ÖBB: Die Almtalbahn wird nun "unter Strom" gesetzt
LINZ/WELS. 287 Millionen Euro investieren die ÖBB heuer ins bundesweite Schienennetz. Auch die Nebenbahnen wie die Almtalbahn werden modernisiert.
Während die ÖBB Rekord-Passagierzahlen melden, steigt der Ärger über überfüllte Züge – wir berichteten. Eine Besserung zeichnet sich zumindest kurzfristig nicht ab. Dabei investieren die Bundesbahnen heuer 287 Millionen Euro ins österreichische Schienennetz, der Schwerpunkt liegt auf dem dringend notwendigen vierspurigen Ausbau der Weststrecke. So laufen zum viergleisigen Ausbau zwischen Marchtrenk und Linz die letzten Verhandlungen, zwischen Marchtrenk und Wels wird bereits gearbeitet.
Doch nicht nur in die Hauptstrecken fließt viel Geld, sondern auch in Nebenbahnen, wie beispielsweise die Almtalbahn. „58 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in die Almtalbahn investiert“, weiß FP-Verkehrslandesrat Günther Steinkellner. So wird die Strecke zwischen Wels und Sattledt elektrifiziert und barrierefrei ausgebaut, die Bahnhöfe und Haltestellen werden modernisiert und Gleise erneuert. Deshalb ist auch die Strecke von 8. bis 31. Juli gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wird unterwegs sein.
Probebetrieb lief erfolgreich
Aber was ist mit dem Teil zwischen Sattledt und Grünau? „Dort wird der Cityjet Eco zum Einsatz kommen“, sagt Steinkellner über jenen Zug mit elektro-hybridem Batteriebetrieb, der bereits im Herbst 2019 im Probebetrieb auf der Strecke unterwegs war. Und das Ergebnis war sehr positiv. Zur Erklärung: Der Zug hat am Dach ein Batteriesystem, das sich auf elektrifizierten Abschnitten über den Stromabnehmer mit dem Bahnstrom auflädt. Auf Streckenteilen ohne Elektrifizierung wird der Zug dann durch die Batterie mit Strom versorgt.
Ab wann der Batterie-Zug unterwegs sein soll, ist offen, „das hängt auch davon ab, wann die Elektrifizierung bis Sattledt fertig ist“, so Steinkellner. Wobei die ÖBB da auch mit den gleichen Problemen wie andere Branchen kämpfen, nämlich genügend Mitarbeiter zu finden und auch das notwendige Material zu bekommen.
Weitere Bahnen auf Investitionsplan
Neben der Almtalbahn wird auch die Salzkammergutbahn von Stainach-Irdning (Stmk) bis Attnang-Puchheim modernisiert, 212 Millionen Euro werden dafür bis 2028 investiert. Dabei werden auch die Bahnhöfe modernisiert, Fahrgastinformationssysteme sollen installiert werden. Gleiches gilt für die Hausruckbahn (so wird der nördliche Abschnitt der Salzkammergutbahn genannt) zwischen Attnang-Puchheim und Schärding, hier werden 73 Millionen Euro in die Hand genommen. Auch Stern & Hafferl investiert in seine Bahnstrecken, in die Vorchdorferbahn zwischen Lambach und Vorchdorf etwa neun Millionen Euro. Hier werden dynamische Fahrgastinformationssysteme installiert. Zudem wird in Stadl-Paura ein Unterwerk zur Verstärkung der Bahnstromversorgung für den ab 2026 vorgesehenen Einsatz von LILO-Fahrzeugen errichtet.
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Es ist die Frage ob es sinnvoll ist, die Nebenbahnen mit der 16kV Oberleitung auszustatten. Stern&Hafferl machen das mit 600 V Gleichstrom, auch nicht das Gelbe vom Ei. Mit 2 -3 kV Netz-Strom braucht's keine so aufwändige Fahrleitung und die neuen Triebfahrzeuge können mit den unterschiedlichen Stromsystemen problemlos umgehen.
" ... der Schwerpunkt liegt auf dem dringend notwendigen vierspurigen Ausbau der Weststrecke."
Welchen die Stadt Leonding blockiert und verzögert bis zum gweht nicht mehr.
Die haben ja schon die Zufahrt zur PlusCity. Was brauchen sie sonst noch? 🤪
Investitionen in Bahnstrecken machen immer Sinn. Dadurch kann auch das Angebot ausgebaut werden.
