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Nicht die VFI muss bekannt sein, sondern das Kronenöl

Von Von Josef Lehner, 27. Oktober 2009, 00:04 Uhr
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Bild: VFI

Der „Hausl unterm Beri“ in der Welser Vogelweide war über Jahrhunderte ein Bauernhof. Vor 100 Jahren wurde er zur Fettfabrik umgebaut. Heute trägt das Familienunternehmen den für die Lebensmittelbranche nicht gerade attraktiven Namen Vereinigte Fettwaren ...

Der „Hausl unterm Beri“ in der Welser Vogelweide war über Jahrhunderte ein Bauernhof. Vor 100 Jahren wurde er zur Fettfabrik umgebaut. Heute trägt das Familienunternehmen den für die Lebensmittelbranche nicht gerade attraktiven Namen Vereinigte Fettwaren Industrie (VFI).

Kommerzialrat Alfred Lehner (63) – seit 40 Jahren in der Firma und seit 25 Geschäftsführer – stört das nicht. „Wir wollen nicht, dass die VFI bekannt ist, sondern, dass es unsere Marken sind.“

Besonders gilt das für die Leitmarke. „Ja das Kronenöl, das reine, gibt den Speisen erst das Feine“: Dieses Lied aus der TV-Werbung summen noch heute viele Hausfrauen. Die Marke gibt es seit Jahrzehnten, vor zwei Jahren wurde sie „neu aufgeladen“, wie der Experte sagt: Das Öl ist nun vollständig aus Rapssaat, nur von heimischen Bauern.

Aber fast alle bekannten Öle in Österreich haben mit der VFI zu tun. 2004 wurde die Wiener Produktion von Unilever übernommen und nach Wels verlagert. So wurden die Marken Ceres und Bona für Österreich gesichert – und für die Bauern, die die Rohstoffe erzeugen.

EU-Beitritt als Wendepunkt

Die VFI liefert international sogar für Riesen wie Nestlé und Unilever. Trotzdem sei ihre Fabrik „ein Spielzeug“: „Wo wir zwei Millionen Flaschen im Jahr abfüllen, macht Cargill 200 Millionen. Mit Qualität, mit Regionalität, mit Flexibilität und mit Spezialitäten sind wir trotzdem erfolgreich. Wir haben in Österreich 80 Prozent Marktanteil.“

Eine existenzielle Bedrohung sei 1995 der EU-Beitritt gewesen. Ohne Zollschranken kam billige Auslandsware herein. Die Werke Wien und Innsbruck wurden zugesperrt. Die Eigentümerfamilie Rauch habe nicht mehr recht an die Zukunft geglaubt: „Ich habe einen kleinen Firmenanteil kaufen müssen, als Beweis dafür, dass ich dran glaube“, so Lehner. Längst ist die VFI EU-reif. Geliefert wird von Schweden bis Griechenland. Exportanteil: 30 Prozent. Fast alle heimischen Handelskonzerne lassen in Wels ihre Handelsmarken erzeugen.

Laufend wird in den Qualitätsstandard investiert. Um 1,5 Millionen Euro wurde eine Kraftwärmekopplung eingebaut, um die alte Ölheizung zu ersetzen. 2010 steht ein Fünf-Millionen-Erweiterungsbau an.

Die VFI bereite ihm Freude, sagt Lehner. Nur dass Pflanzenöl als Treibstoff verbrannt werde, ärgere ihn: Es werde preislich ans Mineralöl gekoppelt. „Das bringt Preisschwankungen, und die tun uns weh.“

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