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Wie aus einer FH-Masterarbeit ein erfolgreiches Start-up wurde

Von Philipp Fellinger, 31. Jänner 2025, 17:14 Uhr
Wie aus einer FH-Masterarbeit ein erfolgreiches Start-up wurde
Das Gründerteam (v. l. n. r.): Dominik Reichinger, Andreas Holzapfel und Martin Schneglberger

RIED IM INNKREIS. Madtech macht Wartungsarbeiten per Videotelefonat möglich

Es war eine Idee, die Martin Schneglberger keine Ruhe ließ. In seiner Masterarbeit im Lehrgang Mobile Computing am Campus Hagenberg der Fachhochschule Oberösterreich schrieb der 28-Jährige aus Hohenzell (Bezirk Ried im Innkreis) über die Möglichkeit einer Software, mit der Techniker Probleme von Geräten beim Endkunden per Video-Call inspizieren können. "Die Grundidee war, dass man sich lange Anfahrten zu einem Kunden damit im besten Fall sparen kann", berichtet Schneglberger.

Nach dem Abschluss des Studiums ging es für Schneglberger aber erst einmal nach Luxemburg zum Online-Handelsriesen Amazon für ein Praktikum. "Die Eindrücke dort waren spannend, ich wollte dann aber doch etwas Eigenes machen – eben weil ich die Idee ständig im Hinterkopf hatte." Gemeinsam mit zwei vormaligen Studienkollegen, Dominik Reichinger und Andreas Holzapfel, gründete er im Jahr 2022 das Start-up Madtech, als Firmensitz wurde ein Büro im Zentrum von Ried im Innkreis auserkoren.

Wie aus einer FH-Masterarbeit ein erfolgreiches Start-up wurde
Martin Schneglberger

Ein Name für die Software war auch schnell gefunden: "Blankmile", auf Deutsch sinngemäß "leere Meile". Den Namen erklärt Schneglberger auf diese Art: "Wer unsere Software nutzt, erspart sich Kilometer und Zeit, diese entstandene ‚Leere‘ kann für andere Tätigkeiten genutzt werden."

Schneller Service

Das Prinzip von "Blankmile" ist denkbar einfach. Techniker von Firmen, die mit der Software arbeiten, können sich per Videoanruf gemeinsam mit Betroffenen das Problem, etwa an einem defekten Gerät, ansehen. "Das Telefon des Kunden wird dabei zur Linse des Technikers", sagt Schneglberger. Das beuge vor allem Missverständnissen vor, die im Kundengespräch entstehen könnten: "Beschreibt ein Kunde ein Problem oder einen Defekt nur am Telefon, kann sich ein Fachmann oft schlecht ein Bild machen."

Im Live-Bild kann der Techniker zudem etwa Schalter oder Knöpfe des Geräts hervorheben, die vom Kunden gedrückt werden müssen.

Die Nachfrage in der Industrie sei laut dem Gründer groß: "Kunden erwarten sich bei vielen Herstellern einen Support, auf den man nicht tagelang warten muss, sondern der zeitnah verfügbar ist." Bereits eingesetzt werde die Software etwa beim Innviertler Möbelhersteller Team 7 oder dem Verpackungshersteller Greiner. Der Internationalisierung seien aber keine Grenzen gesetzt: "Unsere Software übersetzt die Anweisungen an die Kunden in 36 Sprachen, nach dem Beratungsgespräch wird zudem ein Beratungsprotokoll automatisch erstellt und dem Kunden zur Verfügung gestellt."

"Kein Zufall"

Dass die Idee zu "Blankmile" ausgerechnet in Hagenberg ihren Anfang genommen habe, sei "kein Zufall", wie Christoph Schaffer, Leiter des Studiengangs Mobile Computing, im Gespräch mit den OÖNachrichten berichtet.

Das Curriculum sei projektzentriert, bereits ab dem dritten Semester würde man die Studierenden mit der Industrie zu vernetzen versuchen. "Das beseitigt Berührungsängste, die eventuell vorhanden sind", sagt Schaffer.

Pläne von Studierenden zu Start-ups würden zudem gefördert, "gerade wenn eine Idee so gut ist wie die von Martin und seinen Kollegen".

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Autor
Philipp Fellinger
Redakteur Politik
Philipp Fellinger
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