Leichtsinn und Rücksichtslosigkeit: Viele Rettungseinsätze auf Skipisten
GOSAU. Österreichs Skigebiete haben Hochsaison, das spürten am vergangenen Wochenende auch die Rettungsorganisationen. Nicht selten sind Leichtsinn oder gar grobe Rücksichtslosigkeit die Ursache für Unfälle.
Dachstein West: Nachdem er in einer Hütte im Skigebiet Dachstein West reichlich Alkohol getrunken hatte, schnallte sich ein 23-Jähriger seine Skier an, um gegen 17 Uhr in der anbrechenden Dunkelheit talwärts zu fahren. Ungefähr bei der Hälfte der Abfahrt stürzte der betrunkene Salzburger. Gegen 17.50 Uhr wurde er in der Finsternis auf der inzwischen gesperrten Piste von nachkommenden Wintersportlern gefunden. Diese alarmierten die Bergrettung Gosau. Die Helfer brachten den jungen Mann zusammen mit einem Seilbahnmitarbeiter zu einer Forststraße. Ein Alpinpolizist fuhr den Betrunkenen ins Tal, wo er von Angehörigen abgeholt wurde. Der 23-Jährige war leicht unterkühlt, hatte aber keine Verletzungen erlitten.
Lachtal: Jede Hilfe zu spät kam am Freitag für einen 66-jährigen Skifahrer nach einem Unfall im steirischen Bezirk Murau. Der Grazer war mit seiner Ehefrau und einem Freund auf einer mittelschweren Piste unterwegs. Nachdem seine Begleiter vorausgefahren waren und vergeblich auf ihn gewartet hatten, schlugen sie Alarm. Der Mann wurde kurze Zeit später gefunden – er dürfte nach einem Sturz über den Pistenrand in schneearmes Gelände gestürzt sein, teilte die Polizei mit.
Sillian: Im Skigebiet Thurntaler in Osttirol rammte ein betrunkener Snowboarder eine Skifahrerin (49), die mit ihrem Begleiter (63) am Rand der Piste talwärts fuhr. Der 25-jährige Snowboarder, der erheblich alkoholisiert war, war nach dem Sturz sofort wieder auf den Beinen. Ohne sich um die Skifahrerin zu kümmern, fuhr er davon. Doch der Begleiter der Frau nahm die Verfolgung auf, er konnte den Mann bei der Talstation anhalten und die Polizei alarmieren.
Montafon: Dramatische Szenen spielten sich am Freitag auf einer Skipiste im Bezirk Bludenz ab. Eine 69-Jährige hatte nach der Kollision mit einem 17 Jahre alten Skifahrer einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten und musste reanimiert werden. Ihr Glück war, dass sich ganz in der Nähe zwei ausgebildete Sanitäterinnen befanden, die sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen begannen. Fast zeitgleich setzte der bereits alarmierte Notarzthubschrauber zur Landung an, um die 69-Jährige ins Krankenhaus zu transportieren. Der 17-jährige Skitourist aus Holland blieb durch die Kollision unverletzt. Er hatte laut Polizei noch versucht, auszuweichen.
Hochjoch: Am Hochjoch im Montafon verlor ein 19 Jahre alter Skifahrer in einer Linkskurve plötzlich die Kontrolle, geriet über den Pistenrand hinaus und stürzte 40 Meter über felsdurchsetztes Gelände ab. Geistesgegenwärtig schaffte er es, seinen Lawinenrucksack zu aktivieren. Dieser ging wie ein Airbag auf und dürfte den 19-Jährigen vor schweren Verletzungen bewahrt haben. Er kam mit Prellungen und Abschürfungen davon.
Weißensee: Zwei Holländer waren am Samstag mit ihren Schlittschuhen auf dem Weißensee in Kärnten unterwegs. Ausgerechnet in einem für Eisläufer gesperrten Bereich brachen sie ein. Ein Landsmann der beiden hörte ihre Hilferufe und schlug Alarm. Ein Wiener kam dazu, holte ein Ruderboot, das er über das Eis schob, und warf den Eisläufern ein Seil zu.
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