgen: Pinguine wechseln einmal im Jahr ihr Federkleid – das nennt man Mauser. Während der Mauser verlieren sie alle alten Federn und bekommen neue, wasserfeste Federn. Diese sind wichtig, damit sie im kalten Wasser nicht frieren.
Zurück an den Südpol
Während der Mauser können Pinguine nicht ins Wasser und brauchen viel Energie. Deshalb fressen sie sich vorher viel Fett an, um genug Reserven zu haben. Der Pinguin in Australien ist gerade schwach. Die Menschen dort helfen ihm, wieder zu Kräften zu kommen. Sie überlegen auch, wie sie ihn am besten zurück in die Antarktis bringen können.
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