Skiunfälle: "Häufigkeit und Schwere von Verletzungen steigen"
STEYR/ KIRCHDORF/ BAD ISCHL. Früher Bänderrisse, heute Beckenbrüche und Schlimmeres: Immer häufiger ziehen sich Skifahrer schwere Verletzungen zu. Das berichten Unfallchirurgen des Pyhrn-Eisenwurzen Klinikums und des Salzkammergut Klinikums.
Das freundliche Wetter, das für das Wochenende vorhergesagt ist, dürften wohl wieder viele Oberösterreicher für einen Skitag nutzen. Doch es ist zu befürchten, dass der Ausflug für einige mit Verletzungen enden wird. Alleine im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) mit den Standorten Kirchdorf und Steyr mussten zwischen 1. Dezember 2024 und 30. Jänner 2025 395 Personen behandelt werden, die sich bei Ski- oder Snowboardunfällen verletzt haben. Das bedeutet eine Steigerung von mehr als einem Fünftel: Im Vergleichszeitraum 2023/24 waren es 311 Patienten. Auch das Salzkammergut Klinikum mit den drei Standorten Gmunden, Bad Ischl und Vöcklabruck verzeichnet einen Anstieg: Dort wuchs die Zahl der Verletzten in den jeweils gleichen Zeitspannen von 528 auf 566 Personen.
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Bedenklich ist, dass nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Schwere der Verletzungen zunimmt. Handelte es sich früher oft "nur" um Bänderrisse, kommt es nun häufiger zu Knochenbrüchen. "Heuer gab es wie bereits im Vorjahr wieder vermehrt Verletzungen im Stammbereich, wie zum Beispiel Wirbelsäulen- und Beckenbrüche, die meist deutlich schwerer als Beinverletzungen sind und mitunter auch lebensgefährlich sein können", sagt Harald Stöcher, Leiter der Abteilungen für Unfallchirurgie im PEK. "Auch hatten wir mehrmals Verletzungen der inneren Organe wie Milzrupturen, die operativ dringlich versorgt werden müssen."
Das bestätigt auch Johanna Berger, die Leiterin der Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Salzkammergut Klinikum Bad Ischl: "Die Zahl der Unfälle ist bei uns gestiegen. Viel auffälliger ist aber, dass die Verletzungen in diesem Winter deutlich schwerer sind. Sie betreffen den ganzen Körper, vom Schädel bis zum Fuß."
Tempo, Müdigkeit, Alkohol
Eine Unfallursache ist das Tempo, mit der viele Freizeitsportler unterwegs sind, sagt Stöcher: "Vor allem durch die Verbesserung des Materials und die dementsprechenden Pistenverhältnisse bringen die Ski- und Snowboardfahrer heutzutage weit höhere Geschwindigkeiten auf den Schnee als noch vor vielen Jahren.“ Nicht wenige unterschätzen ihr eigenes Tempo. Aber: Je schneller man fährt, desto schwerer fallen die Blessuren in vielen Fällen aus. „Vor allem im Kopf- und im Wirbelsäulenbereich sehen wir hier immer wieder sehr schwere und teils lebensbedrohliche Verletzungen mit Folgeschäden", sagt Stöcher.
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Der Unfallchirurg appelliert daher an Wintersportler, überhöhte Geschwindigkeit zu vermeiden, auf sich selbst und andere aufzupassen, um Zusammenstöße zu verhindern, die eigenen Kräfte richtig einzuschätzen – viele Unfälle passieren am Nachmittag infolge von Müdigkeit – und nicht zuletzt Alkohol während eines Skitags zu vermeiden. „Wir sehen immer wieder, dass alkoholisierte Ski- und Snowboardfahrer, vor allem am späten Nachmittag und am Abend, mit Verletzungen ins Klinikum kommen“, sagt Stöcher.
5000 Verletzte pro Jahr
Dem Österreichischen Kuratorium für Alpine Sicherheit (ÖKAS) zufolge liegt das Zehn-Jahres-Mittel der Verletzten bei Alpinunfällen im Winter bundesweit bei fast 5000 Personen, jenes der tödlich Verunglückten bei 109 Menschen. Die Todesfälle betreffen statistisch gesehen am häufigsten Personen zwischen 51 und 70 Jahren. Am häufigsten allgemein in Unfälle verwickelt wird die Altersgruppe der Elf- bis 20-Jährigen, gefolgt von jener der 51- bis 60-Jährigen.
