Hedgefonds-Manager Bessent soll US-Finanzminister werden
WASHINGTON. Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Investor und Hedgefonds-Manager Scott Bessent für das Amt des Finanzministers ausgewählt.
Bessent solle unter anderem die Ungleichgewichte im Außenhandel abstellen und das Wachstum der Wirtschaft in den Vordergrund stellen, kündigte Trump am Freitag (Ortszeit) auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social an. Bessent galt als Favorit im dicht gedrängten Feld von Kandidaten für die begehrte Position.
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"Scott ist als einer der weltweit führenden internationalen Investoren und geopolitischen und wirtschaftlichen Strategen weithin respektiert", schrieb Trump. Bessent ist Gründer des Hedgefonds Key Square Group. Er war zuvor Chief Investment Officer von George Soros' Soros Fund Management und gilt als Experte für globale Makroinvestitionen. Der 62-Jährige hat sich für eine Steuerreform und Deregulierung eingesetzt, um insbesondere die Kreditvergabe der Banken und die Energieproduktion anzukurbeln, wie er kürzlich in einem Meinungsbeitrag für das Wall Street Journal schrieb.
Der Aufschwung des Marktes nach Trumps Wahlsieg, so schrieb Bessent, signalisiere die Erwartungen der Anleger auf höheres Wachstum, geringere Volatilität und Inflation sowie eine wiederbelebte Wirtschaft für alle Amerikaner.
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Galerie ansehenMuss Wahlkampf-Versprechen umsetzen
Der nächste US-Finanzminister wird unter anderem einen Weg finden müssen, Trumps Wahlkampf-Versprechen wie Steuersenkungen und neue Importzölle umzusetzen. Einige Wirtschaftsexperten hatten kritisiert, die Pläne würden zu höheren Preisen für US-Verbraucher führen und den amerikanischen Staatshaushalt belasten. Bessent hatte die Vorschläge jedoch in den vergangenen Monaten verteidigt.
Als 79. Finanzminister wäre Bessent im Wesentlichen der ranghöchste US-Wirtschaftsbeamte, der für die Aufrechterhaltung der Abläufe in der größten Volkswirtschaft der Welt verantwortlich ist. Der Chef des Finanzministeriums leitet auch die US-Finanzsanktionspolitik, beaufsichtigt den von den USA geführten Internationalen Währungsfonds, die Weltbank und andere internationale Finanzinstitutionen und ist für die Überprüfung ausländischer Investitionen in den USA im Hinblick auf die nationale Sicherheit zuständig.
Die Entscheidung fiel nach tagelangen Überlegungen Trumps. Für den Posten des Finanzministers hatte sich auch sein Vertrauter Howard Lutnick ins Gespräch gebracht - und war dabei unter anderem von Tech-Milliardär Elon Musk unterstützt worden. Am Ende nominierte Trump Lutnick jedoch für das Amt des Handelsministers.
Weitere Postenbesetzungen
Trump verkündete auch weitere Besetzungen. Russell Vought soll wie in seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 Haushaltsdirektor im Weißen Haus werden. Die Kongressabgeordnete Lori Chavez-DeRemer wird Arbeitsministerin, Janette Nesheiwat wird als sogenannte Surgeon General oberste US-Ärztin. Der Mediziner Dave Weldon soll künftig die Gesundheitsbehörde CDC leiten, Marty Makary wird laut Trump Chef der Lebensmittelbehörde FDA. Der frühere Football-Profi Scott Turner soll Minister für Wohnungsbau und Stadtentwicklung werden.
Der ehemalige Geheimdienstchef Richard Grenell soll laut Medienberichten als Sondergesandten für den Krieg in der Ukraine eingesetzt werden. Grenell, der als Trumps Botschafter in Deutschland diente und während dessen erster Amtszeit stellvertretender Direktor des Inlandsgeheimdienstes war, würde dann eine Schlüsselrolle in Trumps Bemühungen um die Beendigung des Krieges spielen.
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"Der 62-Jährige hat sich für eine Steuerreform und Deregulierung eingesetzt, um insbesondere die Kreditvergabe der Banken ... anzukurbeln,"
Man kann gar nicht glauben, wie kurz das Gedächtnis mancher Leute ist. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass die Banken dereguliert wurden und die Kreditvergabe angekurbelt: das letzte Mal waren das die "subprime loans", die letztlich zur Pleite von Lehman Brothers und zu Bankenrettungen in grossem Stil auf globaler Ebene und zu einer weltweiten Wirtschaftskrise führten. Das war 2008ff.
