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Signa-Geldkarussell: Villen am Gardasee brachten 46 Millionen Euro

Von nachrichten.at/apa, 31. Jänner 2025, 14:07 Uhr
Benko: Festnahme, Razzien und ein neuer Vorwurf
Rene Benko Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER

WIEN/INNSBRUCK. Vor der Verhaftung des Tiroler Signa-Gründers René Benko haben die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) intensiv Beweismaterial für strafrechtlich relevante Vorwürfe gesammelt.

Die dabei erstellte Liste der Verfehlungen ist lang. So soll er sich Medienberichten zufolge via Verschiebung von Villen in Gardone am Gardasee gut 46 Millionen Euro besorgt haben. Benko sitzt seit vergangenen Freitag in U-Haft. Seine einst milliardenschwere Immobiliengruppe ist insolvent.

Benko, der bei der Signa offiziell keine Funktion mehr bekleidet hat und auch nicht als Begünstiger der vier in seinem Umfeld bekannten Privatstiftungen geführt wird, veranlasste und erhielt immer wieder hohe Zahlungen, auch in Millionenhöhe. Gleichzeitig, so der Verdacht, soll der mittlerweile zahlungsunfähige Firmengründer Vermögen verschleiert haben, um es dem Zugriff durch Masseverwalter und Gläubiger zu entziehen. Die insolvente Immobiliengruppe hinterlässt Milliardenschulden.

Mit wertlosen Unternehmensanteilen bezahlt

Die fast 40-seitige Festnahmeanordnung enthält brisante Details - etwa zu den prunkvollen Anwesen der Gesellschaft Villa Eden Gardone am Gardasee: Die Luxemburger Besitzgesellschaft der Villen soll wenige Monate vor der Insolvenz der Signa Holding Ende 2023 um mehr als 46 Millionen Euro von der Holding an die Ingbe Privatstiftung, benannt nach René Benkos 74-jähriger Mutter Ingeborg, verkauft worden sein, berichtet das deutsche Magazin "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. "Bezahlt" worden sei mit Anteilen an der Immobilientochter Signa Prime, die kurz darauf Insolvenz anmeldet und daher aus Sicht der Staatsanwaltschaft keinen wirklichen Gegenwert darstellte.

Niemand habe den Preis geprüft, kein Geschäftsführer verhandelt oder die Transaktion initiiert, wird dem Magazin zufolge ein Topmanager zitiert. Die Ermittler fanden eine E-Mail, die Benko sich nur Tage vor dem Deal an sich selbst verschickt haben soll, mit dem Betreff: "prime und eih aktien gegen villa eden". Ein Manager schrieb Benko den Angaben zufolge, der Kaufvertrag brauche nur eine Stunde, er müsse "nur final wissen welche Gesellschaft(en) du zu welchem Preis verkaufen willst ...".

Laura Privatstiftung als Geldgeberin

Die Ermittler hegen den Verdacht, dass Vermögen im Kreis verschoben wurde. Kurz vor den Signa-Insolvenzen habe Benko etwa von seinem Privatkonto vier Jahresmieten für seinen ehemaligen Wohnsitz in Innsbruck überwiesen, insgesamt 360.000 Euro. Das Geld stamme, so die Vermutung, vor allem aus einem unbesicherten Darlehen der familiären Laura Privatstiftung (LPS), benannt nach Benkos ältester Tochter Laura. Das soll auch für die 2 Millionen Euro gelten, die im Jänner 2023 unter dem Verwendungszweck "Eigenkapital für Immobilieninvestments" an Benkos Ehefrau Nathalie gingen - gebucht von Benkos Privatkonto, wo zuvor am selben Tag ein noch höheres Darlehen der Laura Stiftung eingegangen sei. Zwischen 2018 und 2023 soll Benko 15,5 Millionen Euro an Nathalie gezahlt haben, zusätzlich zum monatlichen Basisunterhalt von 10.500 Euro.

Signa-Investor Hans Peter Haselsteiner, Generalbevollmächtigter und Großaktionär des österreichischen Bauriesen Strabag, habe der Staatsanwaltschaft laut dem Dokument zu Protokoll gegeben, Benko habe ihm zu Vereinbarungen gesagt: "Das macht die Mama." Das Geld der Mutter sei aber wohl nicht "vom Himmel" gekommen.

Einkünfte reichten nicht für Lebensstil

Mit den eigenen Einkünften soll Benko jedenfalls schon vor der Insolvenz nur einen Bruchteil der Familienausgaben bestreiten haben können. Laut "Soko Signa" konnte er den Unterlagen zufolge 2022 nur ein Viertel der Aufwendungen für sich und seine Familie aufbringen, 2023 nur noch rund ein Fünftel (21 Prozent). Der Rest sei "vorgeblich" beispielsweise durch Darlehen oder "Überträge" finanziert worden. Mal habe die Mutter an René Benko demnach mehr als 1 Millionen Euro, mal 30.000 Euro im Zeitraum November 2023 und Februar 2024 überwiesen, als das Signa-Konsortium gerade in Insolvenzen stürzte. Die Formulierungen für die Verbuchung der Gelder als "Darlehen" oder "Übertrag" halten die Ermittler für "nicht nachvollziehbar". Denn Mutter und Sohn hatten erst nachträglich Ende Jänner 2024 eine Schenkungsvereinbarung geschlossen, die sich explizit auch auf diese Zeiträume bezog.