Sollte jemand auf der Piste Zeuge eines Unfalls werden, so rät der Zivilschutzverband Oberösterreich, zunächst die Unfallstelle abzusichern, indem man Ski oder Skistöcke einige Meter oberhalb gekreuzt in den Schnee steckt. Danach sollte man den Verletzten ansprechen, gegebenenfalls Erste Hilfe leisten und einen Notruf abzusetzen. Zudem gilt es, Wunden zu versorgen, den Betroffenen warm halten und - im Falle von Bewusstlosigkeit - das Unfallopfer vorsichtig in die stabile Seitenlage zu bringen. Verletzten nicht zu helfen ist übrigens nicht nur rücksichtslos, sondern auch strafbar.
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Zur Absicherung gekreuzte Schier aufstellen ist bei den jetzigen Kunstschneepisten kaum möglich. Schutzkleidung (Helm, Protektoren, u. Schier mit sehr scharfen Kanten.) vermitteln manchen eine falsche Sicherheit und verführt zum schnellen und rücksichtslosen Fahren, das halt oft zu Kollisionen und in weiterer Folge zu Verletzungen führt. Auch der eigene Körper ist bei wenig trainierten Menschen diesen Kräften nicht gewachsen. Viele bewegen sich in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 50 und 90 km/h, der durch das vorhandene Können nicht beherrscht wird. Für manchen würde nur Helfen, Verwarnung durch eine Pistenaufsicht und im weitern eine Abnahme der Liftkarte. Es ist nicht einzusehen, dass Unschuldige zum Handkuss kommen
Es sollte so sein:
Freizeitunfall - Private Versicherung
Arbeitsunfall - Dienstversicherung
Für 2 Monate Krankenstand bekommt der AN noch eine Woche Urlaubsanspruch.
die dummheit der menschen steigt zur 3. potenz zum techn. fortschritt...
genauso ihre Kommentare
Aber bitte mehr Vernunft beim der Ausübung des Sports, siehe Tragödie am Großglockner
Viele werden unsportlicher, fahren wegen der Anreise und Kosten seltener und untrainierter.
Der Kunstschnee ist härter und glatter, es fährt sich schneller...
Nicht zu vergessen, dass die heutigen Ski von der Form her um einiges schärfer im Schnee zupacken.
Diese Curved-Ski lassen zwar schnelle Kurven zu, aber wenn man das selber nicht drauf hat, dann verdreht es einem die Haxn, so schnell kann man gar nicht schauen!
Vollkasko-versichert, und schon kannst deine Freizeit von der Allgemeinheit bezahlen lassen ...
Es braucht eine eigene Versicherung speziell für jene mit Liftkarten, A-Scheine, (Weich)drogenkonsumenten usw.
Mit einem VoKaKi sicher sofort machbar.
Ob sich seine Wähler dafür bedanken ist dann eine andere Sache. 🎭
ist das nicht bei jeder Freizeit Aktivität so?
der eine Spielt Fußball der andere fährt Ski
dafür bewegt sich ein anderer überhaut nicht und hat Übergewicht ist 5 mal im Jahr Krank
die andere Kocht und scheidet sich in den Finger ,........
wir leben halt in einem Sozial Staat der eine profitiert mehr davon der andere weniger
Alles krank das ganze.
Mich wundert das nicht. Die ach so romantischem"Hütten "sind Saufbuden. Ich habe deshalb zum Schifahren aufgegeben. Ich lasse mich nicht abschießen von einer oder einem Hahaha Säufer(in)! Den es sind auch sehr oft Zusammenstöße die diese Verletzungen verursachen.
Saufhütten waren früher auch, die Dosis machts ...
Am besten von diesen Orten fern bleiben.
Da sind so viele rücksichtslose Verrückte unterwegs, dass man gar nicht genug aufpassen kann.
Lieber eine schöne Wanderung als dieser Affenzirkus!
ab, niemand nimmt auf andere Rücksicht ,ich fürchte mit mittlerweile beim Skifahren. Würde sich wirklich jeder an die Pistenregeln halten (die meisten kennen diese gar nicht)wäre schon viel verbessert
Die Verrohung der Gesellschaft spielt sich jetzt auch immer mehr auf der Piste