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Kellnern: "Ideal" für Bankjob

LINZ. Fakten und Mythen beim Bewerben im Expertentest.

Bringt Kellnern als Nebenjob etwas? Fallschirmspringen und Motorradfahren als Hobby verschweige ich lieber? Initiativbewerbungen machen ohnehin keinen Sinn?

Diese und viele andere Fragen wurden bei einer interaktiven Gesprächsrunde beim Karriereforum diskutiert. Das Publikum stimmte über die Aussagen mit roten und grünen Kärtchen ab – die Experten auf dem Podium erklärten ihren Zugang.

Kellnern als Nebenjob hielten die Zuhörer etwa für weniger produktiv als die Experten. Johann Kastl, Personalchef der Sparkasse Oberösterreich, sagt: "Kellner müssen auf Menschen zugehen und eine Dienstleistung anbieten. Das ist auch unser Geschäft, Kellnerei ist daher fast die ideale Vorbereitung auf einen Job in der Bank." Die Chefin des Arbeitsmarktservice Oberösterreich, Birgit Gerstorfer, ist weniger euphorisch: "Es ist ein Indiz dafür, dass man die Zeiten abseits der Ausbildungszeit genutzt hat."

Die Risikosportarten zu nennen, darauf wollte sich das Publikum auch nicht eindeutig einlassen. Rainer Dobringer, Personalchef beim Verbundwerkstoff-Hersteller Hexcel, sagt: "Wir interessieren uns auch für den Menschen und ihre Begeisterungen. Diese Euphorie muss man auch in den Job übertragen können." Auch das Engagement bei Rettung, Feuerwehr oder Musik- und Sportvereinen wird durchaus positiv gesehen. "Es darf nur nicht wichtiger sein als der Job", sagt Dobringer.

Dass Initiativbewerbungen durchaus sinnvoll sind, bestätigt Johann Kastl. "Wir besetzen 80 Prozent unserer frei werdenden Jobs mit Initiativbewerbungen." Etwa hundert Neubesetzungen hat die Bankgruppe pro Jahr vorzunehmen – dafür gibt es mehr als 1000 Bewerbungen. Gerstorfer berichtet, dass aus einer Mehrjahresbetrachtung hervorgehe, dass etwa jede dritte Stelle via Initiativbewerbungen besetzt werde.

Nicht ganz einig waren sich die Experten, was die Anzahl der Bewerbungen anlangt. Dobringer sprach sich für "Qualität statt Quantität" aus. Gerstorfer sagt, dass mit zunehmendem Alter mehr Bewerbungen notwendig seien. Und Kastl ergänzte – nicht ganz ernst: "Bei der Partnersuche fragt man auch nicht 100." (sib)

 

Was noch zählt

1. Präsentieren und moderieren: „Das kann man nicht immer anderen überlassen, das Wort ergreifen und argumentieren können und durch ein Gespräch führen, das soll man ruhig lernen“, sagt Personalchef Rainer Dobringer.

2. Soziale Kompetenz: „Jede Fähigkeit ist eine Kombination aus Talent und Erlerntem. Es ist ein altes Märchen, dass soziale Kompetenz gegeben ist und nicht erlernbar. Alles muss man lernen“, sagt Johann Kastl, Personalchef in der Sparkasse OÖ.

3. Fremdsprachen: Mit Englisch kommt man in den meisten Firmen durch.

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Artikel 21. März 2015 - 00:04 Uhr
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