Insolvenz in Millionenhöhe eines Mühlviertler Immobilienentwicklers
WARTBERG OB DER AIST. Die RealSeven GmbH errichtete in Wartberg den "Consento Vision Park" an der Bundesstraße 124
Über das Vermögen der Firma Real Seven GmbH wurde am Dienstag per Eigenantrag beim Landesgericht Linz ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das berichten Iris Scharitzer vom Österreichischen Verband Creditreform sowie der Alpenländische Kreditorenverband.
Das Unternehmen mit Sitz in Wartberg ob der Aist wurde im Jahr 2016 gegründet. Unternehmenszweck der Real Seven GmbH. war die Errichtung des gewerblichen Geschäftszentrums "Consento Vision Park". Hierfür wurde Anfang 2017 am Angererweg in unmittelbarer Nachbarschaft zum Elektronikkomponenten-Erzeuger "technosert" sowie dem Aist Business Center der Raiffeisenbank eine Liegenschaft gekauft. Die Insolvenzursache liegt laut Gläubigerverbänden im Stillstand der Investition seit 2022 auf Grund von Differenzen zwischen dem Initiator, dem Eigentümer der Schuldnerin und der finanzierenden Bank. Interne Zerwürfnisse hätten zudem zu Gesellschafter- sowie Geschäftsführerwechseln geführt.
Die Verbindlichkeiten des Unternehmens werden im Eröffnungsantrag mit EUR 12,5 Mio. beziffert. Umfangreiche pfandrechtliche Eintragungen sind vorhanden. Das wesentliche Sachanlagevermögen wird mit EUR 9,8 Mio. beziffert und besteht vorwiegend aus dem Wert der errichteten Immobilie. Es sind etwas mehr als 30 Gläubiger betroffen
Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer 20-Prozent-Quote, zahlbar innerhalb von zwei Jahren ab dem Tag der Annahme des Sanierungsplanes angeboten. Die Sanierung soll durch finanzielle Unterstützung Dritter sowie durch die wirtschaftliche Tätigkeit der Schuldnerin umgesetzt werden.
Zum Insolvenzverwalter wurde Wolfgang Kempf, Rechtsanwalt in 4020 Linz, bestellt. Bis Jahresende können Gläubiger ihre Forderungen über die Gläubigerverbände anmelden. Die erste Gläubigerversammlung mit Berichts- und Prüfungstagsatzung ist für den 14. Jänner.2025 angesetzt. Ende Februar soll über den Sanierungsplan abgestimmt werden.
"Q-lounge Fitness" nicht betroffen
Von der Insolvenz nicht betroffen ist die Fitness-Studio-Gemeinschaft "Q-lounge Fitness". Diese ist als eigenständige GmbH nur Mieter im "Consento Business Park", betont Geschäftsführer Michael Mayrhofer. Durch den Einstieg der Nachbar-Firma technosert in die Q-lounge Aktiv GmbH sei es bereits Ende des vergangenen Jahres gelungen, auf eigenen Füßen zu stehen und eine starke finanzielle Unabhängigkeit zu schaffen. Daher habe die aktuelle Insolvenz keine Auswirkungen auf den Betrieb der Q-lounge. Mayrhofer: "Dank unserer starken Eigentümerstruktur blicken wir mit unseren Mitgliedern voller Tatendrang auf eine unabhängige Zukunft mit beständigem Wachstumskurs und weiteren Investitionen."