Migration: Italien meldet klaren Rückgang der Ankünfte
ROM. Seit Jahresbeginn sind 17.399 Migranten illegal in Italien gelandet, was einem Rückgang von 60,76 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2023 entspricht, als 44.343 Personen auf dem Seeweg in Italien ankamen.
Das teilte das italienische Innenministerium am Dienstag mit. Mehr als die Hälfte kamen demnach über Libyen nach Italien. In den vergangenen drei Wochen war ein deutlicher Anstieg der irregulären Migrationsbewegungen aus Libyen und Tunesien zu verzeichnen: zwischen dem 15. April und dem 6. Mai kamen 8.128 Personen an den italienischen Küsten an – das sind rund 47 Prozent der gesamten Ankünfte seit Jahresbeginn.
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Eine Analyse der Herkunftsländer der Boote zeigt, dass im Gegensatz zum letzten Jahr die Ankünfte aus Libyen in Italien seit Anfang 2024 generell höher waren als die aus Tunesien. Während zwischen dem 1. Jänner und dem 6. Mai 2023 25.134 Ankünfte über die tunesische Route und 18.022 über die libysche Route zu verzeichnen waren, kamen im gleichen Zeitraum dieses Jahres 8.064 Migranten aus Tunesien (minus 67,9 Prozent) und 9.271 aus Libyen (minus 48,6 Prozent).
Mehr als 500 Todesopfer
Nach dem jüngsten Bericht des Libyen-Büros der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Anfang des Jahres bis zum 4. Mai mindestens 569 Migranten im zentralen Mittelmeer gestorben oder werden vermisst. Darunter wurden 245 Tote und 324 Vermisste auf der Meeresstrecke zwischen Tunesien und Libyen und Italien gemeldet. Seit Beginn des Jahres bis zum 4. Mai wurden 5.207 Migranten auf See aufgegriffen und nach Libyen zurückgebracht, darunter 4.694 Männer, 347 Frauen und 166 Minderjährige, meldete die IOM.
Die meisten Migranten, die in Italien ankamen, stammten aus Bangladesch (3.425) und Syrien (2.460). Es folgten 2.286 Tunesier und 1.631 Guineer, die vermutlich von der tunesischen Küste aus aufbrachen.