Wenn nichts investiert wird, wird die Strecke immer langsamer und das Angebot weniger. Aktuelles Beispiel Mühlkreisbahn.
Und Streckenstilllegungen haben sich im Nachhinein immer als Fehler erwiesen. Bestes Beispiel ist die Salzkammergut Lokalbahn Salzburg Bad-Ischl. Die Strecke würde heute dringend gebraucht.
Genau!
In Salzburg wurde sogar die strassenbahn abgebaut um den O-Bussen Platz zu schaffen
Zug hin oder her. Fakt ist, in Österreich hat man bei der modernisierung der Eisenbahn zu lange geschlafen.
Warum ist es im Jahr 2022 nicht möglich alle Landeshaupstädte in kürzester Zeit zu erreichen?
Hier freut man sich schon wenn man mit 200kmh kurzzeitig unterwegs sein darf.
In China und sogar in Italien fahren die Züge auf Hochgeschwindigkeitsstrecken mit bis zu 400 kmh.
Am Semmeringtunnel wird seit Jahren gegraben und es ist kein Ende in Sicht. Linz - Wels ist auch eine scheinbar unmögliche Aufgabe obwohl hier kein Berg natürlicher Bauart im Weg steht.
Ich würde kein Auto mehr benützen, wenn ich Wien - Innsbruck in oder unter 3 Stunden erreichen kann.
Hochgeschwindigkeitszüge wo seid ihr nur geblieben?
Warum das Bahnsystem in Österreich znd generell in Europa zu wenig ausgebaut wurde, hat mehrere Gründe:
- Jahrzehntelang wurde def Straßenverkehr stark bevorzugt und in Kostenrechnungen gerade die Umweltfaktoren nicht berücksichtigt.
- Nach wie vor wollen die meisten Menschen immer individueller unterwegs sein, das zwickt sich mit fixen Fahrplänen
- Wir haben eine Demokratie, in der nicht einfach am Reißbrett geplant und dann ohne Berücksichtigung von Anrainer- und Umweltaspekten umgesetzt wird.
-...
Die Zeiten von Salzburg nach Wien sind völlig in Ordnung.
Abseits dieser Strecke ist es halt etwas komplizierter und unwirtschaftlicher.
Kaum jemand ist bereit, deutlich mehr für das Ticket auszugeben, nur um ein paar Minuten einzusparen.
Zum Beispiel Attnang-Puchheim Graz. Da kann man schon mal einen ganz Vor- oder Nachmittag einplanen. Vor allem die Pyhrn Strecke ist ein echtes Nadelöhr. Da muss noch einiges passieren. Die Weststrecke hingegen ist schon sehr attraktiv.
Bei den Preisen kommts drauf an, wie früh man planen kann. Mit Sparschiene braucht man nicht mehr überlegen, ob das Auto noch interessiert wäre.
Auch die Schweizer, die besten Eisenbahner der Welt, fahren in Gebirgsgegenden ziemlich langsam.
Zumindest bis Kirchdorf kann man nicht von wirklich gebirgigem Gelände sprechen. Aber auch bis dorthin ist noch immer ein Teil eingleisig.
In Italien gibt es die Hochgeschwindigkeit (max. 300 km/h) auch nur zwischen Mailand und Neapel und in einigen Anschnitten zwischen Turin und Venedig. Das sind Ballungsräume mit entsprechendem Verkehrsaufkommen.
Selbst in Frankreich ist das Netz der Hochgeschwindigkeitszüge überschaubar: Paris-Marseille mit Abzweigung Montpellier, Paris-Bordeaux mit Abweigung Rennes, Paris-belgische Grenze mit Abzweigung Calais, Paris-Straßburg, Dijon-Belfort. Sonst fährt man auf den alten Strecken, so schnell es erlaubt ist. Auf einigen Abschnitten geht 200, meist aber nur 160.
Das Hauptproblem bei Wien-Innsbruck liegt meiner Meinung nach am Streckenteil in Deutschland.
Dass man diese Strecke mit dem Auto unter Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit in drei Stunden schafft bezweifle ich stark.
Ich befürworte den Ausbau der Westbahnstrecke.
Alte Pläne sehen eine Veränderung der ursprünglich pfeilgeraden Strecke durch einen "Schlenker" Richtung Flughafen vor. Sind diese - meines Erachtens unsinnigen - Pläne noch aktuell?
Der Schlenker zum Flughafen ist das vernpftigste am Ausbau der Westbahnstrecke.
