Neue Schwerpunkte in der Pflege

Um den großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen, wird der Pflegebereich in unserem Bundesland heuer ordentlich umgekrempelt. Die oberösterreichische Fachkräftestrategie wird weitergeführt.
Während die Geburtenrate sinkt, steigt die Lebenserwartung in Österreich kontinuierlich an. Kurz gesagt, unsere Gesellschaft altert und dieser demografische Wandel führt dazu, dass Pflege und Betreuung vor zahlreichen Herausforderungen stehen.
Service-GmbH soll entlasten
In Oberösterreich wird sich in Sachen Pflege heuer einiges ändern. Unter anderem soll eine neu gegründete Service-GmbH künftig zentrale Aufgaben wie Personalgewinnung sowie Innovationsmanagement gebündelt übernehmen. Die "Pflege- und BetreuungsManagement GmbH" soll damit die 15 Sozialhilfeverbände entlasten, unter anderem in der Frage des internationalen Personalrecruitings. Geschäftsführerin wird Anna Ferihumer. Sie ist seit 2021 Referentin für Pflege und Soziales im Soziallandesratbüro und hat im Sozialressort schon zahlreiche Projekte betreut. Die Neugründung der Gesellschaft ist aber nur einer der Schwerpunkte des Pflegeressorts 2025.
Das Jahr der mobilen Dienste
Das heurige Jahr soll in Oberösterreich ein Jahr der mobilen Dienste sein. Unter anderem soll der flächendeckende Einsatz von Tablets und Smartphones in der täglichen Arbeit die mobilen Dienste entlasten. In Zusammenarbeit mit den mobilen Anbieterorganisationen werden Entlastungspotenziale identifiziert, damit sich Fachkräfte stärker auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.
Die aufwendige Pflegedokumentation für mobile Dienste wird gemeinsam mit der AK Oberösterreich vereinfacht und bürokratische Anforderungen werden reduziert.
Niederschwelliger Einstieg
Das neue Berufsbild "Heimhilfe in Ausbildung" eröffnet niederschwellige Einstiegswege in die Pflege. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ohne Ausbildung können sich berufsbegleitend qualifizieren, praktische Erfahrungen sammeln und Pflegekräfte bei einfachen Aufgaben unterstützen.
Eigene Beratungsstelle rund um die Ausbildung
Weiter fortgeführt werden soll heuer die Fachkräftestrategie Pflege, ein umfassendes Maßnahmenpaket des Sozialressorts gemeinsam mit Städte- und Gemeindebund. Die Bilanz mit Stand Anfang 2025 kann sich durchaus sehen lassen. 22 der insgesamt 50 Maßnahmen wurden umgesetzt, 22 sind in Arbeit und sechs Maßnahmen sind offen.
Zu den umgesetzten Maßnahmen zählen unter anderen das Pflegestipendium, die Umsetzung der Pflegelehre, neue digitale Ausbildungsformen und die Umsetzung eines Pflegetechnologiefonds. 2025 geht es weiter. Unter anderem soll eine Ausbildungsberatungsstelle eingeführt werden, um eine Anlaufstelle für Personen zu schaffen, die Interesse an einer Pflegeausbildung haben und Unterstützung brauchen. Zudem soll die Dienstplangestaltung flexibilisiert werden. Die Einführung einer neuen Dachmarke für die Altenpflege soll zur weiteren Verbesserung des Berufsimages beitragen.
9798 Beschäftigte in der Altenbetreuung und Pflege gibt es in Oberösterreich aktuell, 1226 Personen befinden sich in Ausbildung.