Des Geldkarussells bedient haben soll sich Benko auch für kleinere Summen: Verschiedene Vermögensgegenstände, die der Insolvenzverwalter der Signa Holding versteigern ließ, sollen den Ermittlungsunterlagen zufolge von Strohleuten zurückgekauft worden sein. So habe ein Stiftungsvorstand der Laura Privatstiftung, Benkos früherer Pilot, ein versteigertes Sportboot abgeholt.

Benko sitzt seit einer Woche wegen des Verdachts auf Betrug, Untreue, betrügerische Krida und Beweismittelfälschung in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in U-Haft.

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11  Kommentare
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mynachrichten1 (15.636 Kommentare)
am 10.02.2025 14:48

eigentlich geht es da auch um ein ziemlich geschlossenes System, wo da das Geld geflossen ist. persönlich haben die Meisten von uns keine Nachteile. die Banken können das Ganze auch gut stemmen und vielleicht werden halt manche dann sogar befördert, wenn auch mit guter Abfertigung hinaus möglicherweise, wäre nicht das erste Mal passiert.

Andererseits, was da nur von den Regierungsverhandlungen durchdingt, das verheißt nichts Gutes für ein modernes Österreich, sondern das würde ja bedeuten, dass etwa die Kirchensteuer nicht mehr abschreibbar wäre und die EU Flagge nicht mehr überall auf öffentlichen Gebäuden....

Bitte solche Ansätze braucht man nicht erklären, das erklärt sich von selbst.

Es ist an der Zeit die Notbremse zu ziehen, eine Partei mit 28 Prozent die solche Forderungen stellt finde ich schon sehr sehr bedenklich.

Wenn die ÖVP nicht ihre Glaubwürdigkeit verlieren will, dann muss sie dazu NEIN sagen.

Und der Bundespräsident ebenso NEIN.

Es gilt für Alle die UV.

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Peter2012 (7.570 Kommentare)
am 01.02.2025 07:46

Was passiert mit dem Umfeld von Benko???

Mutter, Ehefrau, Vorstände, Aufsichtsräte, ......

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Peter2012 (7.570 Kommentare)
am 01.02.2025 07:48

Das geht doch nicht wenn es Privatstiftungen in Umfeld gibt das man dann Privatkonkurs anmelden kann!!!

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Fa_wimmer (948 Kommentare)
am 02.02.2025 17:46

doch das geht und ist auch rechtens so

es geht auch bei GmbHs und so davon kann man hunderte haben.
und wenn eine in Konkursgeht dann geht eben nur die eine außer es gibt Verträge untereinander ,so wie Simultan Haftungen

was ich weis besteht Hartlauer - Hartlauer Online Shop nur aus einer .m.b.H und andere haben für jede Filiale eine eigene .m.b.H oder so

Vorteil ist wen man sie trennt das die anderen nicht mit haften müssen , Nachteil man muss für jede eine eigenen Bilanz legen, ausarbeiten

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2020Hallo (5.297 Kommentare)
am 31.01.2025 15:31

Nun, der Typ zeigte es halt wie es NICHT geht ! 🤮🤮🤮

Mit welchem Maturanten BK war der auf Reise um Geld zu bekommen im Süden….. ? 🤮🤮🤮

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linz2050 (7.891 Kommentare)
am 31.01.2025 14:38

Bitte lässt ihn in der Josefstadt bis zum 90. Geburtstag.

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herst (13.117 Kommentare)
am 31.01.2025 18:51

Der hat dort bestimmt eine Komfortzelle mit viel Luxusannehmlichkeiten.

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hn1971 (2.409 Kommentare)
am 31.01.2025 20:47

Es gibt ein Strafvollzugsgesetz, das für alle gleich ist.

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vinzenz2015 (50.562 Kommentare)
am 31.01.2025 14:32

Dass i.Ö. Stiftungen auch für den Peivatgebrauch errichtet werden können, muss dringend geändert werden!!
Wer stellt umgehend den Antrag im Parlament?

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2020Hallo (5.297 Kommentare)
am 31.01.2025 15:32

Na die Partei für den „kleinen“ Mann….😂 - 🤮🤮

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meisteral (13.659 Kommentare)
am 31.01.2025 19:39

Tschuldigung, aber das ist mehr als doof.
Messer werden für Morde verwendet, alle Messer verbieten?

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