Aber auch im kleinen (Ober-)Österreich ist die Erinnerung ein Kind der Zeit. Seit längerem laufen Politiker, speziell von der ÖVP (wie etwa der oö LH), mit starken Worten Sturm gegen die KIM-Verordnung, mit der bekanntlich die Aufnahme von Immobilienkrediten an etwas strengere Vergaberichtlinien geknüpft ist. Und jetzt lese ich, dass speziell oberösterreichische Raiffeisenbanken/-kassen einen vergleichsweise hohen Anteil an notleidenden Immobilienkrediten (aus der Zeit vor der KIM-Verordnung ) haben.
Tut mir leid aber genau das Gegenteil richtig: die Immo/Kreditkrise ab 2007 ist eine direkte Folge der REGULIERUNG noch unter Clinton 15 Jahre vorher und initiiert von Obama als Bürgerrechtsanwalt. Die Kreditvergaben der Banken wurden als rassistisch angeklagt da Schwarzen überdurchschnittlich oft Hypos mangels Einkommen abgelehnt wurden.
US-Banken wurden gezwungen schlecht- bzw. unbesicherte Kredite zu gewähren, die sie nicht haben wollten und daher in gebündelter Form (CDOs) abgestoßen haben. Käufer waren ua. deutsche Landesbanken, mit politisch besetzter Führungsriege, die glaubten eine Goldgrube gefunden zu haben. Regulierung UND Inkompetenz haben wieder mal hunderte Mrd. Schaden in der EU verursacht.
Besonders stark betroffen von Delogierungen war die Bevölkerungsgruppe zu deren Schutz diese Regulierung geschaffen wurde.
Die Bösianer der USA haben uns sowieso schon immer eingetunkt - wenn z. B. US-Wertpapiere in einem Mischfonds sind (und zwar meistens mehrheitlich), lässt man uns Europäer regelmäßig bluten!
Vielleicht wacht man in der EU jetzt endlich einmal auf!
Dass Trump der Richtige für die Welt ist, bezweifle ich. Aber er wurde nun das zweite Mal zum Präsidenten gewählt, größtenteils mit dem (mittlerweile alten, aber immer noch gültigen) "Make America Great Again!".
Dabei geht es vorwiegend darum, das eigene Land zu stärken, indem man die eigenen Interessen vor jene andere und deren Erwartungen stellt. Nur so kann man ein schwächelndes Land wieder hochbekommen und Aufbruchsstimmung erzeugen.
Das bräuchten wir in der EU ebenso dringend, denn die "Eh schon wurscht"-Stimmung bei steigenden Ausgaben und Verschuldungen bei gleichzeitiger Schwächung der Wirtschaft muss dringend gebrochen werden. Eine andere Sprache und andere Wege sind dann natürlich klar, aber die Einstellung muss wieder in diese Richtung gehen.
Das wird von vielen als unsozial oder Turbokapitalismus bezeichnet, aber tatsächlich ist es nur eine Rückkehr zur sozialen Marktwirtschaft und Eigenverantwortung der Bürger.
Viele sinnlose Investitionen werden in den Ländern durchgeführt, weil es eh die EU fördert.
Die hohe Politik verschiebt Milliarden in alle möglichen Bereich, als wäre es wertloses Spielgeld.
Die soziale Treffsicherheit von Ausgleichszahlungen sind die einer Gießkanne und damit komplett ineffizient.
Kein Wunder, wenn Bürger bei den Wahlen jeglichen Bezug zu wirtschaftlichen Belangen verloren haben und dann Bedürfnisse das Anspruchsdenken anfeuern, denn andere bekommen (subjektiv gesehen) immer mehr als man selbst, ebenso wie der Garten des Nachbarn immer grüner ist als der eigene.
Wir müssen uns vor allem WIRTSCHAFTLICH gegenüber diesen ausbeuterischen Imperatoren emanzipieren, weniger militärisch, wie das momentan medial beworben wird.
Verglichen mit dem militärischen Bereich sind wir in Europa wirtschaftlich durchaus emanzipiert. Unser Problem ist die mangelnde Verteidigungsfähigkeit, da wir - um unsere Wirtschaft zu fördern - unsere Sicherheits an die USA ausgelagert haben.
MAGA zielt auf den Status der USA in den 1950er Jahren. Und gross(artig) soll das weisse Amerika wieder werden.