Endlich öffentlich (Bim-Bahn-Airport linz- Frankfurt) ohne Auto und ohne nach Schwechat zu müssen, reisen zu können.
Den Flughafen nicht an die Bahn anzubieten, wäre ein Schildbürgerstreich gewesen.
Auf den Flughafen Wien kann ich gerne verzichten
Der Schlenker hat einen so großen Kurvenradius, dass die Geschwindigkeit nicht veringert werden muss.
Der nächste Schritt ist, die Bahntrasse mit Solarzellen durchgehend aufzurüsten.
Und woher kommt der Strom ?
Uas der Steckdose natürlich.
Und der Diesel wird aus dem Almsee gefischt.
In dem Fall eher vom Stromabnehmer.
Es sollte wohl völlig einleuchten, dass Elektrifizierung bezüglich Energieeffizienz einen Quantensprung bedeutet, vor allem mit Oberleitung. Eine vollständige Elektrifizierung würde die Effizienz nochmals steigern, da dann beim Bremsen und Bergabfahren Strom ins Netz zurückgespeist würde.
Elektrifizierung logischerweise (zuerst) an der Hauptstrecke Wels-Sattledt, da fahren die meisten Züge.
Und: zum Kommentar von Mattl: Bezüglich Auswirkungen der Oberleitung macht man sich wohl Sorgen, die Abgase sind eh egal.
Die geplanten "Batteriezüge" haben ebenfalls Rekuperation, speisen halt den Bremssstrom in den Akku statt in die Oberleitung ein.
Schon klar, steht auch so im Artikel.
Trotzdem macht die Elektrifizierung des meistbefahrenen Teils mehr Sinn.
Warum wird die Elektrifizierung zwischen Wels und Sattledt gemacht, wo viele Anrainer entlang der Strecke wohnen? Es wäre doch möglich die Strecke in einem Gebiet zu Elektrifizieren wo keiner wohnt, da können die Akkus genau so geladen werden und keiner hat einen Nachteil. Außerdem ist die Almtalbahn ein reines Schülertransportmittel. In den Ferien fahren kaum Fahrgäste! Besser wäre eine Lösung mit E-Bussen oder Wasserstoffbussen, dann könnte man einen Radweg aus der Trassse machen.
Ein Bus ist kein Zug - weder in punkto Transportkapazität, noch in punkto Qualität und Flexibilität (Kinderwagen, Rollstuhl, Fahrrad...).
Und was spricht gegen eine Oberleitung, inwiefern sind davon zwischen Wels und Sattledt die Anrainer betroffen?
Die Oberleitung ist eine Hochspannungsleitung mit 15.000V, von der ein elektrisches und ein magnetisches Feld ausgeht. Wenn man sich ständig in der Nähe dieser Felder aufhält ist dies nicht unbedingt gut für den menschlichen Organismus. Würde man die Oberleitung dort hinbauen, wo keiner wohnt, hätte dies keinen Einfluss auf Menschen. Es wäre vielleicht auch geschickter, den Zug jeweils in der Mitte der Strecke zu bauen, und nicht an einem Ende, dann könnte auch der Akku halb so groß gewählt werden.
Bzgl. Transportkapazitäten: Wenn heute schon kaum wer fährt, dann muss ich keine Bahn einsetzen. Ich vergleiche dies mit einer Firma/Geschäft/Restaurant - Wenn keiner kommt kann ich nicht ausbauen, sondern muss das Konzept ändern. Ausbauen muss ich dann, wenn der Bedarf da ist und die Kapazitätsgrenze erreicht ist. Aber die Beamten uns Politiker haben kein Gespür, weil sie nicht mit dem eigenen Geld arbeiten!
Das elektrische Feld nimmt mit dem Quadrat der Entfernung ab.
Die meisten Züge fahren auch Wels-Sattledt, dort mach die Oberleitung Sinn.
Es gibt tausende Kilometer Freileitungen mit 30.000 Volt, welche die Transformatoren versorgen, die uns mit Strom versorgen. Die Trafohäuschen stehen mitten in den Siedlungen, die Zuleitungen gehen oft über die Gärten drüber.
Dann hoffe ich, dass Sie weder, Laptop noch Handy verwenden.
Bei dieser Geräte setzen Sie sich immer Strahlungen aus. Freiwillig.
Bitte um Erklärung, welche Nachteile die Anwohner haben könnten durch Oberleitungen?
Im esoterischen Bereich.