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Formel-1-Pilot George Russel: "Es gibt einige Fahrer, die die Nase voll haben von der Situation"

Von nachrichten.at/apa, 21. November 2024, 10:28 Uhr
Großer Preis von Österreich: Der Formel 1-Zirkus gastiert in Spielberg
George Russel (Mercedes) Bild: GEORG HOCHMUTH (APA)

LAS VEGAS. Mercedes-Pilot George Russell hat im Konflikt der Formel-1-Fahrer mit dem Motorsport-Weltverband (FIA) nachgelegt.

"Es gibt einige Fahrer, die die Nase voll haben von der Situation und es scheint zu einem gewissen Grad nur in die falsche Richtung zu gehen", sagte der Brite vor dem Grand Prix in Las Vegas in die Richtung von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem.

Fast die Hälfte seiner Redezeit bei der Pressekonferenz sprach Russell nicht über das anstehende Nachtspektakel in der Glücksspielmetropole, sondern über den Mann, der im Fahrerlager, wenn überhaupt, nur wenige Freunde hat. Russell nannte die überraschende Trennung vom deutschen Renndirektor Niels Wittich ein "Paradebeispiel dafür, dass wir eben nicht eingebunden sind in diese Gespräche". Die FIA verkündete nach dem Rennen in Brasilien den Abschied Wittichs, der den Job seit 2022 ausgeübt hatte. Wittich bestritt in einem Bericht von "Motorsport-Magazin.com", dass er - wie von der FIA kommuniziert - zurückgetreten sei, weil er sich anderen Aufgaben zuwenden wolle.

Fahrer über Wittich-Entlassung überrascht

Zwar hatten sich die Fahrer zuletzt immer wieder über ihrer Meinung nach widersprüchliche Regelauslegungen und Strafen beklagt - eine Trennung von Wittich war aber offenbar nicht das Ziel. "Es ist kein Geheimnis, dass manche nicht glücklich waren damit, welche Entscheidungen getroffen worden sind. Aber am Ende des Tages hat er mit uns zusammengearbeitet und ich denke, wir hätten helfen können, um das Problem zu verbessern", sagte Russell, der als Fahrervertreter zu den Führungskräften in der Fahrervertretung GPDA gehört.

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"Das ist nicht ideal, vor allem so kurz vor dem Ende der Saison", ergänzte der zukünftige Audi-Fahrer Nico Hülkenberg. "Ich denke, er hat einen guten Job gemacht, er war geradeaus mit uns. Ich kenne die Hintergründe nicht, die Gründe. Für die meisten im Fahrerlager war das eine Überraschung." Sein aktueller Haas-Teamkollege Kevin Magnussen formulierte es etwas drastischer und sehnte sich nach den Zeiten, als der 2019 verstorbene Charlie Whiting noch Herr über Strafen und Ansagen in der Formel 1 war. "Das war ein Gefühl der Gemeinschaft. Jetzt fühlt es sich eher so an wie ein wir gegen die." Der WM-Zweite Lando Norris sagte zum Abschied von Wittich: "Die Dinge laufen offenbar nicht so rund, wie wir das gerne hätten."

Fahrer warten weiter auf Reaktion der FIA

Russell berichtete zudem, es habe von der FIA noch keine Reaktion gegeben auf den vor zwei Wochen von der GPDA veröffentlichten Brief. "Ich bin etwas überrascht darüber, vielleicht kommt noch was", sagte Russell. In dem Brief hatten sich die Fahrer gegen die Maßregelungen von Ben Sulayem gewehrt und geschrieben: "Unsere Mitglieder sind erwachsen, sie haben es nicht nötig, über die Medien Anweisungen über so triviale Dinge wie das Tragen von Schmuck und Unterhosen zu erhalten."

Außerdem forderten die Piloten Informationen darüber, was mit den Geldstrafen passiert. "Wir wollen diese Transparenz und verstehen, was uns von Beginn an versprochen wurde", sagte Russell. Ein Treffen mit Ben Sulayem sei nicht schwer zu bekommen. "Veränderungen und Versprechen eingelöst zu bekommen, scheint dagegen herausfordernder zu sein. Vielleicht hat die FIA oder der Präsident nicht erkannt, wie ernst es uns ist", sagte Russell zur Erklärung dafür, dass die Fahrer den Brief auf einem eigens dafür eingerichteten Instagram-Account veröffentlicht hatten. "Wir wollen mit der FIA zusammenarbeiten und das ist nach unserem Gefühl bisher überhaupt nicht passiert, zumindest nicht direkt vom Präsidenten."

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1  Kommentar
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jack_candy (8.846 Kommentare)
vor 38 Minuten

Das kommt davon, wenn man den Laden an die Scheichs verkauft (ich gebe zu, das ist eine Verallgemeinerung).
Denen reicht es mittlerweile nicht mehr, Sportverbände und Veranstaltungen zu kaufen, sie wollen auch immer mehr ihre fragwürdigen Ethik- und Moralvorstellungen durchdrücken.

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